Willy Gaertner (* 6. Januar 1899 in Königshütte; † ?) war ein deutscher Rechtsanwalt und Notar sowie Kandidat des Großdeutschen Reichstages.
Leben[]
Nach dem Besuch des Gymnasiums in Königshütte ging Gaertner an die Universität Breslau. 1917/18 nahm er aktiv am Ersten Weltkrieg teil und wurde als Leutnant entlassen. 1921 wurde er Referendar und promovierte im folgenden Jahr an der Universität Breslau mit der zweiseitigen Dissertation Strafrechtlicher Schutz der auswärtigen Staatsgewalt und Staatsbehörden zum Dr. iur.
Gaertner wurde für den Wahlkreis Schlesien in die Verfassungsgebende Kirchenversammlung der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union gewählt.[1]
1925 legte Gaertner erfolgreich das Assesorenexamen ab. Daraufhin ließ er sich als Rechtsanwalt in Breslau[2] nieder und wurde Gauführer des Bundes Nationalsozialistischer Deutscher Juristen (BNSDJ) und später Gauführer des NS-Rechtswahrerbundes im Gau Schlesien. Ferner wurde er Unterabteilungsleiter im Stab des Rechtsabteilung der Reichsleitung der NSDAP und Amtsleiter der Gaurechtsleitung der NSDAP im Gau Schlesien. Am Ende des Zweiten Weltkrieges war Gaertner Gaurechtsberater für den Gau Niederschlesien.[3]
Gaertner war Mitglied des Erbausschusses der Akademie für Deutsches Recht in München und damit unmittelbar beteiligt an der Umgestaltung und Fortbildung des deutschen Rechts im Sinne der nationalsozialistischen Weltanschauung.[4] Weiterhin war Gaertner Vorstandsvorsitzender der Anwaltskammer Schlesien und Mitglied des Disziplinarstrafsenats beim Oberlandesgericht Breslau.
Bei den beiden Reichstagswahlen in den Jahren 1936 und 1938 kandidierte Gaertner erfolglos auf einem hinteren Listenplatz 986. Auch für die abgesagte Reichstagswahl 1943 trat er erneut als Kandidat an.
Literatur[]
- Herrmann A. L. Degener: Wer ist’s, Berlin 1935, S, 467.
- Tomasz Kruszewski: Partia Narodowosocjalistyczna na Śląsku w latach 1933-1945 (= Die NSDAP in Schlesien 1933–1945), Wrocław 1995, S. 83, 189.