Eine Weise ist ein lyrisches Lied in Strophenform, das aus meist gleich aufgebauten, gereimten Strophen mit einer volkstümlichen Melodie besteht. Die Weise kann mit oder ohne musikalische Begleitung dargeboten werden. Meist ist die instrumentale Begleitung einfach. Der Begriff wird oft in der epischen Dichtung für mittelalterliche Lieder und Gedichte verwendet. Im Mittelalter zogen Troubadore oft von Hof zu Hof und boten ihre Lieder in Form von Weisen dar. Der Begriff Volksweise ist eng damit verwandt.
Etymologie[]
Der Begriff geht auf althochdeutsch wisa, mittelhochdeutsch wîse zurück. In den nordgermanischen Sprachen findet sich der Begriff mit der Bedeutung Lied, Vers, Strophe, Reim ebenfalls, vergleiche isländisch vísa, schwedisch visa, dänisch vise, norwegisch (bokmål und nynorsk) vise.
Semantische Differenzierung[]
Zunächst ist die Grundbedeutung von Weise „Art, Beschaffenheit“ und erhält wohl schon im frühen Mittelalter unter dem Einfluss von lat. modulātiō „Modulation, taktmäßiges Singen, melodisches Spielen“ eine zweite Bedeutung, nämlich als ganz spezielle Art (Weise), eine Melodie zu präsentieren.[1]
Synonyme[]
Ein Synonym für Weise sind im Deutschen die Begriffe Lied und Melodie.
Literatur[]
- Friedrich Kluge, Elmar Seebold: Das Herkunftswörterbuch: Etymologie der deutschen Sprache, 24. Auflage, de Gruyter, Berlin 2002, ISBN 978-3-11-017473-1.
- Duden-Redaktion (Hrsg.): Duden Band 7: Etymologie. Herkunftswörterbuch der deutschen Sprache, 4. Auflage, Duden-Verlag, Berlin / Mannheim / Zürich 2014, ISBN 978-3-411-04075-9.
Weblinks[]
Einzelnachweise[]
- ↑ Duden Band 7: Etymologie. Herkunftswörterbuch der deutschen Sprache, Mannheim 1963, S. 759