Volksrepublik China (chinesisch: 中华人民共和国,) ist ein ostasiatischer Staat und mit einer Bevölkerung von etwa 1,4 Milliarden Menschen das bevölkerungsreichste Land der Welt. Das Staatsgebiet erstreckt sich über eine Fläche von etwa 9,6 Millionen Quadratkilometern und ist damit das drittgrößte Land der Erde. Die Volksrepublik China ist eine sozialistische Volksrepublik, die 1949 nach dem Ende des Chinesischen Bürgerkriegs ausgerufen wurde. Seit ihrer Gründung hat sich die Volksrepublik von einem überwiegend agrarisch geprägten Entwicklungsland zu einer der führenden Wirtschaftsmächte und einem politischen Schwergewicht auf der globalen Bühne entwickelt. Die Hauptstadt ist Peking, während Shanghai als größte Stadt des Landes gilt.
Geschichte
Die Geschichte der Volksrepublik China beginnt offiziell am 1. Oktober 1949, als Mao Zedong die Gründung des neuen Staates auf dem Tian’anmen-Platz in Peking verkündete. Nach Jahrzehnten von Krieg, kolonialer Einflussnahme und Bürgerkrieg übernahm die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) die Macht und setzte sich das Ziel, ein sozialistisches System aufzubauen. Die frühen Jahre waren geprägt von umfassenden Reformen, darunter die Landreform, bei der der Grundbesitz von Großgrundbesitzern auf Bauern verteilt wurde. Der „Große Sprung nach vorn“ in den Jahren 1958 bis 1962, eine Kampagne zur schnellen Industrialisierung, führte jedoch zu einer verheerenden Hungersnot und wirtschaftlichen Rückschlägen.
Ein weiteres prägendes Kapitel war die Kulturrevolution von 1966 bis 1976, die von Mao initiiert wurde, um seine politische Kontrolle zu sichern und vermeintliche „konterrevolutionäre“ Elemente zu beseitigen. Diese Periode war gekennzeichnet von sozialer Unruhe, wirtschaftlichem Niedergang und der Zerstörung kultureller Güter. Nach Maos Tod im Jahr 1976 begann unter Deng Xiaoping eine Phase weitreichender Reformen, die das Land auf einen Weg der Öffnung und Modernisierung führten. Deng führte marktwirtschaftliche Elemente in das sozialistische System ein, was zu einem rasanten Wirtschaftswachstum führte.
Seit den Reformen der 1980er Jahre hat sich die Volksrepublik China zu einer globalen Wirtschaftsmacht entwickelt. Mit der Rückgabe Hongkongs von Großbritannien im Jahr 1997 und Macaos von Portugal im Jahr 1999 festigte China seine territoriale Integrität. Die letzten Jahrzehnte waren von einem starken Wirtschaftswachstum und einer zunehmenden internationalen Einflussnahme geprägt, aber auch von Kontroversen, etwa hinsichtlich der Menschenrechte und der Situation in Regionen wie Tibet und Xinjiang.
Geographie
Die Volksrepublik China erstreckt sich über eine Vielzahl geografischer Regionen, die sich in Bezug auf Klima, Landschaft und Ressourcen stark unterscheiden. Im Norden grenzt China an die Mongolei und Russland, im Westen an Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Afghanistan und Pakistan, im Süden an Indien, Nepal, Bhutan, Myanmar, Laos und Vietnam, und im Osten wird das Land vom Pazifischen Ozean begrenzt. Die Topografie reicht von den hohen Gebirgen des Himalayas im Süden bis zu den Ebenen und Flusstälern im Osten, wo sich die Mehrheit der Bevölkerung konzentriert.
Zu den bedeutendsten Flüssen zählen der Jangtsekiang, der Gelbe Fluss und der Perlfluss, die seit Jahrtausenden als Lebensadern Chinas dienen. Wüsten wie die Taklamakan im Westen und die Gobi im Norden sowie fruchtbare Ebenen im Osten prägen das Landschaftsbild. China verfügt über ein vielfältiges Klima, das von der subarktischen Zone im Norden bis zu tropischen Regionen im Süden reicht.
Politik und Regierung
Die Volksrepublik China ist eine sozialistische Einparteienrepublik, die von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) regiert wird. Die KPCh ist die zentrale politische Kraft des Landes, und ihre Führungsrolle ist in der Verfassung festgeschrieben. Der Staatspräsident, der zugleich Generalsekretär der KPCh ist, steht an der Spitze des politischen Systems. Das höchste gesetzgebende Organ ist der Nationale Volkskongress, dessen Mitglieder aus allen Provinzen und autonomen Regionen Chinas stammen.
Die zentralen politischen Entscheidungen werden im Politbüro und dessen Ständigem Ausschuss getroffen, der die höchste Instanz der Macht in China darstellt. Seit dem Amtsantritt von Xi Jinping im Jahr 2012 hat die Zentralisierung der Macht und die Stärkung der Kontrolle durch die Partei zugenommen. Xi hat durch die Aufhebung der Begrenzung der Amtszeiten des Präsidenten im Jahr 2018 seine politische Position weiter gefestigt.
Auf internationaler Ebene verfolgt die Volksrepublik eine Politik der „friedlichen Entwicklung“, kombiniert mit einer aktiven Rolle in internationalen Organisationen wie den Vereinten Nationen, der Weltbank und der Welthandelsorganisation. Projekte wie die „Neue Seidenstraße“ (Belt and Road Initiative) haben Chinas wirtschaftliche und diplomatische Präsenz weltweit erheblich erweitert.
Wirtschaft
Die Wirtschaft der Volksrepublik China ist die zweitgrößte der Welt und wird häufig als „Werkbank der Welt“ bezeichnet. Seit der Einführung marktwirtschaftlicher Reformen hat das Land eine außergewöhnliche Wachstumsphase erlebt. Besonders in den 1990er Jahren und den frühen 2000er Jahren wuchs die Wirtschaft mit zweistelligen Wachstumsraten. Der Industriesektor, insbesondere die Herstellung von Elektronik, Maschinen und Stahl, ist ein zentraler Bestandteil der Wirtschaft.
Die Urbanisierung hat die chinesische Wirtschaft tiefgreifend verändert, wobei Städte wie Shanghai, Shenzhen und Guangzhou zu globalen Handels- und Finanzzentren geworden sind. Gleichzeitig hat der Dienstleistungssektor in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Trotz des wirtschaftlichen Erfolgs sieht sich China mit Herausforderungen konfrontiert, darunter eine alternde Bevölkerung, eine hohe Verschuldung und Umweltprobleme.
Kultur
Die chinesische Kultur ist eine der ältesten und vielfältigsten der Welt. Sie umfasst eine breite Palette von Traditionen, darunter Philosophie, Kunst, Musik, Literatur und Architektur. Die Philosophie Chinas wurde maßgeblich durch Konfuzianismus, Daoismus und Buddhismus geprägt, während das Erbe der chinesischen Schriftkultur bis in die Zeit der Zhou-Dynastie zurückreicht. Moderne kulturelle Entwicklungen sind stark von der Urbanisierung und der zunehmenden Globalisierung beeinflusst, wobei traditionelle Elemente weiterhin eine wichtige Rolle spielen.
Internationale Bedeutung
Die Volksrepublik China hat sich als eine der einflussreichsten Mächte des 21. Jahrhunderts etabliert. Mit ihrer wachsenden wirtschaftlichen und militärischen Stärke spielt sie eine Schlüsselrolle in der Gestaltung der globalen Ordnung. Gleichzeitig wird Chinas Aufstieg auch mit kritischen Diskussionen über Menschenrechte, geopolitische Spannungen und die Auswirkungen auf die Umwelt begleitet.
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