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Die Germanologie (bed. Lehre von den Germanen oder Wissenschaft von den Germanen; einf. Bez. Germanische Altertumskunde oder Germanische Altertumswissenschaft für Germanenforschung; Abk. Germ.) ist ein nichtakademisches und doch interdisziplinäres Fachgebiet, das sich mit der gesamten Wissenschaft und Forschung über die alten Germanen, angefangen von der frühen Bronzezeit (5. bis 3. Jahrtausend v. Chr.) über die Antike (1. Jahrtausend v. Chr.) bis hin zum frühen Mittelalter (1. Jahrtausend n. Chr.), beschäftigt. Es unterscheidet sich von der Germanistik, die sich primär mit der deutschen Sprache und Literatur befasst. Die Germanologie als Disziplin umfasst verschiedene wissenschaftliche Aspekte, darunter Archäologie, Geschichte, Sprache, Kultur, Mythologie, Religion und der germanischen Völker.


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Die Urgermanen waren eine Gruppe von indogermanischen Stämmen, die im ersten Jahrhundert n. Chr. in Skandinavien und Norddeutschland lebten. Die Bezeichnung „Urgermanen“ bezieht sich auf die früheste Phase der germanischen Kultur und Sprache, bevor sich die verschiedenen germanischen Stämme entwickelten und ihre eigenen Dialekte und Traditionen ausbildeten.

Herkunft und Verbreitung der Urgermanen

Die Urgermanen lebten in einem Gebiet, das sich von Skandinavien bis zur Nordseeküste erstreckte. Die genaue Herkunft der Urgermanen ist nicht bekannt, aber es wird angenommen, dass sie von indogermanischen Völkern abstammten, die vor Jahrtausenden in Zentralasien lebten. Diese Völker wanderten allmählich nach Europa und vermischten sich mit den bereits ansässigen Bevölkerungsgruppen.

Die frühesten archäologischen Funde, die mit den Urgermanen in Verbindung gebracht werden können, stammen aus der nordischen Bronzezeit (1700–500 v. Chr.). Zu dieser Zeit lebten die Menschen in kleinen, agrarischen Gemeinschaften und betrieben Handel und Fischerei. Es wird angenommen, dass die Urgermanen auch Seefahrer waren und Handelsbeziehungen mit anderen Kulturen in Europa und darüber hinaus pflegten.

Im Verlauf der vorchristlichen Zeit wurde die Bevölkerung in Skandinavien und Norddeutschland immer dichter, was zu Spannungen und Konflikten zwischen den verschiedenen Stämmen führte. Ab dem 1. Jahrhundert n. Chr. begannen die Urgermanen, sich weiter in Richtung Süden auszubreiten und traten in Kontakt mit den römischen Legionen, die in Europa stationiert waren.

Kultur und Gesellschaft der Urgermanen

Die Kultur der Urgermanen war von vielen unterschiedlichen Faktoren geprägt. Es gibt Hinweise darauf, dass sie eine polytheistische Religion praktizierten, die von Naturgöttern und Göttinnen dominiert wurde. Die Urgermanen glaubten an eine Vielzahl von Geistern und Dämonen und waren tief in der Naturverbundenheit verwurzelt. Sie verehrten auch Ahnen und Vorfahren und hielten ihre Erinnerungen durch mündliche Überlieferungen lebendig.

Die Gesellschaft der Urgermanen war hauptsächlich agrarisch geprägt und bestand aus kleinen, eng verwandten Familienverbänden. Männer waren für die Jagd, das Kriegführen und die Verteidigung zuständig, während Frauen für die Landwirtschaft, die Aufzucht von Kindern und die Herstellung von Kleidung und anderen Alltagsgegenständen verantwortlich waren. Sklaverei war in der Gesellschaft der Urgermanen verbreitet und diente als wichtige Ressource für Arbeit und Handel.

Sprache der Urgermanen

Siehe dazu den Artikel Urgermanische Sprache.

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