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Ultimaking B.V.
Rechtsform B.V.
Gründung 2010
Sitz Geldermalsen in den Niederlande
Website http://www.ultimaker.com

Die Ultimaking B.V. ist ein niederländisches auf 3D-Drucker spezialisiertes Unternehmen, das die Open-Source-3D-Drucker Ultimaker und Ultimaker 2 entwickelt, herstellt und vertreibt.

Geschichte[]

Das Unternehmen Ultimaking B.V. wurde im Jahr 2010 von Martijn Elserman, Erik de Bruijn und Siert Wijnia gegründet. Es gehört zu den weltweit ersten Startup-Unternehmen, die aus dem Open-Source-Hardware-Projekt RepRap hervorgegangen sind.

Produkte[]

Wie alle Derivate von Geräten aus dem RepRap-Projekt, handelt es sich auch bei Ultimaker und Ultimaker 2 um lizenzfreie Hardware: Alle Baupläne, Platinendesigns und Funktionsbeschreibungen sind auf der Homepage des Projekts frei einsehbar und dürfen verändert und verbreitet werden.[1] In Deutschland sind die Ultimaker über zertifizierte Vertriebspartner online und im Einzelhandel erhältlich.[2]

Ultimaker[]

Der Ultimaker arbeitet mit einem 3-Achs-Roboter, wie er in den meisten CNC-Maschinen üblich ist. Das Gerät besteht aus einem Holzgehäuse, einem auf 2-Achsen beweglichen Extruder-Kopf und einer auf der Z-Achse fahrbaren Arbeitsplattform.[3] Auch die Elektronik basiert auf der des 3D-Druckers RepRap und nutzt ein Arduino-Board.[4] Der Drucker arbeitet mit der Schmelzschichtungs-Methode Fused Deposition Modeling (FDM). Er verarbeitet die Kunststoffe Polymilchsäure Polylactide (PLA), auch als flexibles PLA, und Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymerisat (ABS) mit einer Düse von 0,4 mm. Zudem kann eine Mischung aus Kunststoff und Holz genutzt werden. Gefüttert wird der Ultimaker mit 3 mm Filament (2,8–3,1 mm), das in vielen Farben erhältlich ist.[5]

Um zu drucken erhitzt das Gerät das Plastik auf über 200 °C und drückt es durch eine bewegliche Düse auf die Druckplatte.[6] Das Gerät selbst ist 34 cm × 35,5 cm × 39 cm groß und baut Objekte bis zu einer Größe von 21 cm × 21 cm × 21 cm. Eine Modifikation mit neuen Seitenteilen erlaubt es, auch größere Objekte zu drucken. Die Arbeitsplattform selbst bewegt sich nicht, sondern wird nur abgesenkt, damit das Werkstück in der Höhe gebaut werden kann. Der Druckkopf bewegt sich seitwärts sowie nach vorne und hinten. Die höchste Druckgeschwindigkeit liegt bei 150 mm/s. Die maximale Auflösung liegt bei etwa 100 µm. Derzeit gibt es für das Gerät keine beheizbare Arbeitsplattform. Der Drucker ist jedoch dafür eingerichtet, die nötigen Anschlüsse sind vorhanden. Auch die Software unterstütze eine solche Plattform.[7] Mit einem Controller mit LCD lässt sich der Drucker auch steuern und damit auch Objekte ohne PC/MAC direkt von SD-Karte drucken.[8] Mit einem geplanten Doppelextruder soll der Ultimaker in Kürze zweifarbig drucken können, es soll auch möglich werden, ein zweites Material zu verarbeiten, etwa ein wasserlösliches, mit dem sich Strukturen zur Unterstützung bauen ließen, die anschließend ausgewaschen würden.[9]

Ultimaker 2[]

Der im September 2013 vorgestellte Ultimaker 2 soll 3D-Druck für Nutzer mit wenigen Vorkenntnissen noch attraktiver machen. Er ist etwa 36 cm × 34 cm groß - in etwa so groß wie der Vorgänger, hat jedoch ein neues Design bekommen: Statt der mit einem Laser ausgeschnittenen Holzverkleidung hat der Ultimaker 2 ein Gehäuse aus einem glänzenden weißen Kunststoff.[10] Nach Angaben des Herstellers sind vor allem die technischen Fähigkeiten des 3D-Druckers verbessert worden. So liegt die Auflösung bei 0,02 Millimetern, beim ersten Ultimaker beträgt sie 0,1 Millimeter. Der neue Drucker baut also feinere Strukturen auf. Er ist auch deutlich schneller: Die Druckgeschwindigkeit liegt zwischen 30 und 300 Millimetern pro Sekunde. Die höchste Druckgeschwindigkeit des ersten Ultimakers liegt bei 150 mm/s.[11] Der Ultimaker 2 ist mit ca. 49 dB deutlich leiser als sein Vorgänger. Neu ist auch die gläserne beheizbare Druckplattform, was das Lösen vom Druckbett nach Fertigstellung eines Druckes erleichtert.[12] Die Bedienung vereinfacht sich, der Druckbereich vergrößert sich auf 23,0 cm × 22,5 cm × 20,5 cm. Verändert wurde auch die Zuführung des Filaments und zwei Lüfter sorgen für das gleichmäßige Abkühlung des gedruckten Filaments. Eine Öffnung für eine zweite Extruderdüse ist bereits vorhanden.[13] Mit dem Start des Ultimaker 2 hat die Ultimaking B.V. eine Community für 3D-Drucker eingerichtet: Auf dem Portal Youmagine können Nutzer 3D-Designs von anderen herunterladen oder ihre eigenen veröffentlichen.[14]

Software[]

Ausgeliefert werden die Ultimaker inklusive der Open-Source-Software für die Datenaufbereitung im 3D-Druck Cura, einem sogenannten Slicer, der eine 3D-Datei in Schichten aufteilt. Anhand dieses Schichtmodells baut dann der 3D-Drucker ein Objekt auf. Optional kann der Besitzer die Software NetFabb Engine Basic for Ultimaker erwerben, um den Drucker zu kalibrieren und in Betrieb zu nehmen.[15] Die Bedienung der Ultimaker-Software erlaubt es beispielsweise, die Druckqualität in drei Stufen einzustellen.[16]

Auszeichnungen[]

Den Ultimaker zählen einige Experten zu den besten zurzeit erhältlichen DIY-3D-Druckern.[17] Das Make:magazine zeichnete den 3D-Drucker im November 2012 mit 3 Preisen in den Kategorien “Most Accurate”, “Fastest” und “Best Open Hardware” aus.[18]

Weblinks[]

Einzelnachweise[]

  1. gestalterwiki.de Ultimaker. Abgerufen am 14. August 2013.
  2. Ernst Lehmhofer: iGo3D.com eröffnet Deutschlands erstes Fachgeschäft für 3D-Druck. In: ITespresso. 16. August 2013, abgerufen am 19. August 2013.
  3. gestalterwiki.de Ultimaker. Abgerufen am 14. August 2013.
  4. Werner Pluta: Der Ultimaker bekommt einen Doppelextruder. In: golem.de. 13. August 2013, abgerufen am 14. August 2013.
  5. Ultimaker. In: Shapeking.com. Abgerufen am 14. August 2013.
  6. Yvonne Ortmann: Pearl FreeSculpt gegen Ultimaker: Zwei 3D-Drucker im Test. In: Computer Bild online. 9. August 2013, abgerufen am 14. August 2013.
  7. Werner Pluta: Der Ultimaker bekommt einen Doppelextruder. In: golem.de. 13. August 2013, abgerufen am 14. August 2013.
  8. Ultimaking bietet europäische Alternative zu Makerbot. In: 3Druck.com. 1. Juni 2011, abgerufen am 14. August 2013.
  9. Werner Pluta: Der Ultimaker bekommt einen Doppelextruder. In: golem.de. 13. August 2013, abgerufen am 14. August 2013.
  10. Ultimaker vs. Ultimaker 2. In: iGo3D.com. 9. Oktober 2012, abgerufen am 21. Oktober 2013.
  11. Ultimaker 2 druckt schneller und leiser. In: Golem.de. 23. September 2013, abgerufen am 8. Oktober 2013.
  12. Ultimaker 2: Die nächste 3D-Drucker-Generation. In: Chip.de. 20. September 2013, abgerufen am 8. Oktober 2013.
  13. Ultimaker 2 vorgestellt – Schneller, Leiser, Zuverlässiger. In: 3D Printing Blog. 23. September 2013, abgerufen am 8. Oktober 2013.
  14. Ultimaker 2 druckt schneller und leiser. In: Golem.de. 23. September 2013, abgerufen am 8. Oktober 2013.
  15. Peter Marwan: Zwei 3D-Drucker für fast jedermann. In: ITespresso.de. 8. März 2013, abgerufen am 14. August 2013.
  16. Yvonne Ortmann: Pearl FreeSculpt gegen Ultimaker: Zwei 3D-Drucker im Test. In: Computer Bild online. 9. August 2013, abgerufen am 14. August 2013.
  17. Chris Töppe: UltiMaker – Einer der besten DIY 3D-Drucker. In: FabMaker. 16. März 2013, abgerufen am 15. August 2013.
  18. Ultimaker. In: Make:magazine. 9. November 2012, abgerufen am 15. August 2013.
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