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Die Germanisch-Römischen Kriege bezeichnen eine Reihe von militärischen Konflikten zwischen der Römischen Republik beziehungsweise dem Römischen Reich und verschiedenen germanischen Stämmen. Diese Auseinandersetzungen erstreckten sich über mehrere Jahrhunderte, beginnend im späten 2. Jahrhundert v. Chr. bis zur endgültigen Auflösung des Weströmischen Reiches im 5. Jahrhundert n. Chr. Sie prägten die Beziehungen zwischen Römern und Germanen und hatten tiefgreifende Auswirkungen auf die politische und kulturelle Entwicklung Europas …

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Die Tougener oder auch Toygener (lateinisch Toygenes/Tougeni, altgriechisch Τωϋγενοί Tōygenoí) waren einer der vier Gaue (pagi) der keltischen Helvetier.

Geschichte[]

Das Siedlungsgebiet der Tougener lässt sich nicht klar bestimmen. Die wenigen Fakten zu den Tougenern sind eher als vage zu bezeichnen: Poseidonios erwähnt vier helvetische Teilstämme, namentlich die Tougener und die Toutonen;[1] der griechische Geograph Strabon drei pagi.[2]

Tougenes könnte der gallischen Sprache entstammen und «Streitaxtleute» bedeuten respektive aus dem Irischen túag für «Beil».

Die helvetischen Stämme der Tougener und der Tiguriner treten mit dem Zug der Kimbern 107 v. Chr. historisch in Erscheinung. Die erste Nennung der Helvetier bei Poseidonios, die über die Geographie Strabons überliefert ist, steht in diesem Kontext. Um 115 v. Chr. zogen die germanischen Völker der Kimbern und Ambronen aus Norddeutschland und Dänemark nach Süden. Nach ihrem Sieg über die Römer bei Noreia kamen sie um 111 v. Chr. in das heutige Süddeutschland, wo sich ihnen keltische Stämme anschlossen, so die helvetischen Teilstämme der Tiguriner und Tougener.

Inwiefern es sich bei den Tougenern respektive Toutonen und den Teutonen, die traditionell mit den Kimbern genannt werden, um das gleiche Volk handelt, ist umstritten.[3] Eine mögliche Erklärung des ungedeuteten Namens wäre die Verschreibung von Τουτονοί zu Τουγενοί in einem frühen Stadium der Strabonüberlieferung, in der die Tougener allerdings in der Form Τωυγενοί erscheinen.[4] Die verbündeten keltischen und germanischen Stämme fielen gemeinsam nach Gallien ein, unternahmen dort allerdings getrennte Züge, wobei sich hier die Spur der Tougener verliert respektive in die Geschichte der Kimbern und Teutonen übergeht.

Siehe auch[]

Literatur[]

  • Andres Furger: Die Helvetier: Kulturgeschichte eines Keltenvolkes. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 1984, ISBN 3-85823-565-2
  • Ernst Howald, Ernst Meyer: Die Römische Schweiz. Zürich 1940.
  • Felix Stähelin: Die Schweiz in römischer Zeit. Hrsg. durch die Stiftung von Schnyder v. Wartensee, Basel 1927.
  • Tougener. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 12/1, Metzler, Stuttgart 2002, ISBN 3-476-01482-7.

Weblinks[]

Einzelnachweise[]

  1. Stähelin, 1948, S. 59.
  2. Strabon, Geographika 4,1,8; 7,2,2
  3. Dass Teutonen, Toutonen, Tougener und Toygener das gleiche Volk bezeichnen sollen, geht auf Stählin und sein Werk Die Schweiz in römischer Zeit (1927) zurück. Er vertritt die These, dass die verschiedenen Schreibweisen auf Überlieferungsfehler in den Schriften Strabons zurückgehen und dass eigentlich ein und derselbe Stamm gemeint ist. Stähelin soll hierbei den griechischen Kartographen und Entdecker Pytheas (* um 380 v. Chr.; † um 310 v. Chr.) nicht berücksichtigen. Quelle: Kelten in der Schweiz.
  4. Strabon 4,1,8; 7,2,2.
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