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Die Germanisch-Römischen Kriege bezeichnen eine Reihe von militärischen Konflikten zwischen der Römischen Republik beziehungsweise dem Römischen Reich und verschiedenen germanischen Stämmen. Diese Auseinandersetzungen erstreckten sich über mehrere Jahrhunderte, beginnend im späten 2. Jahrhundert v. Chr. bis zur endgültigen Auflösung des Weströmischen Reiches im 5. Jahrhundert n. Chr. Sie prägten die Beziehungen zwischen Römern und Germanen und hatten tiefgreifende Auswirkungen auf die politische und kulturelle Entwicklung Europas …

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Die Tiguriner (lateinisch Tigurini, altgriechisch Τιγουρίνοι) waren einer der vier Gaue (pagi) des keltischen Helvetier-Stammes.

Geschichte[]

Das Siedlungsgebiet der Tiguriner lag im Gebiet um Aventicum in der Westschweiz. Tigurini entstammt der gallischen Sprache und bedeutet «Herren» (irisch tigern) respektive «Herr» (kymrisch teyrn).

Historisch in Erscheinung treten die Tiguriner und die Tougener mit den Kimbern, mit denen sie im Rahmen der Kimbernkriege das südliche Gallien verwüsteten. 107 v. Chr. gelangten sie in das Gebiet der Volker im heutigen Südfrankreich und schlugen unter der Führung von Divico im Gebiet der Nitiobrogen[1] das römische Heer des Konsuls Lucius Cassius Longinus und dessen Legaten Lucius Calpurnius Piso Caesoninus. Lucius Cassius wurde zusammen mit einem Grossteil der Truppen von den Kimbern getötet, sie nahmen Geiseln und zwangen die Gefangenen unter das Joch, wie Caesar überliefert. In der erhaltenen Epitome von Livius’ Geschichtswerk wird diese Episode jedoch nicht erwähnt.[2] Der genaue Ort der Schlacht ist nicht überliefert, er dürfte aber an der Garonne bei Agen gelegen sein, weshalb gemeinhin von der Schlacht bei Agen die Rede ist. Bei Orange schlugen die Tiguriner wieder gemeinsam mit den anderen Stämmen 105 v. Chr. ein weiteres römisches Heer.

Um 102/101 v. Chr. folgten die Tiguriner den Kimbern auf ihrem Zug über die Alpen, drangen aber nicht in Italien ein, sondern verblieben beim Brennerpass.[3] Nachdem die Kimbern 101 v. Chr. in der Poebene bei Vercellae von den Truppen des Gaius Marius und des Quintus Lutatius Catulus besiegt wurden, kehrten die Tiguriner in ihre Heimat zurück. Die Tiguriner konnten der Vernichtung entgehen und zogen mit ihrer Beute wieder nach Norden. Die Tiguriner beziehungsweise die Helvetier blieben danach im kollektiven Gedächtnis Roms als starker und bedrohlicher keltischer Stamm erhalten.[4]

58 v. Chr. nahmen sie an dem Zug der Helvetier in das südliche Gallien teil, wurden von den Truppen Caesars noch vor der Schlacht bei Bibracte an der Saône geschlagen und zur Rückkehr in das Gebiet der heutigen Schweiz gezwungen.[5]

Tiguri(ni) & Turicum für Zürich[]

Im 16. Jahrhundert begannen Historiker und Kartografen das Gebiet um Zürich «pagus Tigurinus» als Heimat des Divico zu heroisieren, abgeleitet von der Namensähnlichkeit des römischen Vicus Turicum (Zürich) mit Tigurini oder Tiguri[6].

Literatur[]

  • Andres Furger: Die Helvetier: Kulturgeschichte eines Keltenvolkes. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 1984, ISBN 3-85823-565-2
  • Ernst Howald, Ernst Meyer: Die Römische Schweiz. Zürich 1940
  • Ernst Meyer: Tigurini. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 5, Stuttgart 1975, Sp. 829.
  • Theodor Mommsen: Die Schweiz in Römischer Zeit, 1854

Weblinks[]

Anmerkungen[]

  1. Titus Livius, Periochae 65.
  2. Dort heißt es nur: „L. Cassius cos. a Tigurinis Gallis, pago Helvetiorum, qui a civitate secesserant, in finibus Nitiobrogum cum exercitu caesus est. Milites, qui ex ea caede superaverant, obsidibus datis et dimidia rerum omnium parte, ut incolumes dimitterentur, cum hostibus pacti sunt.“ Livius, Periochae 61–65, LXV.
  3. Florus, Epitoma de Tito Livo 1,38,18.
  4. Nach Furger-Gunti 1984, S. 75–77.
  5. Appian, Römische Geschichte 1,8: Die Truppen sollen von Cäsars Legaten T. Attius Labienus befehligt worden sein; Caesar sich aber den Sieg über die Tiguriner zugeschrieben haben, um sich als 'Rächer' der römischen Niederlage von 107 v. Chr. darzustellen.
  6. so als übliche Ortsangabe bei Drucken des Christoph Froschauer
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