Encyclopædia Wiki
Advertisement

Am 20. März 2015 wurden bei einer Serie von Selbstmordanschlägen auf zwei Moscheen in Sanaa (Jemen) mindestens 142 Menschen getötet und 345 Menschen verletzt.[1] Der Anschlag gehört zu den gravierendsten, die der Terrororganisation Islamischer Staat zugeordnet werden und ist der schwerste Terroranschlag im Jemen.

Tathergang

Die insgesamt vier Selbstmordattentäter sprengten sich kurz nacheinander, zuerst in der Badr-Moschee im Süden von Sanaa im Jemen, dann in der Al-Haschahusch-Moschee im Norden der Stadt, in die Luft und rissen dabei etliche Menschen mit in den Tod. Zunächst betrat einer der Täter die Badr-Moschee, zündete dort während des Freitagsgebets seinen Sprengstoffgürtel und tötete dabei sich selbst und mehrere weitere Menschen. Als die Überlebenden nach draußen flüchteten, sprengte sich ein zweiter Selbstmordattentäter in der Menge in die Luft und tötete ebenfalls mehrere Menschen. Wenig später ereignete sich zwei nahezu identische Taten in und vor der Al-Haschahusch-Moschee.[2] Ein fünfter Attentäter konnte aufgehalten werden, bevor er eine dritte Moschee mit einer Bombe angreifen konnte.[3]

Hintergründe

Die Angriffe galten den schiitischen Houthi-Rebellen, die einige Wochen vorher die Regierung abgesetzt und das Parlament aufgelöst hatten. Bereits in den Monaten zuvor hatten sie sich einen Machtkampf mit dem jemenitischen Präsidenten, Abed Rabbo Mansur Hadi, geliefert. Im Jemen herrscht indes ein Kampf um die Vorherrschaft zwischen Al Qaida und dem Islamischen Staat.

Reaktionen

Der UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte die blutigen Anschläge scharf. Das Auswärtige Amt äußerte, dass die Tat „ein weiterer zynischer Versuch, Hass und Gewalt zwischen den Bevölkerungsgruppen anzuheizen” sei.[4] Im Jemen hatten mehrere Staaten, unter anderem Deutschland und die USA, ihre Botschaften aufgrund der Unruhen geschlossen.[5]

Siehe auch

  • Liste von Terroranschlägen
  • Liste von Sprengstoffanschlägen
  • Liste terroristischer Ereignisse (Islamischer Staat)

Einzelnachweise

  1. The Guardian (Hrsg.): Yemen mosque bombings 'could only be done by the enemies of life' – president. 21. März 2015, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 4. November 2016]).
  2. 142 Tote in Jemens Hauptstadt Sanaa: ISIS bekennt sich zu Anschlägen auf Moscheen. In: BILD.de. (bild.de [abgerufen am 4. November 2016]).
  3. tagesschau.de: Mehr als 130 Tote bei Anschlägen auf Moscheen im Jemen. In: tagesschau.de. Abgerufen am 4. November 2016.
  4. 142 Tote in Jemens Hauptstadt Sanaa: ISIS bekennt sich zu Anschlägen auf Moscheen. In: BILD.de. (bild.de [abgerufen am 4. November 2016]).
  5. tagesschau.de: Mehr als 130 Tote bei Anschlägen auf Moscheen im Jemen. In: tagesschau.de. Abgerufen am 4. November 2016.
Advertisement