Schweizerische Literatur, erste literar. Zeugnisse aus der dt. Schweiz stammen aus dem Kloster St. Gallen (Notker Labeo). Zur Minnedichtung trug u. a. Hadloub bei. Anfang 15. Jh. Bauernparodie »Der Ring« von H.Wittenwiler, im 16. Jh. Reformationsdramen von N. Manuel. Mit J.-J. Rousseau und A. von Haller ging die Entwicklung eines neuen Naturgefühls im 18. Jh. von der Schweiz aus. J. J. Bodmer und J. J. Breitinger bereiteten in der Auseinandersetzung mit J. C. Gottsched den Sturm und Drang vor. Wirklichkeitsliebe zeigt sich im 18. Jh. bei U. Bräker; für die gesamte dt.sprachige Lit. waren im 19. Jh. die Erzähler G. Keller, J. Gotthelf und C. F. Meyer von Bed., Letzterer wies auch der Lyrik neue Wege. Dichter der Jahrhundertwende: C. Spitteler, R. Walser. Mit M. Frisch und F. Dürrenmatt stellte die Schweiz wichtige Vertreter der modernen dt.sprachigen Erzählkunst und Dramatik. Weitere Autoren: O. F. Walter, H. Loetscher, A. Muschg, P. Bichsel, W. M. Diggelmann, K. Marti. Vertreter späterer Generationen sind u. a. G. Späth, B. Brechbühl, H. Wiesner, J. Steiner, F. Hohler, S. Blatter, C. Geiser, J. Laederach, H. Burger, Erica Pedretti, Gertrud Leutenegger, P. Nizon, F. Böni, T. Hürlimann, Z. Jenny. Die frz.sprachige Lit. gelangte im 18. Jh. und frühen 19. Jh. mit J.-J. Rousseau, Madame de Staël und B. Constant zu europ. Wirkung. Im 19. und 20. Jh. verfassten krit. Schriften: A. Vinet, J.-F. Amiel, E. Rambert u. a.; Romane: R. Töpffer, P. Monnier, V. Cherbuliez; Lyrik: J. Olivier u. a. Mit C. F. Ramuz erlangte der Regionalroman weltliterar. Bed.; ihm folgten M. Saint-Hélier, G. de Pourtalès, B. Cendrars, M. Zermatten, die Essayisten C.-A. Cingria, E. Gilliard. Wichtige Autoren sind auch R. Pinget, J. Chessex und C. Bille. Für die ital.sprachige Lit. sind im 20. Jh. F. Chiesa und G. Orelli zu nennen.
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