Schlesien, historisches Gebiet beiderseits der oberen und mittleren Oder, zwischen Sudeten im Südwesten und der Oberschlesischen Hochfläche im Osten; meist Tiefland, an das sich nach Südwesten mit einer Reihe von Vorbergen die Kette der Sudeten anschließt. Der Name Schlesien geht wahrscheinlich auf die Silingen zurück, einen Teilstamm der ↑Wandalen. Seit Ende des 10. Jahrhunderts gehörte Schlesien zu Polen, 1163 setzte Kaiser Friedrich I. eine Linie des polnischen Herrscherhauses der Piasten als selbstständige Herrscher ein. 1327–29 kam Schlesien unter böhmische Lehnshoheit, mit Böhmen 1526 an die Habsburger. Durch die Schlesischen Kriege fiel fast ganz Schlesien mit der Grafschaft Glatz an Preußen (seit 1807 Provinz), dazu 1815 der Hauptteil der bisher sächsischen Oberlausitz. 1919 wurden die preußischen Provinzen Niederschlesien (Hauptstadt Breslau) und Oberschlesien (Hauptstadt Oppeln) gebildet. Ein Teil von Oberschlesien fiel nach der 1921 dort abgehaltenen Volksabstimmung an Polen, obwohl rund 60 % für Deutschland gestimmt hatten. Der bis 1918 bei Österreich verbliebene Teil Schlesiens wurde 1920 zwischen Polen und der Tschechoslowakei geteilt. Seit 1945 gehört das preußische Schlesien östlich der Oder-Neiße-Linie zu Polen, der Landstrich westlich der Neiße zu Sachsen.
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