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Die Germanisch-Römischen Kriege bezeichnen eine Reihe von militärischen Konflikten zwischen der Römischen Republik beziehungsweise dem Römischen Reich und verschiedenen germanischen Stämmen. Diese Auseinandersetzungen erstreckten sich über mehrere Jahrhunderte, beginnend im späten 2. Jahrhundert v. Chr. bis zur endgültigen Auflösung des Weströmischen Reiches im 5. Jahrhundert n. Chr. Sie prägten die Beziehungen zwischen Römern und Germanen und hatten tiefgreifende Auswirkungen auf die politische und kulturelle Entwicklung Europas …

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Philipp Sarlay (auch Filipp Sarlay; * 10. Dezember 1826 in Klattau; † 5. April 1908 in Innsbruck, Tirol) war ein österreichischer Telegraphenamtsdirektor österreich-ungarischer Herkunft und Pionier technischer und naturwissenschaftlicher Errungenschaften. Er war Anhänger der Naturheillehre, ein Abstinenzler und Vegetarier. Ferner beschäftigte er sich mit dem Studium mathematischer Probleme[1][2]. Seine Eltern sind Anton Sarlay (* 16. Juli 1774; † 19. Juli 1856), k.k. Tabak- und Stempelgesällen-Ditriktsverleger in Klattau und Leonarda geborene Edle von Santa (* 9. Februar 1786; † 31. März 1852 in Preßburg). Seine Geschwister sind Joseph, Marie, Emerich (k.k. Lieutenant), Karl und Anton. Karl Sarlay († 3. März 1844 in Olmütz) war Doktor der Medizin und Chirurgie, der Augenheilkunde und Geburtshilfe sowie k.k. Oberfeldarzt im k.k. Erzherzog Karl 52. Lin. Inf. Regiment.

In erster Ehe ist Philipp Sarlay mit Marie Aicher (* 1840 in Innsbruck; † 19. März 1875 in Innsbruck[3][4]) verheiratet. Innerhalb eines Jahres sterben alle 4 Kinder aus dieser Ehe. Ein Jahr später verstirbt Marie an Scharlach. Sarlay heiratet in zweiter Ehe Aloisia Josefa Aicher (* 9. Juli 1847 in Innsbruck; † 4. Januar 1882 in Innsbruck, Tirol)[5]. Aus dieser Ehe gehen seine Söhne Anton, Ferdinand, Emerich und Leo Leo (* 27. Juni 1879 in Innsbruck; † 18. Dezember 1967 in Innsbruck) hervor. Emerich und Ferdinand sind leidenschaftliche Alpinisten und die Erstbesteiger des Gamezkogel (30. August 1900) und Zuragkogel (19. August 1901) in den Ötztaler Alpen.

Namensherkunft[]

Die Familie Sarlay (Nagy und Kissarló) stammt vermutlich aus dem Geschlecht Ludány ab, welches im Jahre 1246 Kissarló innehatte. Die Familie gewann im Jahre 1627 einen Bestättigungsbrief mit Wappen welcher in den Komitaten Bars 1627, Nográd 1660, Zemplen 1665 kundgegeben wurde. Im Jahre 1567 gewann die Familie einen neueren Schenkungsbrief für Kissarló‚ der auf den Befehl von Olah Miklós, Erzbischof von Esztergom, registriert wurde. Mit der Zeit überstammte die Familie in die Komitate Gömör, Nográd, Vas, Sopr0n‚ u. Veszpróm‚ wo sie noch zur Zeit Güter besitzen. Nach den Daten der Dokumente die in den Händen der Familie sind hatten sie Güter in XIV-XV Jahrhundert im Komitat Bars an folgenden Orten: Nagy und Kissarló‚ Fakó, Egyházasveszkény, Zseliz‚ Kisbaracska, Várad, Vihnye, Peszerény.

Biographie[]

Philipp Sarlay hatte ein reich bewegtes Leben. Er studierte am Gymnasium in Klattau und am Polytechnikum in Prag. Als begeisterter Student machte er das Sturmjahr 1848 mit. 1850 trat er als Telegraphist in den Staatsdienst ein und diente in Oderberg, Gloggnitz und Wien. 1856 kam er als Telegraphenkommissär nach Innsbruck. 1870 übernimmt er die Funktion des Inspektors in Reichenberg und 1972 die Position als k.k Direktor in Czernowitz. Unter den von ihm ausgeführten Bauten sind die Telegraphenlinien Lugos-Hermannstadt (1855), Oderberg-Dembica, Dziedzice-Bielitz (1856) und Schönbrunn-Troppau (1856). Zwischen 1880 und 1890 betrieb Philipp Sarlay die Agentur der Fohnsdorfer Kohle. Besondere Anerkennung genoß Sarlay als Menschenfreund, Humorist und für seine vornehme Gesinnung. Bekannt war Sarlay für seltene Gedächnisschärfe sowie seine Kenntnisse in Sprachen, Mathematik und Chemie. Gemeinsam mit Senhofer verfasste er den Artikel „Über direkte Einführung von Carbonylgruppen in Phenole und aromatische Säuren: IV. Verhalten von Hydrochinon gegen doppelt kohlensaures Kali“ [6]. Heilig war ihm die deutsche Muttersprache und stets achtete er auf seine wahre Überzeugung. Er lebte nach dem Motto „Frisch, fromm, fröhlich, frei“[7].

Tiroler Pionier im Fahrradfahren[]

Sarlay gilt als erster Fahrradfahrer Tirols. Im Jahr 1869 benutzte er ein Velociped auf einer öffentlichen Straße in Innsbruck. Einen Tag später führte die Route nach Wattens, wo das Gefährt bestaunt wurde. Die Innsbrucker Nachrichten berichten über das Ereignis: Auch Innsbruck hat endlich die vielversprochenen Velocipeds erblickt. Am Samstag versuchten sich einige Herren mit mehreren von Herrn Peterlongo bestellten Velocipeds in der Hausflur des Lindner´schen Hauses und wagten sich auch auf die Straße hinaus. Diese Versuche sollen von keinem grossen Erfolge gekrönt gewesen sein. Abends und bis in die tiefe Nacht war die Universitätsstraße der Tummelplatz von velocipedirenden Herren. Gestern Abends fuhren zwei Herren mit Velocipeds nach Wattens, aus dem Wirtshause, wo sie hielten, staunten natürlich Alle dieses nie gesehene Fuhrwerk an, bis endlich der Hausknecht, der anfänglich nicht wusste, wie er sich diesen in seiner hausknechtlichen Praxis noch nie vorgekommenen Falle zu benehmen habe, sich resolvirte, und beide Velocipeds wie Pferde in den Stall führte, und bei Abreise der Herren pflichtschuldigst dieselben wieder vorführte, und wie bei anderen Fuhrwerken das Trinkgeld in Empfang nahm[8].

Im selben Jahr ereignet sich der erste Unfall mit dem Velociped auf Tirols Strassen[9]. Der Bote für Tirol und Vorarlberg berichtet am 11. September 1869[10]: " Die Velociped-Kinderei hat nun leider auch hier ein Opfer verlangt. Am verflossenen Sonntag Abends begegnete der Fahrknecht des Löwenwirtes in Zirl, der ine einem sogenannten Vorspann Wägelchen in Begleitung von Anton Pfeifer aus Hatting nach Hause fuhr, beim Meilbrunnen, oberhalb Kranewitten, zwei Herren aus Innsbruck auf Velocipeden, welche rasch, der eine rechts, der andere links an ihm vorbeifuhren. Die Pferde, an dieses Schauspiel nicht gewohnt, wurden scheu: zwei bis drei Sprünge und der Knecht und das eigene Pferd, das sich losgerissen hatte, lagen auf dem Boden, während das andere mit dem klienen Wagen vorwärts stürzte und den Anton Pfeifer gleichfalls auf die harte Straße schleuderte. Der Knecht war zwar bald wieder auf den Beinen, konnte jedoch seinen Unglücksgenossen, der besinnungslos da lag, keine Hilfe bringen, weil sein linker Arm ganz unbrauchbar geworden war. Die beiden Herren aber fuhren weiter, ohne sich um den Verunglückten zu kümmern. Pfeifer ist am 7.d.Mts. nachts seinen Wunden, die er am Kopfe erhielt, erlegen. Er kam nicht mehr zur Besinnung. Der Knecht dürfte in kurzer Zeit wieder hergestellt sein." Dieser Unfall war Auslöser für ein vom Magistrat Innbruck verhängtes Radfahrverbot. Sarlay schrieb dazu folgende Stellungnahme der im Bote für Tirol und Vorarlberg am 10. November 1869[11] abgedruckt wurde:"Der Bote für Tirol und Vorarlberg brachte in Nr. 207 vom 11. September d.Js. eine, wahrscheinlich den „Tiroler Stimmen“ entnommene Korrespondenz aus Zirl, laut welcher (ich bitte nachzulesen) die Schuld an einem, zwischen Zirl und Kranebitten geschehenen, Unglücke, zweien auf Velocipedes fahrenden Herren aus Innsbruck beigemessen wurde. Ein anläßlich des vom hiesigen löbl. Magistrate erlassenen Velocipedes-Verbotes erschienenes Gedicht, dessen Urheberschaft man – mit oder ohne Grund – mir zuschreibt und der Umstand, dass manche Leute das Velocipedes-Verbot des löbl. Magistrates hauptsächlich durch den fraglichen Unglücksfall hervorgerufen und motivirt betrachten, veranlaßt mich, zu nachfolgenden, wenn auch sehr verspäteten Berichtigung: Ich fuhr am 5. September Nachmittags mit Herrn Rimmel mittelst Velocipedes von Zirl gegen Kranebitten. - Unterwegs begegneten wir einem Paar Pferde, welches ein Vorspannwägelchen zog, in welchem zwei Männer, in einem der Beaufsichtigung der Pferde und der Beobachtung dessen, was vor den Pferden auf der Straße vorging, wenig günstigen sehr behaglichen Position lagen. - Wir fuhren nicht, wie es in der besagten Zirler Korrespondenz heißt, rasch vorbei, sondern ich fuhr ganz langsam, die Pferde gewohnter Weise im Auge haltend, rechts vorbei; Herr Rimmel aber blieb auf der linken Seite der Straße stehen. Die Pferde drängten gegen einander, sprengten die Anhöhe im raschen Tempo hinan und entschwanden unserem Blicke dort, wo die Straße sich wieder gegen Zirl senkt. Dieses und, daß einer der Männer den Hut verlor, war Alles, was wir, da wir nicht unbekümmert weiter fuhren, sahen und der Terrain-Verhältnisse wegen sehen konnten. Von dem Unglücke hatten wir keine Kenntniß und ich selbst erhielt die Nachricht hievon erst 4 Tage später durch Herrn Ed. Erler. Die „zwei bis drei“ Sprünge des Herrn Korrespondenten aus Zirl beruhen auf Unkenntniß oder, gewiß nicht absichtlicher , Entstellung des wahren Sachverhaltes; ebenso die mit durchschossenen Lettern gedruckte Bemerkung des „Tiroler Bote“; „die beiden Herren aber fuhren weiter, ohne sich um die Verunglückten zu kümmern.“ – Obwohl mir der Unglücksfall höchst unangenehm war – so, daß ich mein Velocipedes 12 Tage gar nicht ansehen mochte, konnte ich doch weder Herrn Rimmel noch mir die geringste Schuld beimessen und ich begegnete in den, diesfalls vielfältig geführten Gesprächen derselben Ansicht bei allen meinen zahlreichen Bekannten und unter diesen namentlich bei jenen, die des Fahrens kundig und von der Wichtigkeit der steten Beaufsichtigung selbst der vertrauten Pferde durchbrungen sind. Dies war der Grund, warum ich es verabsäumte, schon damals eine Berichtigung erscheinen zu lassen. Ich lasse mich auf eine Erörterung der Frage, ob das Velocipedes-Verbot des löbl. Magistrates durch das besagte Unglück gerechtfertigt sei, hier nicht ein; nur der Bemerkung kann ich mich nicht enthalten, dass man – wollte man Alles verbieten, was Pferde scheu machen kann – vor Allem Eisenbahnen, Militärmusiken, Kirchenfahnen, Glockengeläute, Pöllerschießsen u.f.w untersagen müßte. Innsbruck, 10. November 1869."

Auszeichnungen[]

Philipp Sarlay erhielt am 1. Dezember 1866 das Goldene Verdienstkreuz mit der Krone[12]

Referenzen[]

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