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Panzerpionierbataillon 130
— PzPiBtl 130 —
II
internes Verbandsabzeichen

Internes Verbandsabzeichen
Aufstellung 1. Oktober 1972[1]
Land DeutschlandDeutschland Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Teilstreitkraft Heer Heer
Truppengattung Pioniertruppe
Unterstellte Truppenteile

1.–4. Kompanie, 4./PiBtl 901

Unterstellung Verbandsabzeichen PzLehrBrig 9 Panzerlehrbrigade 9
Standort Herzog-von-Braunschweig-Kaserne Minden
Hauptwaffensystem Amphibie M3
Kommandeur
Kommandeur Oberstleutnant Helge Lammerschmidt
Datei:Soldat des Panzerpionierbataillons 130 - Trident Juncture 2018 .jpg

Ein Soldat des PzPiBtl 130 während Trident Juncture 2018

Das Panzerpionierbataillon 130 (PzPiBtl 130) ist eines von sechs Brigade­pionierbataillonen der Bundeswehr. Der Verband ist in der Herzog-von-Braunschweig-Kaserne in der ostwestfälischen Stadt Minden in Nordrhein-Westfalen stationiert.

Auftrag und Gliederung

Datei:2647983 Exercise Anakonda 2016 German and british M3 amphibious rigs in Chelmno, Poland June 2016.jpg

Britische und deutsche Pioniere beim Brückenschlag

Das Bataillon als Teil der Panzerpioniere setzt Pioniermittel ein, führt Aufgaben der Kampfmittelabwehr durch und sichert Infrastruktur. Es fördert und hemmt Bewegungen und trägt zur Durchhaltefähigkeit eigener Truppen bei. Mit der Schwimmbrückenkompanie verfügt es über die einzigen Amphibien M3 der Bundeswehr. Das Panzerpionierbataillon gliedert sich in vier Kompanien, davon eine nicht-aktiv. Des Weiteren ist dem Bataillon im Frieden die 4. Kompanie des Pionierbataillons 901 unterstellt:

  • 1./PzPiBtl 130: Versorgungs- und Unterstützungskompanie
  • 2./PzPiBtl 130: Panzerpionierkompanie
  • 3./PzPiBtl 130: Panzerpionierkompanie
  • 4./PzPiBtl 130: Ergänzungstruppenteil (nicht-aktiv)
  • 4./PiBtl 901: Schwimmbrückenkompanie M3

Kollokiert ist die 23 Amphibious Engineer Squadron der British Army, die ebenfalls die M3 nutzt.

Für die Ausbildung nutzt das Bataillon unter anderem den Standortübungsplatz in Hille-Wickriede,[2] den 23,5 Hektar großen Pionierübungsplatz (Wasser) in Minden, den 51,2 Hektar großen Pionierübungsplatz (Land) Lerbeck in Porta-Westfalica[3] sowie die Standortschießanlage in Bückeburg-Cammer.

Die militärgeschichtliche Sammlung „Herzog-von-Braunschweig-Kaserne“, die von der Traditionsgemeinschaft „Herzog-von-Braunschweig-Kaserne“ betreut wird, präsentiert die Mindener Pioniergeschichte.[4]

Verbandsabzeichen

Das Wappenfeld ist dreigeteilt, wobei die Farben grün, rot, weiß für das Land Nordrhein-Westfalen stehen. Im linken oberen Teil symbolisiert die Mühle den Mühlenkreis Minden-Lübbecke, im rechten oberen Teil steht das westfälische Pferd für die Region Westfalen und im unteren Teil die schwarze Brücke für die Pioniertruppe.

Geschichte

1866 werden erstmals die Pionierbataillone 6 und 10, neben diversen Infanterie- und Artillerieregimentern in der Königlich-Preußischen Armee aufgestellt. Diese werden 1945 durch die britischen Streitkräfte aufgelöst. 1956 erfolgt der Neubau der Herzog-von-Braunschweig-Kaserne auf dem Gelände des ehemaligem Gut Rodenbeck im damals noch unbesiedelten Westen Mindens. 1959 wird dort das Pionierbataillon 110 stationiert.

Zum 1. Oktober 1972 erfolgt die offizielle Aufstellung des Amphibischen Pionierbataillons 130 in Minden, die bereits im Januar 1972 begonnen hatte. In der Heeresstruktur 4 unterstand das Bataillon dem ebenfalls in Minden stationierten Pionierkommando 1 unmittelbar und war Teil der Korpstruppen des I. Korps. Aus dem Amphibischen Pionierbataillon 130 ging am 1. Oktober 1993 das Pionierbrückenbataillon 130 hervor, welches bereits zum 1. Oktober 1996 in schweres Pionierbataillon 130 umbenannt wurde. Das Fahnenband des Landes NRW wird dem Bataillon am 23. Oktober 2014 verliehen.[5] Am 1. Juli 2015 wurde das Bataillon abermals umbenannt und umgegliedert: in Panzerpionierbataillon 130.[1] In diesem Zuge wechselt die Unterstellung von der 1. Panzerdivision zur Panzerlehrbrigade 9. Auf dem Pionierübungsplatz (Wasser) in Minden fand im Juli 2016 ein Tag der offenen Tür statt.[6]

Im Rahmen der Nato-Übung Anaconda nahmen Pioniere der vierten Kompanie des Pionierbataillons 901 an einem Brückenschlag über die Weichsel teil. Dabei wurde eine 350 Meter lange Brücke in Zusammenarbeit mit britischen Pionieren errichtet. Am 20. Juli 2019, dem 75. Jahrestag des Stauffenberg-Attentats, erhielt das Bataillon eine neue Truppenfahne.[5]

Großgerät

Datei:M3G ferry 2.jpg

Amphibie M3 im Fährbetrieb

  • Amphibie M3
  • Pionierpanzer Dachs[7]

Ehemalige Verbands-Bezeichnungen

  • Amphibisches Pionierbataillon 130 (1972–1993)
  • Pionierbrückenbataillon 130 (1993–1996)
  • schweres Pionierbataillon 130 (1996–2015)[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Standortdatenbank Bundeswehr. In: http://www.zmsbw.de/. Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw), abgerufen am 7. August 2019.
  2. André Burdich: Mindener Pioniere informieren über Zukunft des Übungsplatzes Hille-Wickriede. In: https://www.deutschesheer.de/. Deutsches Heer, 7. Juni 2019, abgerufen am 7. August 2019.
  3. Drucksache 17/9367 – Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Cornelia Behm, Undine Kurth (Quedlinburg), Agnes Brugger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion – Drucksache 17/9101 – Naturschutz und Forstwirtschaft auf Truppenübungsplätzen in Deutschland. (PDF) In: http://www.bundestag.de/. Deutscher Bundestag, 20. April 2012, abgerufen am 7. August 2019.
  4. Treichel und Steinmeier: Militärgeschichtliche Sammlung in Minden ausgestellt. In: https://www.deutschesheer.de/. Deutsches Heer, 2. Dezember 2014, abgerufen am 7. August 2019.
  5. 5,0 5,1 André Burdich: Panzerpioniere in Minden stellen nach 47 Jahren neue Truppenfahne in Dienst. In: https://www.deutschesheer.de/. Deutsches Heer, 6. August 2019, abgerufen am 7. August 2019.
  6. Anker wirf! Tag der offenen Tür in Minden. In: https://www.deutschesheer.de/. Deutsches Heer, 30. November 2017, abgerufen am 7. August 2019.
  7. Willi Blank: Panzerpioniere in Minden stellen nach 47 Jahren neue Truppenfahne in Dienst. In: https://www.iud.bundeswehr.de/. PIZ IUD, 28. Mai 2019, abgerufen am 7. August 2019.
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