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Malta Files (englisch wörtlich für: „Maltesische Dateien“) bezeichnet ursprünglich geheime Daten der maltesischen Finanzbehörden und sind namensgebend für eine investigative Untersuchung durch den europäischen Rechercheverbund European Investigative Collaboration, welche einen internationalen Finanzskandal im Mai 2017 nach sich zog. Dem Rechercheverbund wurden tausende Dokumente zugespielt, welche durch verschiedene Medienhäuser ausgewertet wurden. Das Datenleck verdeutlicht Mechanismen, mit denen internationale Konzerne Steuern in Milliardenhöhe vermeiden. Nach Angaben von De Morgen entstammen dem Datenleck 150.000 vertrauliche Dokumente.[1][2][3][4][5][6]

Auf Malta anfallende Gewinne werden durch ausländische Unternehmen mit etwa fünf Prozent versteuert. Voraussetzung ist, dass die Unternehmen auf Malta operativ tätig sind. Es bestehen erhebliche Zweifel daran, dass die beteiligten Unternehmen mehr als nur Scheingeschäfte und Briefkastenfirmen betrieben haben.[7]

Das Leck wurde während der maltesischen EU-Ratspräsidentschaft 2017 publik. Malta hatte vor Bekanntwerden des Lecks versucht die Ratspräsidentschaft zu nutzen, um den Kampf gegen Steuervermeidung auszubremsen.[8]

Nach dem Bekanntwerden kündigte der Finanzminister des Bundeslands Nordrhein-Westfalen Norbert Walter-Borjans an, maltesische Steuersünder härter zu bekämpfen und verglich die Mittelmeerinsel mit Panama.[9]

Siehe auch[]

Einzelnachweise[]

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