Encyclopædia Wiki
Advertisement

Lothar [zu althochdeutsch hlut »berühmt«, eigentlich »laut«, und heri »Herr«], Herrscher: Röm. Kaiser: Lothar I., Mitkaiser (seit 817), Kaiser (840–55), * 795, † Prüm 29. 9. 855, Vater von Lothar II.; ältester Sohn Ludwigs des Frommen, wurde durch die Erbfolgeregelung (Ordinatio Imperii) von 817 gegen das fränkische Teilungsprinzip zum Mitkaiser und Nachfolger des Vaters bestimmt; seine Brüder erhielten Unterkönigtümer. Lothar ging 822 nach Italien; 825–29 war er Mitregent am Kaiserhof. Während der Erhebungen gegen Ludwig den Frommen regierte er 830 und 833/834 kurze Zeit allein, musste sich aber 834 dem Vater unterwerfen und ging nach Italien. Nach dem Tod Ludwigs des Frommen 840 versuchte Lothar, die Regelung von 817 durchzusetzen, wurde aber 841 bei Fontenoy von seinen Brüdern Ludwig (dem Deutschen) und Karl (dem Kahlen) geschlagen. Im Vertrag von Verdun erhielt er 843 einen von Mittelitalien bis Friesland reichenden Gebietsstreifen, der den Raum zwischen Schelde, Maas, Saône und Rhône, Rhein und Alpen sowie die Hauptstädte Rom und Aachen umfasste. Lothar kehrte nicht mehr nach Italien zurück – dort trat sein Sohn Ludwig II. die Nachfolge an – und teilte das übrige Mittelreich kurz vor seinem Tod 855 zwischen seinen Söhnen Karl (von der Provence) und Lothar (II.) auf.

Advertisement