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Jungsteinzeitliche Megalithkulturen

Jungsteinzeitliche Megalithkulturen waren kulturelle Phänomene, die während der Jungsteinzeit (Neolithikum) in vielen Regionen Europas auftraten. Sie zeichneten sich durch die Errichtung monumentaler Bauwerke aus großen Steinblöcken aus, die als Megalithen bezeichnet werden. Diese Bauwerke, zu denen Gräber, Steinkreise und Tempelanlagen gehörten, gelten als eines der eindrucksvollsten Zeugnisse der frühen Menschheitsgeschichte. Der Begriff „Megalith“ leitet sich von den altgriechischen Wörtern „mégas“ (groß) und „líthos“ (Stein) ab und beschreibt die gigantischen Dimensionen dieser Bauten, die oft ohne die Verwendung von Metallwerkzeugen errichtet wurden …


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Die Lentienser (lateinisch: lentienses, heutige Bezeichnung: Linzgauer oder Linzgaubewohner) waren ein alamannischer Stamm nördlich des Lacus Brigantiae, dem heutigen Bodensee, etwa auf dem Gebiet zwischen Donau im Norden, Iller im Osten und Bodensee im Süden. Der Stamm wird unter seinem Sondernamen nur von dem römischen Schriftsteller Ammianus Marcellinus (330–395) erwähnt.

Überlieferung[]

Zuerst erscheinen sie im Jahre 355, als im Auftrag des Kaisers Constantius II. der Magister equitum Arbetio sie für ihre wiederholten Einfälle in römisches Gebiet zu strafen versuchte. Er geriet in einen Hinterhalt, aber es gelang Arbetio, weitere Angriffe abzuschlagen und die Lentienser in die Flucht zu treiben.

Das zweite und letzte Mal werden sie im Jahre 378 genannt. Ein auf Heimaturlaub befindlicher Lentienser aus der kaiserlichen Leibgarde berichtete Zuhause, dass Kaiser Gratian mit seinen Truppen ostwärts ziehen wollte, um seinem Onkel Valens gegen die Goten zu helfen. Daraufhin sammelten die Lentienser eine Heerschar und zogen im Februar über den zugefrorenen Oberrhein auf römisches Territorium. Zunächst wurden die Lentienser zurückgeschlagen, aber bald darauf fielen sie, durch den Zuwachs anderer alamannischer Stämme angeblich 40.000 oder sogar 70.000 Mann stark, aufs Neue in das römische Gebiet ein. Als sie in das Elsass vorrückten, wurden sie jedoch in der Schlacht bei Argentovaria, nahe dem heutigen Oedenburg-Biesheim bei Neuf-Brisach, von Kaiser Gratian geschlagen. Ihr König Priarius wurde dort getötet. Der Kaiser verfolgte die flüchtenden Lentienser darauf bis in ihr eigenes Land, wodurch sie sich genötigt sahen, den Römern die Lieferung von Hilfstruppen zu versprechen. Es sollte der letzte Feldzug sein, den ein römischer Kaiser in das rechtsrheinische Limesgebiet unternahm.

Seit diesen Ereignissen verliert sich ihre Spur in der Geschichte; nur ihr Name, welcher eine lateinische Ableitung aus dem keltischen Ortsnamen Lentia ist, ist in „Linzgau“ erhalten. Die Lentienser wurden in den historischen Quellen als ein besonders kampfeslustiger Stamm bezeichnet. Ob die Lentienser sich selbst als solche bezeichneten, ist nicht bekannt.

Quellen[]

  • Ammianus Marcellinus 15,4 und 31, 10, 1–17.

Literatur[]

  • Moritz Schönfeld: Lentienses. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XII,2, Stuttgart 1925, Sp. 1944.
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