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Kunst, 1) im weitesten Sinn jede auf Wissen und Übung gegründete Tätigkeit (z. B. Reit-K., Koch-K.); 2) in einem engeren Sinn die Gesamtheit des vom Menschen Hervorgebrachten (Ggs.: Natur), das nicht durch eine Funktion eindeutig festgelegt ist oder sich darin erschöpft (Ggs.: Technik), zu dessen Voraussetzungen die Verbindung von hervorragendem Können und großem geistigem Vermögen gehören. Der Ggs. der K. zum Handwerk und zur Wiss. bildete sich erst im Übergang vom 18. ins 19. Jh. aus. Im heutigen Verständnis ist die K. in die Teilbereiche Literatur, Musik, darstellende K. sowie bildende K. gegliedert (Grenzüberschreitungen sind in der Moderne häufig); 3) im engsten Sinn steht K. meist für bildende Kunst.

Die Vorstellung von einem allg. gültigen K.-Begriff, für alle Zeiten und Werke anwendbar, ist heute überholt. Die Einschätzung von K. hängt von den Maßstäben einer Epoche und von der individuellen Sicht ab. K.-Rezeption, K.-Theorien und K.-Begriff können nicht getrennt von der Stellung des Künstlers gesehen werden. Menschl. Kunsttätigkeit reicht weit in vorgeschichtl. Zeit zurück (Felsbilder); sie ist in ihren Anfängen offenbar kultisch und steht vielfach in einem religiösen Zusammenhang.

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