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ArchaeologieOnline

Archaeologie Online (Eigenschreibweise: Archæologie Online) ist eine deutschsprachige Website, die sich seit dem Jahr 2000 der Bereitstellung von Informationen und Diskussionsmöglichkeiten zu archäologischen Themen widmet. Die Plattform wird von der Brunn, Jordan & Steinacker GbR betrieben, die aus den Archäologen Andreas Brunn, Thilo Jordan und Christoph Steinacker besteht. Ziel der Website ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse einem breiten Publikum zugänglich zu machen und den Austausch zwischen Fachleuten, Studierenden und interessierten Laien zu fördern …


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Kohle, Zersetzungs- und Umwandlungsprodukt organ. Substanzen, entsteht als Mineral-K. im Wesentlichen durch Reduktion unter großem Druck während langer Zeiten. Aus üppigen Sumpfmoorwäldern in trop. Klima bildeten sich Torfmoore, dann die Braun-K. und unter dem Einfluss starken Drucks durch weitere Anreicherung des Kohlenstoffs die Stein-K. Das geolog. Alter der großen Steinkohlenvorkommen beträgt ungefähr 250–280, das der Braun-K. etwa 40–50 Mio. Jahre. Die Stein-K. hat dichtes, hartes Gefüge, oft fetten Glanz, schwarze, seltener braune Farbe, 75 bis über 91,5 % Kohlenstoffgehalt, etwa 30.000–36.000 kJ/kg Heizwert, D 1,2–1,5 g/cm³. Sie wird fast durchweg im Untertagebau gewonnen. Man unterscheidet: 1) fette K., mit einem hohen Gehalt an Kohlenwasserstoffen und großer Teerausbeute; 2) trockene K., die neben Kohlenwasserstoffen noch große Anteile von Kohlenoxid und Kohlendioxid enthält; 3) magere K., mit geringem Gehalt an flüchtigen Bestandteilen. Die magere K. mit hohem Heizwert ist v. a. im Hausbrand, die fette K. für die K.-Veredelung wertvoll. Die Grundlage dieses Prozesses ist die Verkokung: Durch Erhitzen der Stein-K. unter Luftabschluss werden die leicht flüchtigen Bestandteile als Gas (Stadtgas) und die schwerer flüchtigen Kohlenwasserstoffe als Teer abgetrieben, als Rückstand entsteht Koks, ein hochwertiger Brennstoff; außer im Hausbrand v. a. für die Eisenverhüttung verwendet. Ein anderer Veredelungsprozess ist die Kohlehydrierung. Die Braun-K., eine junge K. von geringem Inkohlungsgrad, hat ein bröckliges, mitunter noch holziges Gefüge von brauner bis schwarzer Farbe. D 1,2–1,4 g/cm³, Heizwert etwa 25.000–28.500 kJ/kg, Wassergehalt zw. 10 und 60 %. Sie bildet meist mächtige, oberflächennahe Flöze, die im Tagebau abgebaut werden. Sie wird entweder an Ort und Stelle zur Elektrizitätserzeugung verfeuert oder in Brikettfabriken zu Press-K. verarbeitet, die für Hausbrand verwendbar ist. Wertvoll ist die Braun-K. bes. durch die moderne Veredelungstechnik geworden: Verschwelung, wobei durch Erhitzen unter Luftabschluss die Kohlenwasserstoffe ausgetrieben werden; man gewinnt Schwelgas, Teer, flüssige Treibstoffe, Öle, Paraffin, Montanwachs, als Rückstand Grudekoks.

Die wichtigsten europ. Steinkohlenfördergebiete liegen in Großbritannien, im Donezbecken, Ruhr- und Niederrheingebiet, Saarland, in Oberschlesien, N-Frankreich, Belgien. Große Braunkohlenvorkommen finden sich in Ost-Dtl., der Ukraine, Russland, Böhmen u. a. Die Weltförderung an Stein-K. betrug (1999) 3,6 Mrd. t, an Braun-K. 852,9 Mio. t. Insgesamt umfassen die abbaubaren K.-Reserven über 1.000 Mrd. Tonnen.

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