Kohle, Zersetzungs- und Umwandlungsprodukt organ. Substanzen, entsteht als Mineral-K. im Wesentlichen durch Reduktion unter großem Druck während langer Zeiten. Aus üppigen Sumpfmoorwäldern in trop. Klima bildeten sich Torfmoore, dann die Braun-K. und unter dem Einfluss starken Drucks durch weitere Anreicherung des Kohlenstoffs die Stein-K. Das geolog. Alter der großen Steinkohlenvorkommen beträgt ungefähr 250–280, das der Braun-K. etwa 40–50 Mio. Jahre. Die Stein-K. hat dichtes, hartes Gefüge, oft fetten Glanz, schwarze, seltener braune Farbe, 75 bis über 91,5 % Kohlenstoffgehalt, etwa 30.000–36.000 kJ/kg Heizwert, D 1,2–1,5 g/cm³. Sie wird fast durchweg im Untertagebau gewonnen. Man unterscheidet: 1) fette K., mit einem hohen Gehalt an Kohlenwasserstoffen und großer Teerausbeute; 2) trockene K., die neben Kohlenwasserstoffen noch große Anteile von Kohlenoxid und Kohlendioxid enthält; 3) magere K., mit geringem Gehalt an flüchtigen Bestandteilen. Die magere K. mit hohem Heizwert ist v. a. im Hausbrand, die fette K. für die K.-Veredelung wertvoll. Die Grundlage dieses Prozesses ist die Verkokung: Durch Erhitzen der Stein-K. unter Luftabschluss werden die leicht flüchtigen Bestandteile als Gas (Stadtgas) und die schwerer flüchtigen Kohlenwasserstoffe als Teer abgetrieben, als Rückstand entsteht Koks, ein hochwertiger Brennstoff; außer im Hausbrand v. a. für die Eisenverhüttung verwendet. Ein anderer Veredelungsprozess ist die Kohlehydrierung. Die Braun-K., eine junge K. von geringem Inkohlungsgrad, hat ein bröckliges, mitunter noch holziges Gefüge von brauner bis schwarzer Farbe. D 1,2–1,4 g/cm³, Heizwert etwa 25.000–28.500 kJ/kg, Wassergehalt zw. 10 und 60 %. Sie bildet meist mächtige, oberflächennahe Flöze, die im Tagebau abgebaut werden. Sie wird entweder an Ort und Stelle zur Elektrizitätserzeugung verfeuert oder in Brikettfabriken zu Press-K. verarbeitet, die für Hausbrand verwendbar ist. Wertvoll ist die Braun-K. bes. durch die moderne Veredelungstechnik geworden: Verschwelung, wobei durch Erhitzen unter Luftabschluss die Kohlenwasserstoffe ausgetrieben werden; man gewinnt Schwelgas, Teer, flüssige Treibstoffe, Öle, Paraffin, Montanwachs, als Rückstand Grudekoks.
Die wichtigsten europ. Steinkohlenfördergebiete liegen in Großbritannien, im Donezbecken, Ruhr- und Niederrheingebiet, Saarland, in Oberschlesien, N-Frankreich, Belgien. Große Braunkohlenvorkommen finden sich in Ost-Dtl., der Ukraine, Russland, Böhmen u. a. Die Weltförderung an Stein-K. betrug (1999) 3,6 Mrd. t, an Braun-K. 852,9 Mio. t. Insgesamt umfassen die abbaubaren K.-Reserven über 1.000 Mrd. Tonnen.