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Karl Dienstbach (* 6. Oktober 1900 in Frankfurt am Main; † 30. Juli 1977 in Ost-Berlin) war ein deutscher Kommunist, Interbrigadist und Funktionär bei der Volkspolizei (VP) der DDR.

Leben[]

Karl Dienstbach schloss sich früh der Arbeiterbewegung an, bereits 1916 wurde er Gewerkschaftsmitglied. Seit 1925 war er Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) und wurde Ende der 1920er Jahre in der Revolutionären Gewerkschafts-Opposition (RGO) aktiv. 1930 wurde er Funktionär der 1921 in Moskau gegründeten Roten Gewerkschafts-Internationale.

Im März 1931 wurden Dienstbach und das Mitglied der RGO-Reichsleitung Erich Steffen in Ludwigshafen unter dem Verdacht festgenommen, Industriespionage in den I.G. Farbenwerken für die Sowjetunion zu betreiben.[1] In einem Prozess vor dem Landgericht Frankenthal (Pfalz) wurde er zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt.[2]

Vor Antritt der Haftstrafe gelang ihm 1932 die Emigration in die Sowjetunion, wo er unter anderem die Internationale Lenin-Schule besuchte und eine miltärische Ausbildung erhielt.[3] Während des Spanischen Bürgerkriegs kämpfte er auf Seiten der Republik in den Internationalen Brigaden als Kommandeur in einer Panzerbrigade.[4] Nach Ende des Spanischen Bürgerkriegs kehrte er über verschiedene Länder in die Sowjetunion zurück. Nach dem Überfall Deutschlands auf die UdSSR wirkte Dienstbach unter anderem für das Nationalkomitee Freies Deutschland im Kriegsgefangenenlager Nr. 68 in Tscheljabinsk als Politinstrukteur.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs war er zunächst ab 1947 als Vorsitzender der Gewerkschaft im Stadtbezirk Berlin-Mitte tätig.[5] 1950 trat er in die Deutsche Volkspolizei ein[6] und war später in leitenden Funktionen der Kriminalpolizei tätig.[7] Zuletzt hatte er den Rang eines Oberst der VP.

Auszeichnungen[]

  • Hans-Beimler-Medaille
  • 1970: Vaterländischer Verdienstorden in Gold[8]
  • 1975: Ehrenspange zum Vaterländischen Verdienstorden in Gold[9]

Privates[]

Seine Urne wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde beigesetzt.

Karl Dienstbach war mit Mia Niederkirchner-Dienstbach (1911–1982) verheiratet, der Tochter von Michael Niederkirchner (1882–1949), und war somit der Schwager von Käthe Niederkirchner (1909–1944). Käte Niederkirchner (* 1944 in Tscheljabinsk) ist seine Tochter.

Einzelnachweise[]

  1. Meldung im Sozialdemokratischen Pressedienst, Berlin, 14. April 1931, S. 5–6
  2. Helmut Lüders u.a.: Vaterländische Schriften. Band 1 – Band 3, S. 148, Mannheim, 2004 ISBN 3-938164-00-X
  3. Eintrag Karl Dienstbach bei: Nassauische Parlamentarier. Ein biographisches Handbuch, Teil 2
  4. Günter Koch: Bewährung am Ebro, Berliner Zeitung, 18. April 1971, S. 8
  5. Neues Deutschland vom 5. Dezember 1967
  6. Neues Deutschland vom 30. Dezember 1968
  7. Neues Deutschland vom 6. Oktober 1975
  8. Neues Deutschland vom 1. Dezember 1970
  9. Hohe Auszeichnungen zum Nationalfeiertag der DDR, Neues Deutschland, 2. Oktober 1975, S. 3

Weblinks[]

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