Johann de Jonge (* 1873 in Emden; † 1943 in Hannover) war ein deutscher Architekt, der in Hannover lebte und arbeitete.[1]
Leben[]
Er studierte in Berlin und München und schloss mit dem zweiten Staatsexamen ab. Noch im Zusammenhang mit seiner Ausbildung wirkte er am Bau des Gebäudes des preußischen Landtages in Berlin und dem Bau der Reichsbankfiliale in Köln mit.
Nach seiner Ausbildung war er in Metz 1901 mit Baumaßnahmen für das Militär beschäftigt. Zwischen 1902 und 1908 war er Stadtbauinspektor für Baupolizei und Wohnungswesen in Elberfeld.
Im Jahr 1909 wechselte er nach Hannover. Zunächst war er Stadtbauinspektor und ab 1911 Magistratsbaurat im Stadtbauamt. Er war zwischen 1909 und 1914 für sämtliche Planungen und Ausführungen aller kommunaler Bauten in Hannover mit Ausnahme der Stadthalle zuständig. Deren Bauleitung hat er dann 1910 geschäftsführend übernommen. Seine Bewerbung zum Stadtbaurat scheiterte 1925. Anschließend war er von 1923 bis 1938 Oberbaurat im Hochbauamt Hannover. Er starb 1943 bei einem Luftangriff.[2]
Werk[]
Zu den herausragenden Arbeiten von Johann de Jonge in Hannover zählt unter anderem die in reinstem Neoklassizismus in der Calenberger Neustadt errichtete Oberrealschule am Clever Tor an der Andertenschen Wiese[3] (heute: Berufsbildende Schule 11 der Region Hannover).[4] Der im Auftrag des Stadtbauamtes gelieferte Entwurf einer sogenannten „Hallenschule“ wurde erstmals in Deutschland realisiert. „Möglicherweise [lieferte] der überdachte Lichthof der verlorenen Kunstgewerbeschule am Friedrichswall“ eine Vorform.[3]
Bauten in Hannover (unvollständig)[]
- 1909–1911: Bismarckschule in neobarocken Formen[5]
- 1911–1913: Oberrealschule am Clever Tor, spätere Handelslehranstalt[3]
- 1924: Eingangsbauten und Krematorium auf dem Stadtfriedhof Seelhorst (gemeinsam mit Stadtbaurat Paul Wolff und Konrad Wittmann)[6]
Weblinks[]
Einzelnachweise[]
- ↑ N.N.: Architekten- und Künstlerregister. In: Hans-Herbert Möller (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Stadt Hannover, Teil 2, Bd. 10.2. ISBN 3-528-06208-8, S. 196ff.
- ↑ Kurzbiographie in: Hansjörg Rümelin: Ein Schloss am See – Der Neubau der Bismarckschule in Hannover und die Geschichte seiner Nutzung
- ↑ 3,0 3,1 3,2 Ilse Rüttgerott-Riechmann: Schulen. In: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland ..., Teil 1, ... S. 98f.
- ↑ Vergleiche die Dokumentation bei Commons (siehe unter dem Abschnitt Weblinks)
- ↑ Helmut Knocke, Hugo Thielen: An der Bismarckschule 5. In: Hannover Kunst- und Kultur-Lexikon, S. 85.
- ↑ Helmut Knocke: Wolff, Paul. In: Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 393f.; teilweise online über Google-Bücher