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Die Germanisch-Römischen Kriege bezeichnen eine Reihe von militärischen Konflikten zwischen der Römischen Republik beziehungsweise dem Römischen Reich und verschiedenen germanischen Stämmen. Diese Auseinandersetzungen erstreckten sich über mehrere Jahrhunderte, beginnend im späten 2. Jahrhundert v. Chr. bis zur endgültigen Auflösung des Weströmischen Reiches im 5. Jahrhundert n. Chr. Sie prägten die Beziehungen zwischen Römern und Germanen und hatten tiefgreifende Auswirkungen auf die politische und kulturelle Entwicklung Europas …

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Das Gorlebener Gebet ist eine ökumenische Initiative. Seit 1989 wird jeden Sonntag um 14 Uhr eine Andacht im Wald bei Gorleben gefeiert, die zusammenkommenden Menschen „bitten um Einsicht, damit der Salzstock Gorleben kein Amtommülllager wird“.[1]

Beschreibung[]

Die Atom-Müll-Halle mit 113 Behältern mit Kernbrennstoffen liegt kaum einen halben Kilometer vom Andachtsort entfernt. Im Angesicht des Erkundungsbergwerkes sitzen Sonntag für Sonntag Menschen auf Strohsäcken und, wenn es regnet, unter Planen auf einem mit Bohlen befestigten Erdwall. Es sind Menschen aller Altersgruppen, die das Atommülllager bei Gorleben ablehnen, und von denen einige sonst nicht in die Kirche gehen.

„Wenn Gorleben als Standort aufgegeben wird, werden wir 25 Jahre weiter hier sitzen und Gott danken“

Elisabeth Hafner-Reckers: Karen Mieter, Jahrestag, siehe Literatur

„Ob bei Kälte oder strömendem Regen, noch nie ist ein Gorlebener Gebet ausgefallen.“

Christa Kuhl, Koordinatorin: Karen Mieter, Jahrestag, siehe Literatur

„Im Wald predigen nicht nur Theologen. Mal spricht ein Ehepaar im Wechsel, dann wieder gestaltet ein Studentenchor die Andacht. Muslimische Frauen haben schon Friedenstexte aus dem Koran vorgelesen.“

Karen Mieter, Jahrestag, siehe Literatur

Geschichte[]

Die Gorlebener Gebete werden seit 1989 jeden Sonntag gefeiert, die Geschichte reicht aber weiter zurück. 1985 trugen Atomkraftgegner erstmals ein Holzkreuz vom Atomkraftwerk Krümmel nach Gorleben. Es gab Auseinandersetzungen mit Behörden und der Kirche. Inzwischen ist die Initiative von der Kirche anerkannt, nachdem sie anfangs auch von Kirchenvertretern mißtrauisch angesehen wurde. 1988 beteiligten sich rund 6000 Menschen an einem Protestmarsch vom bayerischen Wackersdorf nach Gorleben und stellten ein Holzkreuz im Wald auf. Weitere Kreuze wurden nach Gorleben getragen und am Platz der Gebete aufgestellt.

Kreuzwege der Schöpfung[]

Kreuzwege sind Wallfahrtswege, die dem Leidensweg Jesu Christi nachgebildet sind. Seit einiger Zeit gibt es ökumenische Kreuzwege - von der katholischen und evangelischen Kirche gemeinsam organisiert. Ein ökumenischer "Kreuzweg der Schöpfung" machte sich am Sonntag Invocavit 2012 auf den Weg durch vier politisch umstrittene Stationen in Niedersachsen. Dieser Kreuzweg ging auf eine Initiative des Bistums Hildesheim der katholischen Kirche zurück.[2] Er begann am Geflügelschlachthof Wietze. In der Katholischen Kirche Wietze predigte der evangelische Landesbischof der Hannoverschen Landeskirche Ralf Meister.[3] Am Sonntag Reminiscere führte der Kreuzweg von der evangelischen Kirche Remlingen zum Atommülllager Asse II. Die Predigt hielt der Bischof der Diözese Hildesheim, Norbert Trelle. Der dritte Teil des Kreuzweges fand am Sonntag Okuli von der Kirche St. Bernward in Salzgitter-Thiede aus statt, begann mit einer Predigt von Viola von Cramon zur Teilnahme an der Lichterkette von Braunschweig und führte über Asse zum Schacht Konrad. Die letzte Station führte vom Verladekran für Castor-Behälter in Dannenberg zur katholischen Kirche St. Peter und Paul. Ein während des Kreuzweges mitgeführtes 4,50 Meter hohes und 2,50 Meter breites Kreuz wurde nach dem Gorleben-Gebet bei den Gorlebener Kreuzen zum dauerhaften Verbleib aufgestellt. "Das Kreuz bringt das Seufzen der ganzen Schöpfung zur Geltung", sagte Meister in Wietze, warnte aber gleichzeitig davor, das "Leiden Christi mit einem politischen Anliegen zu verbinden".[4]

Bewertung durch den Landesbischof[]

„Heute gilt es, die Fehler einer falschen Energiepolitik aufzuarbeiten und mühsam den Ausgangspunkt für neues Vertrauen [zu] suchen.“

Landesbischof Ralf Meister: "Widerständige Aufmerksamkeit", siehe Literatur

Ralf Meister, der Landesbischof der Hannoverschen Landeskirche, hat am 29. Juni 2014 das Gorlebener Gebet als "Beispiel für widerständige Aufmerksamkeit mit langem Atem" gelobt. Meister gehört zu einer bundesweiten Kommission, die bis spätestens 2016 Kriterien für die Suche nach einem Atommüll-Endlager erarbeiten soll. Er sagte, "zum Handlanger der Zerstörung könne schon werden, wer allein den herrschenden Ideologien vertraue." Und "wer den Widerspruch nicht pflegt und lieber schläft statt wacht, kann zum Mittäter werden."[5]

Literatur[]

  • Reimar Paul, Beharrlicher Protest im Kiefernwald, taz-Artikel vom 23.3.2014
  • Karen Miether, Jahrestag der Beharrlichkeit, Seit 25 Jahren treffen sich Menschen zum "Gorlebener Gebet" an Kreuzen im Wald / Jubiläum mit Landesbischof, in Evangelische Zeitung, 29.6.2014, S. 17
  • "Widerständige Aufmerksamkeit" - Landesbischof Ralf Meister lobt in Predigt vor Ort das "Gorlebener Gebet", epd, Evangelische Zeitung, 6. Juli 2014, S. 15

Weblinks[]

Einzelnachweise[]

  1. Karen Mieter, Jahrestag, siehe Literatur
  2. Kreuzweg der Schöpfung auf der Seite des Bistums Hildesheim
  3. Landesbischof predigt beim ökumenischen Kreuzweg in Wietze
  4. Evangelische Zeitung, 4. März 2012, S. 13
  5. "Widerständige Aufmerksamkeit", siehe Literatur
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