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Die Germanologie (bedeutet Lehre von den Germanen oder Wissenschaft von den Germanen; einf. Bez. Germanenforschung) ist ein nichtakademisches und doch interdisziplinäres Fachgebiet, das sich mit der Wissenschaft und Forschung über die alten Germanen beschäftigt. Es unterscheidet sich von der Germanistik, die sich primär mit der deutschen Sprache und Literatur befasst. Die Germanologie als Disziplin umfasst verschiedene wissenschaftliche Aspekte, darunter Archäologie, Geschichte, Sprache und Kultur der germanischen Völker


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Germanologie

Die Germanologie auf deutschen Lehrstühlen — Theodor Heinsius (1848)

Die Germanologie (bed. Lehre von den Germanen oder Wissenschaft von den Germanen; einf. Bez. Germanische Altertumskunde oder Germanische Altertumswissenschaft für Germanenforschung) ist ein nichtakademisches und doch interdisziplinäres Fachgebiet, das sich mit der gesamten Wissenschaft und Forschung über die alten Germanen angefangen von der Antike (1. Jahrtausend v. Chr.) bis hin zum frühen Mittelalter (1. Jahrtausend n. Chr.) beschäftigt. Es unterscheidet sich von der Germanistik, die sich primär mit der deutschen Sprache und Literatur befasst. Die Germanologie als Disziplin umfasst verschiedene wissenschaftliche Aspekte, darunter Archäologie, Geschichte, Sprache, Kultur, Mythologie, Religion und der germanischen Völker.

Die Germanologie ist im Gegensatz zur Germanistik kein hochschulisches bzw. universitäres Studienfach, das klassisch gelehrt wird. Man kann die Germanologie zum Beispiel mit der Ägyptologie oder die Keltologie vergleichen.

Siehe auch:

Etymologie des Fachbegriffs Germanologie

Etymologisch leitet sich der Begriff Germanologie von dem lateinischen Wort Germania für die Region der germanischen Völker und dem griechischen Suffix -logie ab, das Lehre oder Wissenschaft bedeutet. Demnach setzt sich das Wort aus den Elementen Germania und -logie zusammen und bedeutet wörtlich Lehre oder Wissenschaft von den Germanen.

Germanologie und Germanistik (Unterschiede)

Die Germanologie ist ein noch relativ junges nichtakademisches Fachgebiet, das sich zunehmend etabliert, um die wissenschaftliche Erforschung der Germanen von anderen Disziplinen abzugrenzen. Während sich die Germanistik bereits seit dem 19. Jahrhundert mit der deutschen Sprache und Literatur beschäftigt, fokussiert sich die Germanologie auf die Erforschung der germanischen Völker, ihrer Geschichte, Kultur und Sprachen. Das Ziel der Etablierung dieses Begriffs ist es, die wissenschaftliche Germanenforschung als eigenständiges Forschungsfeld zu kennzeichnen. Diese neue Bezeichnung wird zunehmend verwendet, um die Germanenforschung von der Germanistik abzugrenzen und eine klare Differenzierung zu schaffen. Die Germanologie ist interdisziplinär ausgerichtet und vereint Ansätze aus der Archäologie, Geschichtswissenschaft, Linguistik und anderen verwandten Disziplinen.

Trotz ihres relativ jungen Alters als eigenständiger Begriff erfährt die Germanologie wachsende Anerkennung in der akademischen Welt. Ihre Etablierung soll dazu beitragen, die Erforschung der germanischen Völker als unabhängiges Forschungsgebiet weiter zu fördern und die Methodik sowie die theoretische Ausrichtung dieses Fachs weiterzuentwickeln. Die Germanologie füllt dabei eine Lücke in der geisteswissenschaftlichen Forschung, die bislang von der Germanistik oder Geschichtswissenschaft nicht voll abgedeckt wurde.

Geschichte der Germanologie

Die Germanologie hat ihre Wurzeln im 19. Jahrhundert, als das Interesse an den germanischen Völkern und ihrer Geschichte durch die Entwicklungen der Nationalgeschichtsschreibung und des Nationalismus zunahm. Bedeutende Wissenschaftler wie Jacob Grimm und Wilhelm Grimm legten wichtige Grundlagen in der Erforschung der alten Germanen und ihrer Sprachen.

Im Laufe des 20. Jahrhunderts entwickelte sich die Germanologie weiter und integrierte zunehmend interdisziplinäre Ansätze. Forschungen zur Archäologie, zur vergleichenden Sprachwissenschaft und zur Kulturgeschichte wurden immer wichtiger.

Bedeutung der Germanologie und die Aufklärung über den Missbrauch der Germanen

Eine der zentralen Aufgaben der Germanologie besteht darin, Missverständnisse und Fehldeutungen zu korrigieren, die sich besonders in den letzten Jahrhunderten um die Germanen gebildet haben. Vor allem während des 19. und 20. Jahrhunderts wurden die Germanen häufig auf problematische Weise für politische und ideologische Zwecke instrumentalisiert. Besonders prägnant ist hierbei die Ideologie des Nationalsozialismus, der die Germanen als mythische Ahnen des „arischen“ Herrenmenschen missbrauchte. Die Nationalsozialisten versuchten, die Germanen als idealisierte, ethnisch reine Vorfahren darzustellen, die angeblich die Grundlage für ihre rassistische Ideologie bildeten. Dabei wurden historische Fakten bewusst verfälscht oder ignoriert, um die Germanen in ein ideologisches Konstrukt zu pressen, das den nationalsozialistischen Zielen diente.

Diese Verzerrung führte zu einem tief verwurzelten, aber gänzlich falschen Bild der Germanen in der breiten Öffentlichkeit. Die germanischen Stämme, die etwa zwischen dem 2. Jahrhundert v. Chr. und dem 5. Jahrhundert n. Chr. lebten, hatten keinerlei Verbindung zu den Ideologien des 20. Jahrhunderts. Tatsächlich waren die Germanen eine Gruppe von Stämmen, die in verschiedenen Regionen Europas lebten und eine Vielzahl von kulturellen Einflüssen aufnahmen. Ihre Gesellschaft war geprägt von ständigen Wanderungsbewegungen, Handelskontakten mit anderen Völkern, wie den Römern, Kelten und Slawen, und einer Vielzahl von religiösen und politischen Strukturen. Diese historische Realität steht in scharfem Kontrast zu der statischen und rassisch homogenen Darstellung, die die Nationalsozialisten propagierten.

Die Aufgabe der Germanologie ist es daher, durch wissenschaftliche Forschung diese Mythen zu entlarven und die wahren historischen Zusammenhänge aufzuzeigen. Die Germanen waren keine homogene, statische Gruppe, sondern in ihrer Kultur und Lebensweise äußerst vielfältig. Sie haben durch ihre Kontakte mit anderen Völkern und ihre eigene dynamische Entwicklung entscheidende Beiträge zur europäischen Geschichte geleistet. Ihre Kultur ist reich an Komplexität, was sich etwa in den unterschiedlichsten Bräuchen, Dialekten, sozialen Strukturen und religiösen Vorstellungen zeigt.

Die Aufklärung über die Germanen ist heute besonders wichtig, da die Missbrauchsgeschichte des Germanenbildes im Nationalsozialismus noch immer nachwirkt. Rechte und rechtsextreme Gruppierungen greifen auch heute noch auf ein romantisiertes, verzerrtes Bild der Germanen zurück, um ihre eigenen politischen und ideologischen Ansichten zu stützen. Dabei wird häufig auf veraltete und pseudowissenschaftliche Theorien zurückgegriffen, die bereits von der modernen Forschung widerlegt wurden. Durch die Arbeit der Germanologie können diese falschen Narrative entkräftet werden.

Wissenschaftliche Aufklärung spielt hier eine zentrale Rolle. Archäologische Funde, sprachwissenschaftliche Analysen und historische Quellenstudien tragen dazu bei, ein differenziertes und faktengestütztes Bild der Germanen zu vermitteln. Besonders die Erforschung der römischen Quellen, die wichtigsten schriftlichen Überlieferungen über die Germanen, hilft dabei, ein objektives Verständnis dieser Völker zu entwickeln. Auch die germanischen Einflüsse auf die spätere europäische Kultur, etwa in der Rechtsprechung oder in der Mythologie, können so besser eingeordnet und verstanden werden.

Zusammengefasst ist die Germanologie von großer Bedeutung, um die historisch gewachsene Komplexität der germanischen Völker und Kulturen zu beleuchten und ideologische Verzerrungen, wie sie insbesondere im Nationalsozialismus verbreitet wurden, zu korrigieren. Die Germanen waren ein vielfältiges Volk, das in keiner Weise mit den politischen und rassistischen Ideologien des 20. Jahrhunderts in Verbindung steht. Durch die wissenschaftliche Erforschung der Germanen können Mythen entkräftet und das Verständnis für die historische Realität dieser Völker gefördert werden, was einen wesentlichen Beitrag zur Versachlichung der Diskussion um die germanische Geschichte leistet.

Germanologie — ein spannendes Forschungsgebiet

Die Germanologie, oder Germanenforschung, ist ein faszinierendes und bedeutendes Forschungsfeld, das tiefgreifende Einblicke in die Wurzeln und die frühe Geschichte Europas bietet. Die Auseinandersetzung mit den Germanen ist besonders spannend, weil sie nicht nur die Entwicklung und die kulturelle Vielfalt der germanischen Stämme beleuchtet, sondern auch die Grundlagen vieler europäischer Kulturen und Nationen aufzeigt. Die Germanen sind insbesondere als Vorfahren der Deutschen von erheblichem Interesse, da sie eine direkte Verbindung zu den Ursprüngen der deutschen Nation und ihrer kulturellen Identität darstellen.

Die Erforschung der Germanen ermöglicht es, die kulturellen, sozialen und politischen Strukturen der frühen Völker zu verstehen, die einen wesentlichen Einfluss auf die Bildung des mittelalterlichen Europas hatten. Sie offenbart, wie sich die germanischen Stämme über Jahrhunderte hinweg entwickelten, wie sie sich mit benachbarten Kulturen, insbesondere den Römern, auseinandersetzten und welche sozialen und politischen Strukturen ihre Gemeinschaften prägten. Durch diese Erkenntnisse können wir nicht nur die Geschichte der Germanen, sondern auch die der nachfolgenden europäischen Gesellschaften und insbesondere der Deutschen besser nachvollziehen.

Zudem bietet die Germanenforschung spannende Einblicke in die Ursprünge und die Entwicklung der deutschen Sprache und Literatur. Die frühesten Formen des Hochdeutschen und der germanischen Mythologie, die in späteren Jahrhunderten große Bedeutung für die deutsche Kultur hatten, wurzeln in den Traditionen der alten Germanen. Die Untersuchung dieser Wurzeln hilft, ein tieferes Verständnis für die kulturelle und sprachliche Evolution zu gewinnen und fördert das Bewusstsein für die historischen Verbindungen, die die moderne deutsche Identität prägen.

Die Germanologie ist daher nicht nur ein Fenster in eine vergangene Welt, sondern auch eine Möglichkeit, die Grundlagen der eigenen kulturellen und nationalen Identität zu erforschen und zu würdigen.

Forschungsbereiche

Die Germanologie umfasst mehrere Kernbereiche:

  • Archäologie: Untersuchung von Artefakten, Siedlungen und Grabfunden, um ein besseres Verständnis der Lebensweise der Germanen zu erhalten. Dies umfasst sowohl die materielle Kultur als auch die rituellen Praktiken.
  • Historische Linguistik: Erforschung der Entwicklung und Struktur der germanischen Sprachen, einschließlich der Veränderungen und Divergenzen innerhalb der Sprachfamilie.
  • Geschichte und Sozialstruktur: Analyse der politischen, sozialen und wirtschaftlichen Strukturen der germanischen Gesellschaften. Dies schließt die Untersuchung der Stämme, ihrer Interaktionen und ihrer politischen Organisation ein.
  • Kultur und Religion: Untersuchung der religiösen Überzeugungen, Mythologie und kulturellen Praktiken der Germanen. Hierzu gehören auch die Studien zu heidnischen Ritualen und dem Einfluss der germanischen Religion auf spätere religiöse Traditionen.

Methoden und Ansätze

In der Germanologie kommen eine Vielzahl von Methoden zum Einsatz:

  • Archäologische Methoden: Ausgrabungen, Materialanalysen und Rekonstruktionen von Fundplätzen.
  • Linguistische Methoden: Vergleichende Sprachforschung, Rekonstruktion von Proto-Sprachen und Analyse von Inschriften und Texten.
  • Historische Analyse: Interpretation historischer Quellen, wie sie in antiken Texten und Chroniken überliefert sind.

Geschichtswissenschaft in der Germanologie

Die Geschichtswissenschaft spielt eine zentrale Rolle in der Germanenforschung, da sie es ermöglicht, schriftliche Quellen über die Germanen systematisch zu analysieren und historisch einzuordnen. Obwohl die Germanen selbst keine eigenen schriftlichen Überlieferungen hinterließen, stammen viele Informationen über sie aus Berichten von römischen und griechischen Autoren, wie Tacitus, Cäsar oder Plinius. Die Geschichtswissenschaft beschäftigt sich damit, diese Quellen kritisch zu hinterfragen, ihre Intentionen zu analysieren und mögliche Vorurteile oder Missverständnisse zu erkennen. So wird beispielsweise die „Germania“ des Tacitus, eine der wichtigsten schriftlichen Quellen zur germanischen Kultur, oft als Idealbild eines „edlen Wilden“ interpretiert, das römische Moralvorstellungen spiegelt.

Darüber hinaus hilft die Geschichtswissenschaft, das historische Umfeld zu rekonstruieren, in dem die Germanen agierten. Sie untersucht die Interaktionen der Germanen mit anderen Völkern, wie den Römern, Kelten und Slawen, und beleuchtet politische, wirtschaftliche und militärische Entwicklungen, die das Leben der germanischen Stämme prägten. Dies umfasst nicht nur die kriegerischen Auseinandersetzungen, wie die Varusschlacht, sondern auch den friedlichen Handel und kulturellen Austausch. Die Geschichtswissenschaft ordnet die Germanen in den größeren Kontext der europäischen Geschichte ein und trägt damit entscheidend dazu bei, ein umfassendes Bild ihrer Rolle und Bedeutung in der Antike und frühen Geschichte zu entwickeln.

Allgemeine Archäologie in der Germanologie

Die Archäologie ist eine der zentralen Disziplinen in der Germanenforschung, da sie es ermöglicht, Erkenntnisse über die germanische Kultur und Gesellschaft zu gewinnen, die nicht durch schriftliche Quellen überliefert sind. Da die Germanen selbst keine schriftlichen Aufzeichnungen hinterließen, ist die Archäologie oft die wichtigste Methode, um ihre Lebensweise, Siedlungsstrukturen, Bestattungspraktiken und technischen Fähigkeiten zu verstehen. Archäologische Funde wie Gräber, Waffen, Schmuck, Keramik und Hausstrukturen bieten wertvolle Hinweise auf die materielle Kultur der Germanen. Besonders bedeutend sind dabei die Funde aus Grabstätten, die Rückschlüsse auf den sozialen Status, religiöse Vorstellungen und Handelsbeziehungen ermöglichen.

Die Archäologie hilft zudem, die räumliche Verteilung und Wanderungsbewegungen germanischer Stämme nachzuvollziehen. Durch die Analyse von Siedlungsschichten und Fundzusammenhängen lassen sich Veränderungen in der Besiedlung, etwa durch Klimaveränderungen oder kriegerische Auseinandersetzungen, erkennen. Außerdem liefert die Archäologie wichtige Erkenntnisse über den Kontakt der Germanen mit anderen Kulturen, insbesondere den Römern und Kelten, da sich in den Fundstücken kulturelle Einflüsse und Handelsbeziehungen widerspiegeln. Insgesamt ist die Archäologie unverzichtbar, um das alltägliche Leben der Germanen und ihre gesellschaftliche Entwicklung besser zu verstehen und mit den Erkenntnissen aus historischen Quellen und anderen wissenschaftlichen Disziplinen zu verbinden.

Luftbildarchäologie in der Germanologie

Die Luftbildarchäologie hat sich als wertvolles Werkzeug in der Germanenforschung etabliert. Sie nutzt Luftaufnahmen zur Entdeckung und Dokumentation archäologischer Stätten und Strukturen, die aus der Luft besser sichtbar sind als vom Boden aus. Diese Methode hat insbesondere bei der Erforschung der frühmittelalterlichen und vorrömischen Siedlungen der Germanen erhebliche Fortschritte ermöglicht.

Methoden und Anwendung

Bei der Luftbildarchäologie werden Bilder aus Flugzeugen, Drohnen oder Satelliten verwendet, um archäologische Stätten zu identifizieren. Die Technik kann Veränderungen im Boden, wie z.B. Anlagen von Gebäuden oder landwirtschaftlichen Nutzungen, die unter der Erdoberfläche verborgen sind, sichtbar machen. Durch die Analyse dieser Bilder können Archäologen neue Erkenntnisse über die Ausdehnung und Struktur antiker Siedlungen gewinnen, die durch andere Methoden möglicherweise nicht entdeckt worden wären.

Bedeutung für die Germanenforschung

In der Germanenforschung hat die Luftbildarchäologie zu wichtigen Entdeckungen beigetragen, wie z.B. der Identifikation von frühen Siedlungen und Befestigungsanlagen, die bisher unbekannt waren. Diese Entdeckungen erweitern unser Verständnis über die Lebensweise, die sozialen Strukturen und die Ausbreitung der germanischen Völker. Durch die Kombination von Luftbilddaten mit anderen archäologischen und historischen Quellen können Forscher ein detaillierteres Bild der germanischen Vergangenheit rekonstruieren.

Beispiele und Erfolge

Ein bemerkenswertes Beispiel für den Einsatz der Luftbildarchäologie in der Germanenforschung ist die Entdeckung der sogenannten Germanischen Wallanlagen in Norddeutschland. Diese Entdeckungen haben zu neuen Erkenntnissen über die Verteidigungsstrategien und das Siedlungsnetzwerk der Germanen geführt. Weitere bedeutende Funde umfassen die Identifizierung von Handelswegen und kulturellen Austauschzentren, die durch die Analyse von Luftbildern möglich wurden.

Weltraumarchäologie in der Germanologie

In der Germanenforschung spielt die Weltraumarchäologie eine zunehmend bedeutende Rolle, insbesondere bei der Identifizierung und Untersuchung von verborgenen germanischen Siedlungen und Kultstätten. Durch den Einsatz von Satellitenbildern und anderen Fernerkundungstechnologien können Forscher großflächige Gebiete effizient untersuchen und potenzielle Fundorte aufspüren, die zuvor unentdeckt oder schwer zugänglich waren. Diese Technologie ist besonders nützlich in Regionen, in denen sich die Spuren germanischer Besiedlung unter dichten Wäldern oder landwirtschaftlich genutzten Flächen befinden und daher mit traditionellen archäologischen Methoden schwer zugänglich sind.

Ein bemerkenswertes Beispiel für die Anwendung der Weltraumarchäologie in der Germanenforschung ist die Entdeckung von Spuren ehemaliger Siedlungen in Norddeutschland und Skandinavien. Hier konnten durch die Analyse von Satellitendaten charakteristische Merkmale im Landschaftsbild identifiziert werden, die auf die Anwesenheit von germanischen Langhäusern oder Kultplätzen hindeuten. Besonders erfolgreich ist die Kombination von Satellitenbildern mit LiDAR-Technologie, die es ermöglicht, Vegetationsdecken zu durchdringen und geomorphologische Strukturen sichtbar zu machen, die auf menschliche Aktivitäten zurückgehen.

Ein weiteres Einsatzgebiet der Weltraumarchäologie in der Germanologie ist die Erforschung antiker Handelsrouten, die germanische Stämme nutzten, um mit benachbarten Völkern wie den Römern oder Kelten zu interagieren. Durch die Analyse von Satellitenbildern können Wissenschaftler alte Wege und Straßen rekonstruieren, die durch den modernen Landschaftswandel überdeckt wurden. Die Weltraumarchäologie liefert so wertvolle Einblicke in die Mobilität und Siedlungsdynamik germanischer Gruppen und trägt dazu bei, das Verständnis ihrer sozialen und wirtschaftlichen Strukturen zu vertiefen.

Vermessungsarchäologie in der Germanologie

Die Vermessungsarchäologie bietet der Germanenforschung entscheidende Vorteile, indem sie präzise räumliche und topographische Daten liefert, die zur Rekonstruktion antiker Siedlungsstrukturen und Landschaften beitragen. Durch den Einsatz moderner Vermessungstechniken wie Lidar (Light Detection and Ranging) und GIS (Geographisches Informationssystem) können Forscher bislang unbekannte archäologische Stätten aufspüren und bestehende Funde in ihrem ursprünglichen Kontext analysieren. Diese Technologien ermöglichen eine detaillierte Kartierung von Siedlungen, Straßen und Befestigungsanlagen der Germanen, wodurch sich tiefere Einblicke in ihre Lebensweise und soziale Organisation ergeben. Zudem verbessert die präzise räumliche Dokumentation die Fähigkeit, die Interaktionen zwischen verschiedenen germanischen Stämmen sowie deren wirtschaftliche und kulturelle Beziehungen zu anderen Völkern besser zu verstehen. Insofern fördert die Vermessungsarchäologie nicht nur das Wissen über die physische Verteilung und Entwicklung germanischer Gesellschaften, sondern liefert auch wertvolle Daten, die zur historischen Rekonstruktion und Interpretation von Texten und Artefakten beitragen.

Schlachtfeldarchäologie in der Germanologie

Die Schlachtfeldarchäologie ist ein spezialisiertes Teilgebiet der Archäologie, das sich mit der systematischen Untersuchung historischer Schlachtfelder befasst. In der Germanologie, insbesondere im Bereich der Germanenforschung, spielt die Schlachtfeldarchäologie eine entscheidende Rolle bei der Erforschung und Rekonstruktion historischer Ereignisse, die mit den germanischen Stämmen in Verbindung stehen. Sie ermöglicht es, militärische Auseinandersetzungen der germanischen Völker, wie zum Beispiel die Varusschlacht (auch bekannt als die Schlacht im Teutoburger Wald) oder die Schlacht bei den Harzhorn, besser zu verstehen.

Ein zentrales Ziel der Schlachtfeldarchäologie in der Germanenforschung ist die Analyse von Fundorten, die einst Schauplatz großer Kämpfe waren. Diese Funde umfassen Waffen, Rüstungsteile, Überreste von Pferden und Kriegsgeräten sowie die Spuren der Schlacht im Gelände. Durch den Einsatz moderner Methoden wie der Geophysik, der Metallortung und der forensischen Analyse können Forscher genaue Schlachtverläufe rekonstruieren und detaillierte Erkenntnisse über die taktischen Vorgehensweisen und militärischen Strukturen der Germanen gewinnen.

Die Erforschung solcher Fundplätze hat auch Einfluss auf das Verständnis der politischen und kulturellen Bedeutung von Schlachten in der germanischen Gesellschaft. So können Archäologen durch die Analyse von Bestattungsritualen und die Entdeckung von Kriegsbeutefunden Rückschlüsse auf die soziale Struktur und die religiösen Vorstellungen der Germanen ziehen. Diese Erkenntnisse sind von großer Bedeutung für die Germanologie, da sie nicht nur das Verständnis für historische Ereignisse erweitern, sondern auch tiefe Einblicke in das Alltagsleben und die Kriegsführung der germanischen Völker geben.

Experimentelle Archäologie in der Germanologie

Die experimentelle Archäologie befasst sich mit der praktischen Rekonstruktion und dem Nachvollziehen der materiellen Kultur, Technologien und Lebensweisen der germanischen Völker in der Vorgeschichte und im frühen Mittelalter. Durch die Nachbildung von Artefakten, wie z.B. Waffen, Werkzeugen oder Häusern, sowie das Erproben alter Handwerkstechniken, können Wissenschaftler*innen Hypothesen über das Alltagsleben, die sozialen Strukturen und die Umweltanpassungen der germanischen Völker überprüfen.

Ein wichtiger Aspekt ist das Experimentieren mit traditionellen Herstellungsverfahren, wie der Metallverarbeitung, der Töpferei oder dem Weben, um Einblicke in die handwerklichen Fähigkeiten und technischen Möglichkeiten der damaligen Zeit zu gewinnen. Auch das Nachstellen historischer Kampftechniken und das Bauen von Schiffen, wie den Langbooten der Wikinger, sind Teil dieser archäologischen Methode.

Durch diese praktischen Experimente wird nicht nur das theoretische Wissen erweitert, sondern auch das Verständnis der germanischen Kultur und ihrer Interaktion mit der Umwelt verbessert. Zudem kann experimentelle Archäologie helfen, Lücken in den archäologischen Funden zu schließen, indem sie zeigt, welche Materialien oder Technologien über die Zeit nicht erhalten geblieben sind.

Bekannte Projekte in diesem Bereich sind unter anderem der Nachbau germanischer Langhäuser und die Rekonstruktion frühmittelalterlicher Schmiedetechniken. Diese Experimente tragen dazu bei, ein detaillierteres und lebendigeres Bild der germanischen Geschichte zu entwickeln.

Anthropologie und Archäogenetik in der Germanologie

Die Anthropologie und die Archäogenetik spielen eine immer wichtigere Rolle in der Germanenforschung, da sie es ermöglichen, tiefere Einblicke in die biologische und kulturelle Entwicklung der germanischen Völker zu gewinnen.

Die Anthropologie untersucht insbesondere Skelettfunde, um Erkenntnisse über die Lebensweise, Gesundheit, Ernährung und soziale Strukturen der Germanen zu gewinnen. Durch die Analyse von Knochen können Forscher Rückschlüsse auf das Durchschnittsalter, die Körpergröße und typische Krankheiten der germanischen Bevölkerung ziehen. Zudem liefert die Anthropologie wichtige Informationen über den sozialen Status einzelner Individuen, beispielsweise durch die Untersuchung von Grabbeigaben und Bestattungspraktiken. Dies trägt dazu bei, die Hierarchien und sozialen Netzwerke innerhalb der germanischen Stämme besser zu verstehen.

Die Archäogenetik erweitert diese Untersuchungen, indem sie genetisches Material aus Skelettfunden analysiert. Durch moderne DNA-Analysen können Forscher Migrationsbewegungen und Verwandtschaftsverhältnisse der germanischen Stämme nachvollziehen. Archäogenetische Studien haben gezeigt, wie germanische Gruppen miteinander verwandt waren und in welcher Beziehung sie zu anderen indoeuropäischen Völkern standen. Auch die Interaktion mit benachbarten Kulturen, wie den Kelten und Römern, lässt sich durch genetische Spuren belegen. Zudem liefert die Archäogenetik Hinweise darauf, wie sich die germanische Bevölkerung im Laufe der Zeit durch Migration und Vermischung veränderte, etwa während der Völkerwanderungszeit.

Gemeinsam tragen Anthropologie und Archäogenetik wesentlich dazu bei, ein genaueres und differenzierteres Bild der germanischen Gesellschaft und ihrer Entwicklung zu zeichnen. Sie ermöglichen es, über die schriftlichen und archäologischen Quellen hinaus wissenschaftlich fundierte Aussagen über die Biologie und soziale Struktur der Germanen zu treffen.

Soziologie und Sozialanthropologie in der Germanologie

Die Soziologie und Sozialanthropologie sind entscheidend für die Germanenforschung, da sie die sozialen Strukturen und Dynamiken innerhalb der germanischen Gesellschaften untersuchen. Diese Disziplinen helfen, das Verständnis der sozialen Organisation der Germanen, ihrer Familien- und Stammesstrukturen sowie der Rollenverteilungen innerhalb ihrer Gemeinschaften zu vertiefen. Soziologische Ansätze analysieren etwa, wie Autorität, Macht und soziale Hierarchien innerhalb der Stämme organisiert waren, welche Rolle Krieger, Häuptlinge und religiöse Führer spielten und wie die germanischen Gesellschaften in Kriegs- und Friedenszeiten funktionierten.

Die Sozialanthropologie wiederum betrachtet die kulturellen und gesellschaftlichen Praktiken der Germanen, etwa in Bezug auf Heiratsregeln, das Erbrecht oder die Bedeutung von Ritualen und Festen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Rolle von Sippe und Clan, die in den germanischen Stämmen eine zentrale Bedeutung hatten. Diese Disziplin ermöglicht es zudem, die Stellung von Frauen, Kindern und älteren Menschen in der germanischen Gesellschaft zu beleuchten und den sozialen Zusammenhalt sowie die Formen der gegenseitigen Unterstützung innerhalb der Gemeinschaften zu erforschen.

Insgesamt tragen Soziologie und Sozialanthropologie dazu bei, ein umfassenderes Bild der sozialen Mechanismen und des alltäglichen Lebens der Germanen zu entwickeln. Sie ermöglichen es, nicht nur die großen historischen Ereignisse, sondern auch die sozialen und familiären Netzwerke, die den Kern der germanischen Gesellschaften bildeten, zu verstehen. Diese Einsichten sind entscheidend, um die Germanen nicht nur als kriegerische Stämme, sondern als komplexe, sozial strukturierte Gemeinschaften zu begreifen.

Ethnologie in der Germanologie

Die Ethnologie spielt eine zentrale Rolle in der Germanenforschung, da sie es ermöglicht, die sozialen Strukturen, Bräuche und kulturellen Praktiken der germanischen Stämme besser zu verstehen. Durch den vergleichenden Ansatz der Ethnologie, der Kulturen und Gesellschaften auf der Basis ihrer sozialen und kulturellen Merkmale untersucht, können Parallelen zwischen den Germanen und anderen, insbesondere indoeuropäischen Völkern gezogen werden. So lassen sich beispielsweise soziale Organisationen, wie Stammesstrukturen oder Führungsrollen, in einen größeren kulturellen Kontext einordnen.

Die Ethnologie hilft zudem, schriftliche Überlieferungen, wie die „Germania“ von Tacitus, besser zu interpretieren, indem sie römische Stereotype und Verzerrungen durch den Vergleich mit ähnlichen Stammesgesellschaften relativiert. Darüber hinaus ermöglicht die Ethnologie Rückschlüsse auf religiöse Praktiken, Feste und Riten der Germanen, indem sie Kulturen untersucht, die ähnliche polytheistische Glaubenssysteme und Opfertraditionen praktizierten. Die Erforschung von Mythologien und Ritualen bietet wichtige Hinweise auf die Bedeutung von Kriegerkulten, Ahnenverehrung und Naturglauben im germanischen Leben.

Insgesamt ist die Ethnologie in der Germanenforschung entscheidend, um die Kultur der Germanen in einem globalen und historischen Kontext zu betrachten, indem sie deren gesellschaftliche Muster, Glaubenssysteme und kulturellen Praktiken mit denen anderer Stammesgesellschaften vergleicht und interpretiert.

Paläobotanik und Paläoklimatologie in der Germanologie

Die Paläobotanik und Paläoklimatologie sind bedeutende Disziplinen in der Germanenforschung, da sie ein besseres Verständnis der Umweltbedingungen und der landwirtschaftlichen Praktiken der germanischen Völker ermöglichen. Durch die Untersuchung von Pollen, Samen, Holzresten und fossilen Pflanzenüberresten kann die Paläobotanik rekonstruieren, welche Pflanzen in den Siedlungsgebieten der Germanen wuchsen und wie diese die Landschaft nutzten. Dies gibt Aufschluss über ihre landwirtschaftlichen Methoden, wie den Anbau von Getreide oder die Nutzung von Wäldern, sowie über ihre Ernährung und das tägliche Leben.

Die Paläoklimatologie untersucht historische Klimabedingungen, indem sie natürliche Archive wie Baumringe, Eisbohrkerne oder Sedimente analysiert. Für die Germanenforschung ist dies von großem Wert, da klimatische Schwankungen maßgeblich das Leben der germanischen Stämme beeinflussten. Klimaveränderungen konnten zu Missernten, Nahrungsknappheit oder sogar Wanderungsbewegungen führen. Beispielsweise könnten plötzliche Kälteperioden oder längere Dürrephasen entscheidend dazu beigetragen haben, dass germanische Gruppen neue Siedlungsgebiete suchten oder vermehrt in Kontakt mit anderen Völkern, wie den Römern, traten.

Zusammen liefern Paläobotanik und Paläoklimatologie wertvolle Informationen über die Wechselwirkung der Germanen mit ihrer natürlichen Umgebung. Sie helfen dabei zu verstehen, wie die germanischen Stämme ihre Lebensweise an klimatische Veränderungen anpassten und wie Umweltbedingungen ihre kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung beeinflussten.

Relevanz und Bedeutung

Die Germanologie leistet einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der europäischen Geschichte und Kultur. Sie hilft dabei, die Wurzeln der modernen europäischen Kulturen und Sprachen zu erkennen und die Entwicklung der germanischen Völker nachzuvollziehen. Ihre Erkenntnisse haben auch Einfluss auf benachbarte Disziplinen wie die Geschichte, Archäologie und Ethnologie.

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Literaturverzeichnis

Germanische Geschichte

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Germanische Völker

  • Thorsten Andersson: Altgermanische Ethnika. In: Namn och bygd. Tidskrift för nordisk ortnamnsforskning. 97 (2009), ISSN 0077-2704, S. 5–39 (PDF; 9,7 MB; Gesamtjahrgang).
  • Otto Bremer: Ethnographie der germanischen Stämme. In: Hermann Paul (Hrsg.): Grundriss der Germanischen Philologie. Bd. 2, Teilband 1: Literaturgeschichte. 2., verbesserte und vermehrte Auflage. Karl Trübner Verlag, Strassburg 1900, S. 735–930.
  • Ernst Künzl: Die Germanen (= Theiss WissenKompakt). Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2008, ISBN 3-8062-2036-0.
  • Günter Neumann: Namenstudien zum Altgermanischen (= Reallexikon der Germanischen Altertumskunde – Ergänzungsbände. Band 59). Hrsg. von Heinrich Hettrich, Astrid van Nahl. De Gruyter, Berlin/New York 2008, ISBN 978-3-11-021044-6, Vorlage:URN.
  • Rudolf Much: Die Germania des Tacitus. 3., beträchtl. erw. Auflage. Hrsg. von Wolfgang Lange unter Mitarbeit durch Herbert Jankuhn und Hans Fromm. Universitätsverlag Winter, Heidelberg 1967, DNB 457642858.
  • Rudolf Much: Deutsche Stammeskunde. 3., verb. Auflage. Verein wiss. Verleger, Berlin/Leipzig 1920, DNB 580772896; outlook Verlag, Bremen 2015, ISBN 978-3-86403-235-6.
  • Heinrich Beck u. a. (Hrsg.): Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. 2. Auflage. De Gruyter, Berlin/New York 1972–2008.
  • Hermann Reichert: Lexikon der altgermanischen Namen. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1987, ISBN 3-7001-0931-8.
  • Ludwig Rübekeil: Völkernamen Europas. In: Ernst Eichler u. a. (Hrsg.): Namenforschung. Ein internationales Handbuch zur Onomastik. Bd. 2, De Gruyter, Berlin/New York 1996, ISBN 3-11-020343-X, S. 1330–1343.
  • Moritz Schönfeld: Wörterbuch der altgermanischen Personen- und Völkernamen nach der Überlieferung des klassischen Altertums (= Germanische Bibliothek. Abteilung 1: Elementar- und Handbücher. Reihe 4: Wörterbücher. Band 2). Universitätsverlag Winter, Heidelberg 1911, DNB 362646430; Nachdrucke jeweils als 2., unveränd. Aufl.: (= Germanische Bibliothek. Reihe 3 [vielm. 2]). Winter, Heidelberg 1965, DNB 454448473; Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1965, DNB 454448465.
  • Ernst Schwarz: Germanische Stammeskunde (= Germanische Bibliothek. Band 5). Universitätsverlag Winter, Heidelberg 1956, DNB 454606672; Nachdruck: VMA-Verlag, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-938586-10-5.
  • Alexander Sitzmann, Friedrich E. Grünzweig: Altgermanische Ethnonyme. Ein Handbuch zu ihrer Etymologie. Unter Benutzung einer Bibliographie von Robert Nedoma hrsg. von Hermann Reichert (= Philologica Germanica. Band 29). Fassbaender, Wien 2008, ISBN 978-3-902575-07-4.
  • Reinhard Wenskus: Stammesbildung und Verfassung. Das Werden der frühmittelalterlichen gentes. 2., unveränderte Auflage. Böhlau Verlag, Köln/Wien 1977, ISBN 3-412-00177-5.

Germanische Mythologie

  • Jacob Grimm: Deutsche Mythologie. Marix Verlag, Wiesbaden 2007, ISBN 978-3-86539-143-8 (Neuauflage der Ausgabe 1875–1878).
  • Wolfgang Golther: Handbuch der germanischen Mythologie. Marix Verlag, Wiesbaden 2004, ISBN 3-937715-38-X (Neuauflage der Ausgabe Hirzel, Leipzig 1895).
  • Eugen Mogk: Germanische Mythologie. G.J. Göschen’sche Verlagshandlung, Leipzig 1906.
  • Régis Boyer: Yggdrasill: La Religion des anciens Scandinaves. Payot, Paris 1992, ISBN 2-228-88469-3.
  • Tor Age Bringsvaerd: Die wilden Götter, Sagenhaftes aus dem hohen Norden (= Andere Bibliothek. Nr. 200). Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2001, ISBN 978-3-8218-4726-9.
  • Rudolf Simek: Religion und Mythologie der Germanen. WBG, Darmstadt 2003, ISBN 3-8062-1821-8.
  • Rudolf Simek: Götter und Kulte der Germanen (= Beck’sche Reihe, C.-H.-Beck-Wissen. Nr. 2335). C. H. Beck, München 2004, ISBN 3-406-50835-9.
  • Rudolf Simek: Mittelerde: Tolkien und die germanische Mythologie. Verlag C. H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-52837-6.
  • Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie (= Kröners Taschenausgabe. Band 368). 4., völlig überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2021, ISBN 978-3-520-36805-8.

Germanische Religion

  • Franz Beyerle: Die Gesetze der Langobarden. Weimar 1947.
  • Matthias Egeler: „Germanische Kultorte in Deutschland,“ in: Michael Klöcker; Udo Tworuschka (Hrsg.): Handbuch der Religionen. München: Olzog, Ergänzungslieferung 43 (März 2015) / Band 2, I – 23.6, S. 1–23.
  • Matthias Egeler (Hrsg.): Germanische Kultorte. Vergleichende, historische und rezeptionsgeschichtliche Zugänge. (=Münchner Nordistische Studien 24), München: Utz 2016.
  • Matthias Egeler: Celtic Influences in Germanic Religion. A Survey. (=Münchner Nordistische Studien 15), München: Utz Verlag 2013.
  • Hans-Peter Hasenfratz: Die religiöse Welt der Germanen. Ritual, Magie, Kult, Mythos. Herder, Freiburg/Br. 1992, ISBN 3-451-04145-6.
  • Otto Höfler: Das Opfer im Semnonenhain und die Edda. In: Hermann Schneider (Hrsg.): Edda, Skalden, Saga. Festschrift zum 70. Geburtstag von Felix Genzmer. Carl Winter, Heidelberg 1952.
  • Bernhard Maier: Die Religion der Germanen. Götter – Mythen – Weltbild. Beck Verlag, München 2003, ISBN 3-406-50280-6.
  • Cathrina Raudvere: Mara trað hann. Maragestaltens förutsättningar i nordiska förkristna själsförestillingar (Der Mahr tritt ihn. Die Voraussetzungen der Mahr-Gestalt in den nordischen vorchristlichen Seelenvorstellungen). In: Norsk hedendom. Et symposium. Odense 1991.
  • Snorri Sturluson, Felix Niedner (Hrsg., Übs.): Heimskringla. In: Snorris Königsbuch (3 Bände). Köln – Düsseldorf 1965.
  • Anders HultgårdReligion. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 24, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2003, ISBN 3-11-017575-4, S. 429–457.

Germanische Sprachen

Allgemeines

  • Wolfram Euler: Frühgermanische Studien. Überlegungen zur Entwicklung von Grammatik und Wortschatz im ältesten Germanischen. Verlag Inspiration Unlimited, Berlin 2023, ISBN 978-3-945127-46-9.
  • Robert D. Fulk: A Comparative Grammar of the Early Germanic Languages (= Studies in Germanic Linguistics. Band 3). John Benjamin, Amsterdam 2018, ISBN 978-90-272-6313-1.
  • Wayne Harbert: The Germanic Languages. Cambridge University Press, Cambridge 2007, ISBN 978-0-521-01511-0.
  • Claus Jürgen Hutterer: Die germanischen Sprachen. Ihre Geschichte in Grundzügen. 4. Auflage. VMA-Verlag, Wiesbaden 2008, ISBN 978-3-928127-57-8.
  • Ekkehard König, Johan van der Auwera (Hrsg.): The Germanic Languages. Routledge, London/New York 1994, ISBN 0-415-05768-X.
  • Orrin W. Robinson: Old English and Its Closest Relatives. A Survey of the Earliest Germanic Languages. Stanford University Press, Stanford (CA) 1992, ISBN 0-8047-1454-1.

Etymologische Wörterbücher

  • Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Elmar Seebold. 25., durchgesehene und erweiterte Auflage. De Gruyter, Berlin/Boston 2011, ISBN 978-3-11-022364-4.
  • C. T. Onions (Hrsg.): The Oxford Dictionary of English Etymology. Oxford University Press, Oxford 1966.
  • Marlies Philippa u. a.: Etymologisch woordenboek van het Nederlands. 4 Bände. Amsterdam University Press, Amsterdam 2003–2009, ISBN 978-90-8964-184-7.
  • Julius Pokorny: Indogermanisches etymologisches Wörterbuch. Francke Verlag, Bern/München 1959.

Weblinks

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