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Die Germanisch-Römischen Kriege bezeichnen eine Reihe von militärischen Konflikten zwischen der Römischen Republik beziehungsweise dem Römischen Reich und verschiedenen germanischen Stämmen. Diese Auseinandersetzungen erstreckten sich über mehrere Jahrhunderte, beginnend im späten 2. Jahrhundert v. Chr. bis zur endgültigen Auflösung des Weströmischen Reiches im 5. Jahrhundert n. Chr. Sie prägten die Beziehungen zwischen Römern und Germanen und hatten tiefgreifende Auswirkungen auf die politische und kulturelle Entwicklung Europas …

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Die germanische Königreiche waren politische Einheiten, die von germanischen Stämmen während der Völkerwanderungszeit und des frühen Mittelalters in Europa gegründet wurden. Diese Königreiche entstanden aus den Wanderbewegungen und Invasionen germanischer Völker, die das Ende des Weströmischen Reiches einleiteten und zur Bildung neuer politischer Ordnungen führten.

Historischer Hintergrund

Die Völkerwanderungszeit (ca. 375–568 n. Chr.) war geprägt von großen Bevölkerungsbewegungen und Migrationen verschiedener germanischer Stämme, die aus Skandinavien und Nordosteuropa nach Süden und Westen zogen. Diese Stämme gründeten neue Königreiche auf den Ruinen des Weströmischen Reiches und beeinflussten die politische und kulturelle Entwicklung Europas nachhaltig.

Wichtige germanische Königreiche

Westgotenreich

Das Westgotenreich wurde nach der Plünderung Roms im Jahr 410 n. Chr. von den Westgoten unter Alarich I. gegründet. Ursprünglich in Südfrankreich angesiedelt, verlagerte sich das Reich später auf die Iberische Halbinsel und bestand bis zur muslimischen Eroberung im Jahr 711 n. Chr.

Ostgotenreich

Das Ostgotenreich wurde nach dem Zerfall des Römischen Reiches von Theoderich dem Großen in Italien gegründet. Es existierte von 493 bis 553 n. Chr. und war bekannt für seine Bemühungen, römische Kultur und Institutionen zu bewahren.

Vandalenreich

Die Vandalen gründeten ein Königreich in Nordafrika nach ihrer Wanderung durch Gallien und Spanien. Sie eroberten Karthago im Jahr 439 n. Chr. und etablierten eine mächtige Seemacht im Mittelmeer, die bis zur byzantinischen Rückeroberung im Jahr 534 n. Chr. bestand.

Frankenreich

Das Frankenreich wurde von den Franken unter der Führung von Chlodwig I. gegründet, der sich im Jahr 481 n. Chr. zum König erklärte. Das Reich expandierte unter den Merowingern und später den Karolingern und bildete die Grundlage für das spätere Heilige Römische Reich.

Langobardenreich

Die Langobarden wanderten im 6. Jahrhundert nach Italien ein und gründeten dort ein Königreich, das bis zur Eroberung durch die Franken unter Karl dem Großen im Jahr 774 n. Chr. bestand. Ihr Reich spielte eine wichtige Rolle in der Entwicklung Norditaliens.

Angelsächsische Königreiche

Die Angelsachsen gründeten mehrere Königreiche in Britannien, darunter Wessex, Mercia und Northumbria. Diese Königreiche entstanden nach der römischen Herrschaft in Britannien und trugen zur Bildung des Königreichs England bei.

Soziale und politische Struktur

Die germanischen Königreiche hatten unterschiedliche soziale und politische Strukturen, die stark von den jeweiligen Stammestraditionen beeinflusst waren. Typischerweise waren die Königreiche in kleinere Verwaltungseinheiten unterteilt, die von lokalen Fürsten oder Adligen regiert wurden.

Königtum

Das Königtum in den germanischen Reichen war oft erbliche, aber auch wahlbasierte Institution. Die Könige fungierten als militärische Anführer und Richter und waren zentrale Figuren in der Verwaltung und Gesetzgebung. Ihre Macht war jedoch häufig durch Stammesversammlungen und Adelsräte eingeschränkt.

Adel und Freie

Der Adel bestand aus mächtigen Familien, die große Ländereien besaßen und oft enge Verbindungen zum Königshaus hatten. Die Freien waren die Hauptkämpfer und besaßen das Recht, an Stammesversammlungen teilzunehmen und Waffen zu tragen. Darunter standen die Halbfreien und Unfreien, die weniger Rechte besaßen.

Wirtschaft und Kultur

Die Wirtschaft der germanischen Königreiche basierte hauptsächlich auf Landwirtschaft, Viehzucht und Handel. Sie nutzten sowohl römische Infrastruktur als auch eigene Innovationskräfte, um ihre Gebiete zu verwalten und zu entwickeln.

Religion

Die Religion spielte eine wichtige Rolle in den germanischen Gesellschaften. Viele germanische Stämme konvertierten während der Völkerwanderungszeit zum Christentum, wobei einige, wie die Goten und Vandalen, zunächst den Arianismus annahmen, bevor sie sich dem katholischen Christentum anschlossen.

Kunst und Literatur

Die germanische Kunst und Literatur war geprägt von ihrer eigenen Mythologie und Kultur sowie von römischen Einflüssen. Runeninschriften, Schmuckstücke und Waffenverzierungen sind wichtige Quellen für das Verständnis ihrer kulturellen Ausdrucksformen.

Einfluss und Vermächtnis

Die germanischen Königreiche spielten eine zentrale Rolle in der Transformation Europas vom Römischen Reich zum mittelalterlichen Europa. Sie legten die Grundlagen für viele der heutigen europäischen Nationen und beeinflussten die kulturelle, soziale und politische Entwicklung des Kontinents nachhaltig.

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