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Die Germanisch-Römischen Kriege bezeichnen eine Reihe von militärischen Konflikten zwischen der Römischen Republik beziehungsweise dem Römischen Reich und verschiedenen germanischen Stämmen. Diese Auseinandersetzungen erstreckten sich über mehrere Jahrhunderte, beginnend im späten 2. Jahrhundert v. Chr. bis zur endgültigen Auflösung des Weströmischen Reiches im 5. Jahrhundert n. Chr. Sie prägten die Beziehungen zwischen Römern und Germanen und hatten tiefgreifende Auswirkungen auf die politische und kulturelle Entwicklung Europas …

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Gaius Iulius Caesar (auch Gaius Julius Cäsar; * 12. Juli 100 v. Chr. in Rom; † 15. März 44 v. Chr. in Rom), war ein römischer Staatsmann, Feldherr und Autor, dessen Handlungen das Ende der Römischen Republik einleiteten und den Weg für das Römische Kaiserreich bereiteten. Er gilt als eine der einflussreichsten und markantesten Figuren der römischen Geschichte.

Frühes Leben und Familie

Gaius Iulius Caesar wurde am 12. Juli 100 v. Chr. in einer patrizischen, aber nicht besonders wohlhabenden Familie geboren. Die Familie der Iulier beanspruchte, von Iulus, dem Sohn des trojanischen Helden Aeneas, abzustammen, was Caesars Prestige in der römischen Gesellschaft förderte. Sein Vater, ebenfalls Gaius Iulius Caesar, war Prätor, und seine Mutter, Aurelia Cotta, stammte aus einer angesehenen plebejischen Familie. Die frühen Jahre seines Lebens waren geprägt von den politischen Unruhen, die Rom im ersten Jahrhundert v. Chr. erschütterten. Sein Onkel mütterlicherseits, Gaius Marius, war ein wichtiger Akteur in diesen Konflikten und beeinflusste den jungen Caesar stark.

Caesars Familie war zu dieser Zeit politisch eher dem Popularklager zuzuordnen, was ihn von früh an in Gegensatz zu den konservativen Optimaten brachte. 84 v. Chr. heiratete Caesar Cornelia, die Tochter von Lucius Cornelius Cinna, einem der führenden Popularen. Dies brachte ihn in direkte Konfrontation mit dem damaligen Diktator Lucius Cornelius Sulla, der Caesar zum Verzicht auf die Ehe drängte. Caesar weigerte sich und musste Rom verlassen, kehrte aber nach Sullas Tod zurück.

Frühe politische Karriere

Caesar begann seine politische Laufbahn mit dem Amt des Militärtribuns. Bald darauf wurde er Quästor, was ihm eine offizielle Rolle in der römischen Verwaltung verlieh. Im Jahr 69 bis 68 v. Chr. diente er als Quästor in der Provinz Hispania Ulterior, wo er erstmals seine militärischen Fähigkeiten unter Beweis stellte. Die Jahre nach seiner Rückkehr nach Rom waren durch seine zunehmende Teilnahme an der politischen Arena geprägt. 65 v. Chr. wurde er zum kurulischen Ädil gewählt, einem Amt, das ihm nicht nur politische, sondern auch finanzielle Verpflichtungen auferlegte. Durch aufwendige Spiele und öffentliche Bauprojekte gewann Caesar an Popularität, was seine politische Karriere weiter beförderte.

Im Jahr 63 v. Chr. wurde Caesar zum Pontifex Maximus, dem obersten Priester des römischen Staates, gewählt, eine Position, die er bis zu seinem Tod innehatte. Diese Wahl war ein bedeutender Schritt, der Caesars Einfluss und Ansehen in Rom stärkte. Im selben Jahr war er auch in die Catilinarische Verschwörung involviert, die von seinem Konkurrenten Cicero aufgedeckt wurde, was ihm die Feindschaft der Optimaten einbrachte.

Der Aufstieg zur Macht

Im Jahr 60 v. Chr. schloss Caesar ein geheimes politisches Bündnis, das sogenannte Erste Triumvirat, mit Gnaeus Pompeius Magnus und Marcus Licinius Crassus, zwei der mächtigsten Männer Roms. Dieses Bündnis ermöglichte es Caesar, im Jahr 59 v. Chr. zum Konsul gewählt zu werden. In diesem Amt verfolgte er eine aggressive Politik, die sich vor allem gegen die konservative Senatsaristokratie richtete. Nach seiner Konsulatszeit übernahm er die Statthalterschaft in den Provinzen Gallia Cisalpina und Gallia Narbonensis, was ihm die Möglichkeit bot, militärische Erfolge zu erringen.

Während seiner Zeit in Gallien von 58 bis 50 v. Chr. führte Caesar eine Serie von Feldzügen, die unter dem Namen „Gallischer Krieg“ bekannt wurden. Diese Kampagnen, die er später in seinem Werk „De Bello Gallico“ beschrieb, erweiterten das römische Imperium erheblich und brachten ihm großen militärischen Ruhm ein. Seine Eroberungen machten ihn zu einem der mächtigsten Männer Roms, doch seine Erfolge und sein wachsender Einfluss führten zu einem Bruch mit Pompeius und dem Senat.

Der Bürgerkrieg und die Diktatur

Im Jahr 49 v. Chr. überschritt Caesar mit seiner Armee den Rubikon, einen kleinen Fluss, der die Grenze zwischen seiner Provinz und Italien markierte. Dieser Schritt bedeutete eine offene Kriegserklärung an den Senat und Pompeius, die sich gegen ihn gestellt hatten. Der daraus resultierende Bürgerkrieg dauerte bis 45 v. Chr. und endete mit Caesars endgültigem Sieg über Pompeius und seine Anhänger.

Nach dem Sieg über Pompeius und dessen Tod im Jahr 48 v. Chr. konzentrierte sich Caesar darauf, seine Herrschaft zu konsolidieren. Er wurde mehrfach zum Diktator ernannt, zunächst für zehn Jahre, später auf Lebenszeit. In diesen Jahren führte er eine Reihe von Reformen durch, die darauf abzielten, die römische Gesellschaft und Verwaltung zu modernisieren. Seine Reformen umfassten unter anderem die Einführung des Julianischen Kalenders, der bis heute die Grundlage des westlichen Kalendersystems bildet.

Die Ermordung Caesars

Trotz seiner Errungenschaften wuchs der Widerstand gegen Caesar, insbesondere unter den konservativen Senatoren, die seine Machtfülle als Bedrohung für die Republik ansahen. Am 15. März 44 v. Chr., den sogenannten Iden des März, wurde Caesar während einer Sitzung des Senats von einer Gruppe von Verschwörern, darunter viele seiner engen Vertrauten wie Marcus Iunius Brutus und Gaius Cassius Longinus, ermordet. Die Ermordung Caesars beendete jedoch nicht die Krise der Republik. Vielmehr führte sie zu weiteren Bürgerkriegen, die letztlich die Gründung des Römischen Kaiserreiches unter Caesars Adoptivsohn Gaius Octavius, dem späteren Kaiser Augustus, zur Folge hatten.

Nachwirkung

Caesars Tod markierte das Ende der Römischen Republik und den Beginn des Übergangs zum Römischen Kaiserreich. Sein Erbe prägte nicht nur die römische Geschichte, sondern auch die gesamte europäische Geschichte. Sein Name wurde zum Synonym für Herrschertum; der Titel „Caesar“ wurde später von römischen Kaisern und anderen Monarchen als Ehrentitel verwendet.

Caesars Werke, insbesondere „De Bello Gallico“, zählen zu den wichtigsten literarischen Zeugnissen der römischen Antike. Seine militärischen und politischen Strategien werden bis heute in der Militär- und Geschichtswissenschaft studiert. Auch in der modernen Kultur ist Caesar eine omnipräsente Figur, die in Literatur, Kunst und Film verewigt wurde.

Quellen und Literatur

Caesars Leben ist gut dokumentiert durch seine eigenen Schriften sowie durch die Werke späterer Historiker wie Sueton und Plutarch. Die wichtigsten antiken Quellen sind „De Bello Gallico“, Caesars eigener Bericht über den Gallischen Krieg, sowie „De Bello Civili“, sein Werk über den Bürgerkrieg. Plutarchs „Viten der edlen Griechen und Römer“ und Suetons „De Vita Caesarum“ liefern detaillierte biographische Informationen über Caesars Leben und seine politischen Aktivitäten.

Bedeutung für die Geschichtsschreibung

Gaius Iulius Caesar nimmt in der Geschichtsschreibung eine herausragende Stellung ein. Seine militärischen Erfolge und politischen Reformen veränderten das römische Reich tiefgreifend. Die Transformation der Republik in eine Monarchie ist ohne seine Person undenkbar. Seine Taten und Schriften lieferten zudem wertvolle Einsichten in die römische Gesellschaft und das politische Leben jener Zeit. Historiker sehen in ihm eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der Antike.

Schriften

Vollständig erhaltene Werke

Mit Caesars Commentarii zusammen sind mehrere Fortsetzungen überliefert (Corpus Caesarianum), die aber nicht von ihm stammen:

  • Commentarii de bello Gallico, Buch 8
  • De bello Alexandrino
  • De bello Africo
  • De bello Hispaniensi

Fragmentarisch erhaltene Werke

  • Reden:
    • Orationes in Cn. Cornelium Dolabellam
    • Suasio Legis Plautiae
    • Laudatio Iuliae amitae
    • Ad milites in Africa
    • Apud milites de commodis eorum
    • Pro Bithynis
  • De analogia ad M. Tullium Ciceronem
  • Anticatonis Libri II
  • Carmina et prolusiones
  • Epistulae ad Ciceronem
  • Epistulae ad familiares

Literatur

  • Ernst Baltrusch: Caesar und Pompeius. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2004, ISBN 3-534-16490-3 (Einführung).
  • Ernst Baltrusch (Hrsg.): Caesar. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2007, ISBN 978-3-534-20111-2.
  • Luciano Canfora: Caesar. Der demokratische Diktator. Beck, München 2001, ISBN 3-406-46640-0.
  • Karl Christ: Caesar. Annäherungen an einen Diktator. Beck, München 1994, ISBN 3-406-47288-5 (Darstellung des Caesar-Bildes seit der Antike in Wissenschaft und Kunst).[3]
  • Karl Christ: Caesar. In: Manfred Clauss (Hrsg.): Die römischen Kaiser. 55 historische Portraits von Caesar bis Iustinian. 2. Auflage. Beck, München 2001, ISBN 3-406-42727-8, S. 13–25.
  • Werner Dahlheim: Julius Caesar. Die Ehre des Kriegers und die Not des Staates. Schöningh, Paderborn 2005, ISBN 3-506-71981-5 (sehr gut lesbare Biografie, die ein sehr kritisches Caesarbild vermittelt; Fachbesprechung).
  • Stephan Elbern: Caesar. Staatsmann, Feldherr, Schriftsteller. Zabern, Mainz 2008, ISBN 978-3-8053-3826-4.
  • Matthias Gelzer: Caesar. Der Politiker und Staatsmann. Franz Steiner, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-515-09112-1 (Neudruck der Ausgabe von 1983; zuerst 1921; klassische, aufgrund der Nähe zu den Quellen noch heute wertvolle Darstellung).
  • Helga Gesche: Caesar (= Erträge der Forschung. Band 51). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1976, ISBN 3-534-05333-8 (ausführlicher Forschungsbericht, der rund 2000 Untersuchungen aus 50 Jahren verarbeitet).[4]
  • Klaus Martin Girardet: Januar 49 v. Chr: Caesars Militärputsch. Vorgeschichte, Rechtslage, politische Aspekte. Habelt, Bonn 2017, ISBN 978-3-7749-4068-0 (Gegenentwurf zum herkömmlichen Narrativ rund um den Militärputsch).
  • Adrian Keith Goldsworthy: Caesar. The Life of a Colossus. Weidenfeld & Nicolson, London 2006, ISBN 0-297-84620-5 (vor allem in Hinblick auf Caesars Militäroperationen nützliche Darstellung).
  • Ulrich Gotter: Der Diktator ist tot! Franz Steiner, Stuttgart 1996 (befasst sich mit der Zeit unmittelbar nach Caesars Ermordung und der Entwicklung, die zu dieser geführt hatte).
  • Miriam Griffin (Hrsg.): A Companion to Julius Caesar. Blackwell, Oxford u. a. 2009 (enthält knappe, aber informative Beiträge zur Biographie, Geschichtsschreibung und Nachwirkung).
  • Luca Grillo, Christopher B. Krebs (Hrsg.): The Cambridge Companion to the Writings of Julius Caesar. Cambridge University Press, Cambridge; New York 2018, ISBN 978-1-107-67049-5.
  • Martin Jehne: Caesar. 4., aktualisierte Auflage. Beck, München 2008, ISBN 978-3-406-41044-4 (Einführung).
  • Martin Jehne: Der große Trend, der kleine Sachzwang und das handelnde Individuum. Caesars Entscheidungen. dtv, München 2009, ISBN 978-3-423-24711-5 (problemorientierte, gut lesbare Studie).
  • Martin Jehne: Der Staat des Dictators Caesar (= Passauer historische Forschungen. Band 3). Köln u. a. 1987, ISBN 3-412-06786-5 (bis heute ein Standardwerk).
  • Wolfgang Kofler: Caesar. In: Peter von Möllendorff, Annette Simonis, Linda Simonis (Hrsg.): Historische Gestalten der Antike. Rezeption in Literatur, Kunst und Musik (= Der Neue Pauly. Supplemente. Band 8). Metzler, Stuttgart/Weimar 2013, ISBN 978-3-476-02468-8, Sp. 207–228.
  • Christian Meier: Die Ohnmacht des allmächtigen Dictators Caesar. Drei biographische Skizzen. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-518-11038-1.
  • Christian Meier: Caesar. 4. Auflage. dtv, München 1997, ISBN 3-423-30593-2 (zuerst Berlin 1982; einflussreiche und stilistisch gelungene Darstellung).
  • Mischa Meier: Caesar und das Problem der Monarchie in Rom (= Schriften der Philosophisch-historischen Klasse der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Band 52). Universitätsverlag Winter, Heidelberg 2014, ISBN 978-3-8253-6248-5.
  • Markus Schauer: Triumvirat. Der Kampf um das Imperium Romanum. C.H. Beck, München 2023.
  • Markus Schauer: Der Gallische Krieg. Geschichte und Täuschung in Caesars Meisterwerk. C.H. Beck, München 2016, ISBN 978-3-406-68743-3 (behandelt anschaulich die Intentionen im literarischen Werk Caesars).
  • Michael Sommer: Mordsache Caesar. Die letzten Tage des Diktators. Beck, München 2024.
  • Barry Strauss: Die Iden des März. Protokoll eines Mordes. Aus dem Englischen von Cornelius Hartz. Theiss, Darmstadt 2016, ISBN 3-8062-3266-0 (befasst sich detailliert mit dem Mord an Caesar, den Folgen und den vorigen Entwicklungen).
  • Wolfgang Will: Julius Caesar. Eine Bilanz. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1992, ISBN 3-17-009978-7 (mit Schwerpunkt auf finanziellen Aspekten).[5]
  • Wolfgang Will: Veni, vidi, vici. Caesar und die Kunst der Selbstdarstellung (= Geschichte erzählt. Band 11). Primus, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-89678-333-2.
  • Wolfgang Will: Caesar. Primus, Darmstadt 2009, ISBN 978-3-89678-671-5 (Reihe Gestalten der Antike).[6]

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Anmerkungen

  1. Onlineausgaben: Lateinisch–Englisch auf perseus.tufts.edu, Lateinisch–Deutsch bei Wikibooks.
  2. Onlineausgabe: Lateinisch–Englisch auf perseus.tufts.edu.
  3. Vgl. dazu die Besprechung von Martin Jehne. In: Historische Zeitschrift 263, 1996, S. 444–446.
  4. Vgl. dazu die Besprechung von Hans Kloft. In: Historische Zeitschrift 230, 1980, S. 135–137.
  5. Vgl. dazu die Besprechung von Martin Jehne in Historische Zeitschrift 260, 1995, S. 178 f.
  6. Vgl. dazu die Besprechung von Andreas Klingenberg in: H-Soz-Kult, 18. Januar 2010 (online).


Fairytale kdmconfig Profil: Caesar, Gaius Iulius
Namen Iulius Caesar, Gaius; Cäsar, Julius; Caesar, Iulius; Julius Cäsar; Iulius Caesar
Beruf römischer Staatsmann, Feldherr und Autor
Persönliche Daten
Geburtsdatum unsicher: 13. Juli 100 v. Chr.
Geburtsort Rom
Sterbedatum 15. März 44 v. Chr.
Sterbeort Rom
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