Encyclopædia Wiki

Jungsteinzeitliche Megalithkulturen

Jungsteinzeitliche Megalithkulturen waren kulturelle Phänomene, die während der Jungsteinzeit (Neolithikum) in vielen Regionen Europas auftraten. Sie zeichneten sich durch die Errichtung monumentaler Bauwerke aus großen Steinblöcken aus, die als Megalithen bezeichnet werden. Diese Bauwerke, zu denen Gräber, Steinkreise und Tempelanlagen gehörten, gelten als eines der eindrucksvollsten Zeugnisse der frühen Menschheitsgeschichte. Der Begriff „Megalith“ leitet sich von den altgriechischen Wörtern „mégas“ (groß) und „líthos“ (Stein) ab und beschreibt die gigantischen Dimensionen dieser Bauten, die oft ohne die Verwendung von Metallwerkzeugen errichtet wurden …


MEHR ERFAHREN

Encyclopædia Wiki
Encyclopædia Wiki
Advertisement

Die Franken waren ein germanisches Volk, das im 3. und 4. Jahrhundert n. Chr. die Gebirgsausläufer und Flusslandschaften zwischen Rhein, Maas und Weser bewohnte. Als einheitlicher Stammesverband formierten sich die Franken zu einer der bedeutendsten Kräfte in Europa während des Frühmittelalters und etablierten das sogenannte Frankenreich, das eine prägende Rolle in der Geschichte der westlichen Zivilisation spielte. Ihr Aufstieg zur Vormachtstellung in Europa verlief in mehreren Phasen, die mit den militärischen Eroberungen, den politischen Veränderungen und der Etablierung eines vereinten Königreiches zusammenhingen.

Herkunft und frühe Geschichte

Die Franken gehörten zu den sogenannten „germanischen Völkern“, die sich ursprünglich im Nordosten des heutigen Frankreichs, in Belgien sowie im westlichen Teil des heutigen Deutschlands niederließen. Die früheste Erwähnung der Franken findet sich bei römischen Historikern, die sie als ein noch relativ kleines Volk beschrieben, das sich zunächst durch seine Kriegsführung und seine Bündnisse mit dem Römischen Reich hervortat. Im 3. Jahrhundert n. Chr. begannen die Franken, als Föderaten (Bundesgenossen) des Römischen Reiches in den Grenzregionen des römischen Imperiums an der Rheingrenze und entlang des Limes zu leben und als Soldaten in den römischen Armeen zu dienen.

Die fränkischen Stämme, die sich nach und nach in kleinere Gruppen unterteilten, waren zunächst nicht in einem vereinten Reich organisiert. Es gab mehrere Fränkische Stämme, die als „Salfranken“, „Ripuarenfranken“ und „Sichelnfranken“ bekannt wurden, wobei jede dieser Gruppen unterschiedliche Gebiete bewohnte. Die fränkische Gesellschaft war durch eine kriegerische Struktur geprägt, in der Krieger und Anführer eine bedeutende Rolle spielten. Der Stammesaufbau und die sozialen Hierarchien dieser Stämme hatten tiefgreifende Auswirkungen auf die spätere politische Organisation des Frankenreiches.

Im 5. Jahrhundert n. Chr. begannen die Franken, das schwächelnde Weströmische Reich herauszufordern und übernahmen zunehmend Kontrolle über westliche Gebiete. Besonders entscheidend war der Aufstieg des fränkischen Königshauses der Merowinger, das den Beginn der fränkischen Königsherrschaft markierte.

Merowinger und der Beginn der fränkischen Königsherrschaft

Die Merowinger waren die erste Dynastie, die das fränkische Königreich formte und ihm eine gewisse politische Stabilität verlieh. Der bekannteste Vertreter dieser Dynastie war König Clovis I., der von 481 bis 511 regierte. Clovis I. gilt als einer der wichtigsten Herrscher in der Geschichte der Franken, da er das fränkische Volk vereinheitlichte und den Grundstein für das fränkische Reich legte. Unter seiner Führung übernahm er weite Teile des heutigen Frankreichs und erweiterte das fränkische Reich bis zur Nordgrenze des römischen Gaul.

Ein entscheidender Moment in der Geschichte der Merowinger und des Frankenreichs war die Taufe von Clovis I. im Jahr 496. Als erster fränkischer König nahm Clovis den christlichen Glauben an und trat damit in die katholische Tradition ein. Dies hatte weitreichende Folgen für die Beziehung zwischen den Franken und dem römischen Reich, da das Christentum zu dieser Zeit die offizielle Religion des Römischen Reiches war. Die Bekehrung zum Christentum stärkte die Legitimation der Merowinger-Dynastie und förderte die politische und kulturelle Integration des Frankenreichs in die christlich-römische Welt.

Die Merowinger-Dynastie führte das Frankenreich in eine Phase der Expansion, doch sie war auch von internen Konflikten und Erbfolgestreitigkeiten geprägt. Nach dem Tod von Clovis teilte sich das Reich unter seinen Söhnen auf, was zu einer Schwächung der zentralen Macht führte und den Weg für die spätere Machtübernahme durch die Karolinger ebnete.

Karolinger und die Entstehung des Frankenreichs

Die Karolinger waren eine fränkische Adelsfamilie, die im 7. Jahrhundert zunehmend an Macht gewann. Ihr Aufstieg begann mit dem berühmten Hausmeier Karl Martell, der von 715 bis 741 als de facto Herrscher des Frankenreiches agierte, obwohl die Merowinger weiterhin formal die königliche Macht innehatten. Karl Martell sicherte sich vor allem die militärische Kontrolle über das Reich und war entscheidend für den Sieg der Franken in der Schlacht von Poitiers 732, in der die muslimischen Invasoren unter Abd al-Rahman besiegt wurden, was den Vormarsch des Islams in Westeuropa stoppte.

Nach dem Tod Karls Martells übernahm sein Sohn Pippin der Jüngere die Macht. Im Jahr 751 setzte Pippin den letzten Merowinger-König Childerich III. ab und ließ sich selbst zum König der Franken krönen, womit die Karolinger-Dynastie an die Spitze des fränkischen Reiches trat. Pippin der Jüngere und sein Nachfolger Karl der Große führten das Frankenreich zu seiner größten Ausdehnung und etablierten das sogenannte Karolingische Reich.

Herrschaft Karls des Großen

Karl der Große, auch „Carolus Magnus“ genannt, regierte von 768 bis 814 und gilt als einer der bedeutendsten Herrscher des Mittelalters. Unter seiner Herrschaft vereinte er große Teile Westeuropas und schuf das karolingische Kaiserreich, das von den Gebieten des heutigen Frankreichs, Deutschlands, der Schweiz und Norditaliens reichte. Ein markantes Ereignis war die Kaiserkrönung Karls des Großen durch Papst Leo III. am 25. Dezember 800 in Rom, was die symbolische Wiederbelebung des Weströmischen Reiches unter einem christlichen Herrscher darstellte.

Karl der Große setzte sich für die Förderung von Bildung und Kultur ein und leitete eine Renaissance der antiken römischen und christlichen Traditionen ein. Unter seiner Ägide wurde eine Reform der Verwaltung durchgeführt, die auf der Schaffung von Kreisbischöfen und Missi Dominici basierte, um die weitläufigen Gebiete des Reiches effizient zu regieren. Darüber hinaus spielte er eine entscheidende Rolle bei der Festigung des Christentums als dominierende Religion in Europa, was ihn zu einem wichtigen Akteur im mittelalterlichen Europa machte.

Zerfall des Frankenreichs und das Erbe der Franken

Nach dem Tod Karls des Großen im Jahr 814 wurde das riesige Reich unter seinen Söhnen aufgeteilt. Der Vertrag von Verdun 843, der das Reich zwischen den drei Söhnen Ludwigs des Frommen teilte, führte schließlich zur Entstehung von drei großen europäischen Staaten: dem Westfrankenreich (das spätere Frankreich), dem Ostfrankenreich (das spätere Heilige Römische Reich Deutscher Nation) und dem Mittelreich, das bald zerfiel. Der Zerfall des Frankenreiches und die politische Fragmentierung in verschiedene Königreiche und Herzogtümer markierten das Ende des mittelalterlichen Frankenreichs.

Trotz seines Zerfalls hinterließ das Frankenreich ein bedeutendes kulturelles und politisches Erbe. Die fränkische Herrschaft hatte nicht nur eine dauerhafte Auswirkung auf die politische Struktur des mittelalterlichen Europas, sondern auch auf die Entwicklung der europäischen Monarchien und die Ausbreitung des Christentums. Die Kultur, die Verwaltung und die Gesetze des Frankenreiches beeinflussten nachhaltig die politische Entwicklung der europäischen Nationen, insbesondere in Frankreich und Deutschland.

Die Franken gelten daher als eine der prägendsten Kräfte in der Entstehung des mittelalterlichen Europas und als ein Bindeglied zwischen der antiken römischen Welt und der mittelalterlichen europäischen Zivilisation.

©1997—2025 Andreas Alexander Ulrich (Urheber)
Andreasalexanderulrich

Geschichtswissenschaftliche Nachschlagewerke


Überprüfung unserer wissenschaftlichen Publikationen: Die wissenschaftliche Administration und damit die leitende Redaktion der Encyclopædia überprüft alle ihre Artikel anhand sehr traditionsreicher und umfangreicher, geschichtswissenschaftlicher Nachschlagewerke, wie der Brockhaus Enzyklopädie (seit 1808) und der Encyclopædia Britannica (seit 1768), auf inhaltliche Genauigkeit und Perfektion. Sie zieht aber auch noch andere fachwissenschaftliche Nachschlagewerke zu Rate, wenn es sich um spezielle Fachgebiete mit komplizierter Recherche handelt.

Enzyklopädien & Lexika

(Redaktioneller Hinweis zu fehlenden Artikelverlinkungen!)

Germanologische Universalenzyklopädie

Brockhaus Enzyklopädie

Brockhaus Schullexikon

Brockhaus Kinderlexikon

Encyclopædia Britannica

Britannica Kids

Encyclopedia.com

Wikipedia {Wiki)

World History Encyclopedia

Wissen.de

Bibliotheken

Deutsche Nationalbibliothek (DNB)

Deutsche Digitale Bibliothek (DDB)

British Library (BL)

Library of Congress (LCCN)

Archive

Deutsches Zeitungsportal

Internet Archive (Wayback Machine)

Zeno.org

Wörterbücher

Duden

Langenscheidt-Wörterbücher

Pons-Wörterbuch

Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache (DWDS)

Wissenschaftliche Publikationen

National Geographic

GEO

  • GEO ← Artikelsuche

Atlanten

Diercke Weltatlas

Literaturverzeichnis

  • A. Wieczorek, P. Périn, K. von Welck, W. Menghin (Hrsg.): Die Franken. Wegbereiter Europas. 5. bis 8. Jahrhundert. 2 Bände. von Zabern, Mainz 1996 (1997), ISBN 978-3-8053-1813-6.
  • Bonnie Effros, Isabel Moreira (Hrsg.): The Oxford Handbook of the Merovingian World. Oxford University Press, Oxford u. a. 2020.
  • Eugen Ewig: Die Merowinger und das Frankenreich. 5., aktualisierte Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 2006, ISBN 3-17-019473-9.
  • Dieter Geuenich (Hrsg.): Die Franken und die Alemannen bis zur „Schlacht bei Zülpich“ (496/497). Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. Ergänzungsbd 19. De Gruyter, Berlin/New York 1998, ISBN 3-11-015826-4.
  • Bernhard Jussen: Die Franken. Geschichte, Gesellschaft, Kultur. C. H. Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-66181-5.
  • Mischa Meier, Steffen Patzold (Hrsg.): Chlodwigs Welt. Organisation von Herrschaft um 500. Steiner, Stuttgart 2014, ISBN 978-3-515-10853-9.
  • Ulrich Nonn: Die Franken. Kohlhammer, Stuttgart 2010.
  • Christoph Reichmann: Römer und Franken am Niederrhein. Nünnerich-Asmus, Mainz 2014, ISBN 978-3-943904-57-4.
  • Rudolf Schieffer: Die Karolinger. 4. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 2006.
  • Sebastian Scholz: Die Merowinger. Kohlhammer, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-17-022507-7.
  • Erich Zöllner: Geschichte der Franken bis zur Mitte des 6. Jahrhunderts. Auf der Grundlage des Werkes von Ludwig Schmidt unter Mitwirkung von Joachim Werner neu bearbeitet. Beck, München 1970.
  • Hermann Ament, Hans Hubert Anton, Heinrich Beck, Arend Quak, Frank Rexroth, Knut Schäferdiek, Heiko Steuer, Dieter Strauch, Norbert Voorwinden: Franken. In: Heinrich Beck, Herbert Jankuhn, Heiko Steuer, Dieter Timpe, Reinhard Wenskus (Hrsg.): Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. Bd. 9, De Gruyter, Berlin/New York 1995, ISBN 3-11-014642-8, S. 373–461.
Advertisement