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Die germanische Altertumskunde ist eine Disziplin der Geschichtswissenschaft, die sich auf die Erforschung der materiellen Kultur, der Lebensweise und der sozialen Strukturen der germanischen Völker konzentriert. Diese Völker, darunter die Goten, Langobarden, Sueben und Vandalen, hinterließen ein reiches Erbe an Artefakten und Überresten, die von Archäologen und Historikern erforscht werden, um ein umfassendes Bild ihrer Geschichte zu zeichnen …


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Das Frühmittelalter ist eine historische Periode, die ungefähr von 500 n. Chr. bis 1000 n. Chr. andauerte. Es markiert den Übergang von der Spätantike zum Hochmittelalter und ist gekennzeichnet durch tiefgreifende gesellschaftliche, politische und kulturelle Veränderungen in Europa.

Historischer Hintergrund

Nach dem Fall des Weströmischen Reiches im Jahr 476 n. Chr. begann eine Phase der Transformation und Anpassung. Viele Regionen Europas erlebten den Einfluss verschiedener germanischer Stämme wie der Franken, Goten, Vandalen und Angelsachsen.

Völkerwanderung

Die Völkerwanderung, die etwa vom 4. bis zum 6. Jahrhundert andauerte, führte zu bedeutenden Bevölkerungsbewegungen und Umbrüchen in Europa. Die Ansiedlung germanischer Stämme in ehemaligen römischen Gebieten veränderte die politische und kulturelle Landschaft Europas nachhaltig.

Gesellschaft und Wirtschaft

Die Gesellschaft des Frühmittelalters war stark agrarisch geprägt und basierte auf lokalen Gemeinschaften und feudalen Strukturen.

Feudalismus

Der Feudalismus entwickelte sich als dominierendes Gesellschaftssystem, wobei Landbesitz und Lehnswesen die Grundlage der politischen und sozialen Ordnung bildeten. Vasallen schworen ihren Lehnsherren Treue und erhielten im Gegenzug Schutz und Land.

Wirtschaft

Die Wirtschaft des Frühmittelalters war größtenteils auf Selbstversorgung und lokale Märkte ausgerichtet. Handelsnetzwerke bestanden, aber der Fernhandel war weniger intensiv als in der Römerzeit.

Religion und Kultur

Die christliche Kirche spielte eine zentrale Rolle im Frühmittelalter. Sie war nicht nur eine religiöse, sondern auch eine bedeutende politische und kulturelle Macht.

Christianisierung

Die Christianisierung Europas war ein fortlaufender Prozess, der von Missionaren, Mönchen und politischen Herrschern vorangetrieben wurde. Bedeutende Ereignisse waren die Bekehrung des Frankenkönigs Chlodwig I. um 500 n. Chr. und die Missionstätigkeit des heiligen Bonifatius im 8. Jahrhundert.

Kulturelle Entwicklungen

Im Frühmittelalter entstanden bedeutende kulturelle und literarische Werke, darunter die Edda, die Beowulf-Saga und das Nibelungenlied. Klöster waren wichtige Zentren der Bildung und Bewahrung antiken Wissens.

Politische Entwicklung

Das Frühmittelalter sah die Entstehung neuer politischer Gebilde und Reiche.

Byzantinisches Reich

Das Byzantinische Reich setzte das Erbe des östlichen Römischen Reiches fort und spielte eine bedeutende Rolle in der Politik, Kultur und Religion des Mittelalters.

Frankenreich

Das Frankenreich entwickelte sich unter den Merowingern und Karolingern zu einer der mächtigsten politischen Einheiten in Europa. Die Krönung Karl des Großen zum Kaiser im Jahr 800 gilt als ein Höhepunkt der frühmittelalterlichen Geschichte.

Angelsächsische Königreiche

In Britannien entstanden mehrere angelsächsische Königreiche, die im 9. Jahrhundert unter Alfred dem Großen begannen, sich gegen die Wikinger-Invasionen zu behaupten.

Technologie und Innovationen

Das Frühmittelalter brachte bedeutende technologische Fortschritte, insbesondere in der Landwirtschaft und im Bauwesen.

Landwirtschaft

Technologische Innovationen wie der Scharrenpflug und die Dreifelderwirtschaft verbesserten die landwirtschaftliche Produktivität und ermöglichten Bevölkerungswachstum.

Architektur

Frühmittelalterliche Architektur war geprägt von der Entwicklung der romanischen Bauweise. Kirchen und Klöster wurden zu wichtigen architektonischen Zentren.

Nachwirkung

Das Frühmittelalter legte die Grundlagen für viele Entwicklungen des Hochmittelalters und beeinflusste die spätere europäische Geschichte nachhaltig. Die sozialen, politischen und kulturellen Strukturen, die in dieser Zeit entstanden, prägten das mittelalterliche Europa und legten den Grundstein für die moderne europäische Zivilisation.

Siehe auch

Enzyklopädien & Lexika

(Redaktioneller Hinweis zu fehlenden Verlinkungen!)

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Encyclopædia Britannica

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Zeno.org

Wörterbücher

Duden

Langenscheidt-Wörterbücher

Pons-Wörterbuch

Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache (DWDS)

Quellen und Literatur

  • Einhard: Vita Karoli Magni. Eine Biographie Karls des Großen.
  • Heather, Peter: The Fall of the Roman Empire. Analyse der Übergangsperiode von der Spätantike zum Frühmittelalter.
  • McKitterick, Rosamond: The Frankish Kingdoms under the Carolingians, 751-987. Untersuchung der politischen und kulturellen Entwicklung des Frankenreichs.

Weblinks

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