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Die germanische Altertumskunde ist eine Disziplin der Geschichtswissenschaft, die sich auf die Erforschung der materiellen Kultur, der Lebensweise und der sozialen Strukturen der germanischen Völker konzentriert. Diese Völker, darunter die Goten, Langobarden, Sueben und Vandalen, hinterließen ein reiches Erbe an Artefakten und Überresten, die von Archäologen und Historikern erforscht werden, um ein umfassendes Bild ihrer Geschichte zu zeichnen …


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Germanien

Das große Germanien wurde vom Römischen Reich niemals erobert und damit unterworfen. Für die Römer blieben die Germanen unbesiegbar.

Die Feldzüge des Germanicus stellen eine Reihe militärischer Operationen dar, die der römische Feldherr Germanicus im frühen 1. Jahrhundert nach Christus im rechtsrheinischen Germanien durchführte. Sie sind ein bedeutendes Kapitel in der Geschichte der römischen Expansion und Konsolidierung sowie der Beziehungen zwischen dem Römischen Reich und den germanischen Stämmen. Diese Feldzüge, die in den Jahren 14 bis 16 n. Chr. stattfanden, sind vor allem durch die Berichte des Historikers Tacitus überliefert und bildeten den Versuch, die römische Vorherrschaft in den Gebieten östlich des Rheins wiederherzustellen.

Historischer Hintergrund

Varusschlacht

Ein durch Germanen getöteter römischer Legionär während der Varusschlacht.

Die Feldzüge des Germanicus fanden vor dem Hintergrund des Varusschlacht-Debakels im Jahr 9 n. Chr. statt, bei dem drei römische Legionen unter dem Kommando von Publius Quinctilius Varus von einem Bündnis germanischer Stämme unter der Führung des Cheruskerfürsten Arminius vernichtend geschlagen worden waren. Dieses Ereignis markierte das Ende der römischen Expansionsbestrebungen jenseits des Rheins und führte zur Konsolidierung der römischen Grenze entlang dieses Flusses. Die Ernennung von Germanicus, einem Adoptivsohn des Kaisers Tiberius, zum Oberbefehlshaber über die Legionen in Germanien war Teil eines umfassenderen politischen und militärischen Programms, um die verlorene römische Ehre wiederherzustellen und die Kontrolle über die germanischen Gebiete zurückzugewinnen.

Ester Feldzug (14 n. Chr.)

Germanicus begann seine militärischen Operationen im Jahr 14 n. Chr., kurz nach dem Tod des Kaisers Augustus und dem Regierungsantritt von Tiberius. Dieser erste Feldzug war geprägt von einer umfassenden militärischen Mobilisierung und ersten Vergeltungsaktionen gegen die germanischen Stämme, die in der Varusschlacht eine zentrale Rolle gespielt hatten. Germanicus führte seine Truppen tief ins rechtsrheinische Gebiet und traf auf wenig organisierten Widerstand. Seine Strategie war darauf ausgerichtet, sowohl militärische als auch psychologische Siege zu erringen, um die moralische Überlegenheit Roms zu demonstrieren.

Zweiter Feldzug (15 n. Chr.)

Im Jahr 15 n. Chr. intensivierte Germanicus seine Kampagne, indem er gezielte Angriffe auf die Cherusker und andere verbündete Stämme durchführte. Ein zentraler Höhepunkt dieses Feldzugs war die Rückeroberung und symbolische Bestattung der Überreste der in der Varusschlacht gefallenen römischen Soldaten. Dieses Unternehmen hatte nicht nur einen militärischen, sondern auch einen starken emotionalen und symbolischen Charakter, da es die Trauer und das Bedürfnis nach Vergeltung innerhalb der römischen Gesellschaft adressierte. Germanicus gelang es zudem, wichtige gegnerische Anführer gefangen zu nehmen oder zu töten, was die Kohäsion der germanischen Stämme erheblich schwächte.

Dritter Feldzug (16 n. Chr.)

Der dritte und letzte große Feldzug des Germanicus fand im Jahr 16 n. Chr. statt und war der ambitionierteste Versuch, eine entscheidende Niederlage gegen die Germanen herbeizuführen. Germanicus plante eine kombinierte Operation mit einer großen Armee und einer Flotte, die entlang der nordwestlichen Küste operierte. Diese Feldzüge führten zur berühmten Schlacht bei Idistaviso, in der die Römer einen bedeutenden Sieg gegen die Armeen des Arminius errangen. Trotz dieses Erfolges war die langfristige Kontrolle über das Gebiet nicht gesichert, und politische Überlegungen sowie logistischer Druck führten letztlich zur Beendigung der römischen Expansionsbemühungen jenseits des Rheins.

Folgen der Feldzüge

Die Feldzüge des Germanicus hatten weitreichende Auswirkungen auf die römische Germanienpolitik und die militärische Strategie des Imperiums. Obwohl es Germanicus gelang, mehrere militärische Siege zu erringen und die römische Ehre teilweise wiederherzustellen, führten interne politische Konflikte und die Skepsis von Kaiser Tiberius dazu, dass die Offensive abgebrochen wurde. Der Rhein blieb die effektive Grenze des Römischen Reiches, und Germanien entwickelte sich zu einem Puffergebiet zwischen Rom und den nördlichen barbarischen Stämmen. Die Ereignisse dieser Jahre beeinflussten die römische Wahrnehmung der Germanen nachhaltig und hinterließen einen kulturellen sowie historischen Eindruck, der über Jahrhunderte nachwirkte.

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