Die Fachstellen für öffentliche Bibliotheken des Landes Nordrhein-Westfalen sollen die Entwicklung der kommunalen öffentlichen Bibliotheken fördern. Das Land Nordrhein-Westfalen will mit seiner Bibliotheksförderung dazu beitragen, die Qualität der Informations- und Literaturversorgung zu stärken und an moderne Anforderungen anzupassen. Ziel ist es, den Bürgern in allen Teilen des Landes moderne und leistungsfähige Bibliotheken zu bieten.
Geschichte[]
Die Förderung der Bibliotheken in NRW geht auf den Erlass des preußischen Kulturministers zur Förderung des Büchereiwesens im Jahr 1899 zurück. Daraus resultierte 1905 eine Denkschrift zum Thema Staatliche Bibliotheksförderung. Die Denkschrift forderte den Einsatz einer überbehördlichen Beratungsinstanz. In der Folge wurden 1910 die ersten Fachstellen gegründet.
Struktur[]
Heute gibt es in Nordrhein-Westfalen fünf Fachstellen, die als Dezernate 48.08 in die Bezirksregierungen Arnsberg, Detmold, Düsseldorf, Köln und Münster integriert sind. Sie sind fachlich dem Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen unterstellt. Jede Fachstelle ist für die Umsetzung der landespolitischen Förderziele im jeweiligen Regierungsbezirk zuständig. Zur Koordination der landesweiten Bibliotheksentwicklung arbeiten die Fachstellen eng mit dem Ministerium zusammen und koordinieren ihre Aufgaben in regelmäßigen Arbeitssitzungen. Zur Koordination einzelner Projekte oder Programme überträgt das Kulturministerium die landesweite Zuständigkeit auf einzelne Fachstellen.
Die Eckpunkte zum Kulturfördergesetz (KFG) 2012 erwähnen erstmals die Absicht, die derzeit dezentrale Organisationsstruktur der Fachstellenarbeit in einer zentralen Landesfachstelle zu bündeln.
Auf Bundesebene arbeiten die nordrhein-westfälischen Fachstellen in der Fachkonferenz der Bibliotheksfachstellen in Deutschland mit den Fachstellen der anderen Bundesländer zusammen.
Aufgaben[]
Durch finanzielle Förderung, Fachberatung sowie Projektkoordination ermöglicht das Land Nordrhein-Westfalen den Kommunen, ihr Bibliotheksangebot an aktuelle Erfordernisse anzupassen und zukunftsorientiert zu gestalten. Die Fachstellen arbeiten bei der Umsetzung der bibliothekspolitischen Ziele eng mit den Bibliotheksträgern sowie dem Fachpersonal in den kommunalen öffentlichen Bibliotheken zusammen.
Das Aufgabenspektrum der Fachstellen umfasst folgende Bereiche:
Beratung
- Bibliotheksentwicklung und Bibliothekskonzeption
- Bibliotheksmanagement
- Bibliotheksbau und -einrichtung
- Bestandsaufbau und -präsentation
- Medienangebot
- EDV-Systeme und elektronische Kommunikation, Bibliothekstechnik
Finanzielle Förderung
- Beratung bei Projektentwicklung und Antragsstellung
- Bewilligung von Förderanträgen
- Mitarbeit bei der Entwicklung landesweiter Förderprogramme
Projekte
- Projektleitung und -koordination von überregionalen Projekten
Information
- Bereitstellung von bibliotheksrelevanten Informationen
- Erstellung und Veröffentlichung von Bibliotheksstatistiken
- Herausgabe von Arbeitshilfen
- Mitarbeit in bibliothekarischen Gremien
Personalqualifizierung
- Organisation von Fortbildungen in Kooperationen mit dem ZBIW – Zentrum für Bibliotheks- und Informationswissenschaftliche Weiterbildung am Institut für Informationswissenschaft der FH Köln
- Organisation von Qualifizierungsmaßnahmen im Rahmen von landesweiten Projekten, Initiativen bzw. Förderprogrammen
Aktuelle Initiativen, Projekte und Förderprogramme[]
2013 hat das Land Nordrhein-Westfalen die Fördergrundsätze für die Bibliotheksförderung aktualisiert und folgende Förderprogramme ausgeschrieben:
- Förderprogramm Bibliotheksangebote ländlicher Raum
- Förderprogramm Digitale Zukunft – Basisprogramm
- Förderprogramm Leseförderung
- Förderprogramm Lernort Bibliothek
Seit 2010 ist die Initiative „Lernort Bibliothek“ der wichtigste Förderschwerpunkt.