Das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache (DWDS) ist ein großangelegtes lexikografisches Projekt zur Dokumentation und Erforschung des deutschen Wortschatzes. Es wird vom „Zentrum für digitale Lexikographie der deutschen Sprache“ (ZDL) an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften betrieben und stellt eine umfassende Datenbank zur deutschen Sprache zur Verfügung. Das DWDS bietet eine einheitliche Plattform, die Wörterbücher, Textkorpora und weitere Sprachressourcen miteinander verbindet, um den Sprachgebrauch im Deutschen von der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart zu dokumentieren und zu analysieren.
Geschichte
Das DWDS-Projekt wurde im Jahr 2000 ins Leben gerufen und knüpft an die Tradition der deutschen lexikografischen Forschung an, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Es ist eng verbunden mit dem „Deutschen Wörterbuch“ der Brüder Grimm, dessen digitale Fortführung ein Teil des Projekts ist. Das Ziel des DWDS besteht darin, den Wortschatz der deutschen Sprache digital zugänglich zu machen und die sprachwissenschaftliche Forschung durch eine umfassende Datenbasis zu unterstützen.
Seit seiner Gründung hat sich das DWDS stetig weiterentwickelt und seine Ressourcen und Funktionen ausgebaut. Zu Beginn war das Projekt vor allem auf die Bereitstellung eines digitalen Wörterbuchs fokussiert, das den Wortschatz des 20. Jahrhunderts erschließt. Im Laufe der Jahre wurden historische Korpora hinzugefügt, die den Sprachgebrauch in früheren Epochen dokumentieren, sowie moderne Texte, die den Wandel der deutschen Sprache bis ins 21. Jahrhundert nachzeichnen.
Aufbau und Funktionalitäten
Das DWDS bietet eine Vielzahl von Funktionen, die es zu einer zentralen Ressource für die Erforschung der deutschen Sprache machen. Im Mittelpunkt des Projekts stehen die umfangreichen Wörterbucheinträge, die Definitionen, Bedeutungen, Synonyme, grammatische Informationen und Verwendungsbeispiele zu jedem aufgeführten Begriff liefern. Diese Einträge basieren auf lexikografischen Quellen wie dem „Großen Wörterbuch der deutschen Sprache“ und dem „Deutschen Wörterbuch“ von Jacob und Wilhelm Grimm.
Neben den Wörterbucheinträgen stellt das DWDS ein Textkorpus zur Verfügung, das Millionen von Texten aus verschiedenen Epochen enthält. Dieses Korpus ermöglicht es den Nutzern, den Gebrauch von Wörtern in ihrem historischen Kontext zu analysieren und sprachliche Entwicklungen über die Zeit hinweg nachzuvollziehen. Es umfasst Texte aus Literatur, Zeitungen, wissenschaftlichen Publikationen und weiteren Bereichen, um ein breites Spektrum des deutschen Sprachgebrauchs abzudecken.
Ein besonderes Merkmal des DWDS ist die Möglichkeit der „Wortverlaufskurven“, die die Häufigkeit und den Gebrauch von Wörtern über verschiedene Zeiträume hinweg grafisch darstellen. Diese Funktion bietet tiefe Einblicke in den Wandel der deutschen Sprache und zeigt, wie sich bestimmte Begriffe im Laufe der Zeit verändert haben oder an Bedeutung gewonnen oder verloren haben.
Darüber hinaus ist das DWDS mit weiteren Ressourcen verknüpft, wie etwa einem Thesaurus, der semantische Relationen zwischen Wörtern aufzeigt, sowie mit externen Datenbanken und Sprachressourcen. Die Plattform stellt außerdem eine API bereit, die es Forschern ermöglicht, automatisierten Zugriff auf die Daten des DWDS zu erhalten und sie in eigene Projekte zu integrieren.
Korpora und Quellen
Ein zentrales Element des DWDS ist das umfangreiche Textkorpus, das den Sprachgebrauch im Deutschen von der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart dokumentiert. Das Korpus besteht aus verschiedenen Teilkorpora, die unterschiedliche Textsorten und Zeiträume abdecken. Dazu gehören das „DWDS-Kernkorpus“, das eine repräsentative Auswahl von Texten aus dem 20. Jahrhundert umfasst, sowie das „Zeitungskorpus“, das auf den Sprachgebrauch in den Medien fokussiert ist.
Das historische Korpus enthält zudem Texte aus dem 17. bis 19. Jahrhundert und bietet damit die Möglichkeit, den Sprachwandel in der langen Dauer zu untersuchen. Dieses Korpus basiert auf verschiedenen Quellen, darunter literarischen Werken, wissenschaftlichen Texten und offiziellen Dokumenten. Es ermöglicht es den Nutzern, historische Sprachstufen des Deutschen zu erforschen und die Entwicklung von Wörtern, Begriffen und Redewendungen nachzuvollziehen.
Neben den digitalen Texten greift das DWDS auf etablierte Wörterbücher zurück, die in digitaler Form integriert wurden. Dazu zählen das „Deutsche Wörterbuch“ von Jacob und Wilhelm Grimm, das „Große Wörterbuch der deutschen Sprache“ des Duden-Verlags und weitere bedeutende Nachschlagewerke. Diese Kombination von Korpora und Wörterbuchdaten ermöglicht eine umfassende lexikografische Forschung, die sowohl diachrone als auch synchrone Perspektiven auf den deutschen Wortschatz bietet.
Nutzung und Zielgruppen
Das DWDS richtet sich sowohl an Sprachwissenschaftler und Historiker als auch an eine breite Öffentlichkeit, die sich für die deutsche Sprache interessiert. Es wird in der wissenschaftlichen Forschung verwendet, um Fragen zum Sprachwandel, zur Wortbedeutung und zur stilistischen Entwicklung des Deutschen zu untersuchen. Besonders wertvoll ist das DWDS in der historischen Linguistik, da es den Zugang zu umfangreichen Texten und Belegen aus verschiedenen Jahrhunderten bietet.
Für Lehrende und Studierende der Germanistik stellt das DWDS eine unverzichtbare Ressource dar, um sprachwissenschaftliche Analysen durchzuführen oder als Nachschlagewerk zu dienen. Darüber hinaus wird es von Übersetzern, Autoren und Journalisten genutzt, die auf präzise Informationen zum deutschen Wortschatz und Sprachgebrauch angewiesen sind. Durch die Möglichkeit, historische und zeitgenössische Sprachdaten miteinander zu vergleichen, bietet das DWDS vielseitige Anwendungsmöglichkeiten in der Sprachforschung und -lehre.
Weiterentwicklung und Projekte
Seit seiner Gründung wird das DWDS kontinuierlich erweitert und durch neue Funktionen ergänzt. Besonders im Bereich der Digitalisierung von Texten und der Verknüpfung mit externen Datenbanken zeigt sich das Bestreben, den Zugang zur deutschen Sprache zu verbessern und weiterführende Forschungsprojekte zu ermöglichen. So arbeitet das DWDS mit anderen internationalen Forschungsprojekten zusammen, um den digitalen Austausch von Sprachdaten zu fördern.
Ein weiteres wichtiges Projekt im Rahmen des DWDS ist die Integration neuer Technologien, wie etwa die Nutzung von maschinellem Lernen und künstlicher Intelligenz zur Analyse von Sprachmustern und Wortverwendungen. Diese neuen Ansätze ermöglichen tiefere Einblicke in die Struktur und Entwicklung der deutschen Sprache und erleichtern die Analyse großer Textmengen.
Analyse
Das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache (DWDS) ist ein zentrales lexikografisches Projekt zur Erforschung und Dokumentation des deutschen Wortschatzes. Durch seine umfassenden Wörterbucheinträge, umfangreichen Textkorpora und innovativen Analysefunktionen leistet das DWDS einen bedeutenden Beitrag zur Sprachforschung und ist eine unverzichtbare Ressource für Wissenschaftler, Lehrende, Studierende und Sprachinteressierte. Mit seiner fortwährenden Weiterentwicklung und der Integration moderner Technologien bleibt das DWDS eine zentrale Plattform für die Erforschung der deutschen Sprache von der Vergangenheit bis zur Gegenwart.
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