Dieter Reiter (* 19. Mai 1958 in Rain am Lech)[1] ist ein deutscher Kommunalpolitiker. Er ist Leiter des Referates für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München sowie Oberbürgermeisterkandidat der SPD für die Kommunalwahl 2014 in München.
Werdegang[]
Reiter wuchs ab dem zweiten Lebensjahr in München auf.[2] Nach dem Abitur, dem Besuch der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege in Hof an der Saale und dem Abschluss als Diplom-Verwaltungswirt (FH) 1981 arbeitete er in der Verwaltung der Landeshauptstadt München, unter anderem in der Stadtkämmerei als Leiter des Kassen- und Steueramts.[3] Im April 2009 wurde er berufsmäßiger Stadtrat in München und als Nachfolger von Reinhard Wieczorek Referent für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt. Im Wirtschaftsreferat setzte er sich im Einklang mit der Linie der Münchner SPD dafür ein, städtische Betriebe, wie etwa die Münchner städtischen Krankenhäuser, entgegen dem deutschlandweiten Trend nicht zu privatisieren, sondern in öffentlicher Hand zu belassen. Die der Neue Messe München gewährten städtischen Zuschüsse drosselte Reiter seit seinem Amtsantritt.[4]
Reiter bekundete im Januar 2011 Interesse am Amt des Oberbürgermeisters von München, das bei der Kommunalwahl 2014 neu vergeben wird,[5] und wurde am 25. Oktober 2011 vom Münchner SPD-Vorstand als einziger Bewerber der örtlichen Nominierungsversammlung vorgeschlagen. Zuvor hatten sich 33 der 44 SPD-Ortsvereine für ihn statt für einen der beiden Gegenbewerber – SPD-Stadtratsfraktionsvorsitzender Alexander Reissl und Sozialreferentin Brigitte Meier – ausgesprochen.[6] Am 12. Dezember 2011 entschieden die Mitglieder der Münchner SPD auf einem Parteitag einstimmig, Dieter Reiter in das Rennen um das Amt des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt München zu schicken. [7]
Reiter war bis April 2011 Mitglied des SPD-Ortsvereins in seinem damaligen Wohnort Straßlach-Dingharting im Landkreis München, dann wechselte er in den Ortsverein München-Au[8] und wohnt nun in München.[9] In Straßlach-Dingharting hatte er bei der Kommunalwahl im Jahr 2008 erfolglos für den Gemeinderat kandidiert. Er war dort auf Platz 2 der SPD-Kandidatenliste nominiert, die Partei erreichte aber nur ein Gemeinderatsmandat.[10]
Reiter geriet im Juni 2013 in die Kritik, weil er eine vom FC Bayern München ausgesprochene Reiseeinladung in Wert von mehreren Tausend Euro zum Champions League-Finale am 25. Mai 2013 nach Wembley angenommen hatte. Die Einladung beinhaltete nicht nur den Zutritt zum Stadion, sondern auch Flug, Übernachtung und Rahmenprogramm.[11] Nach den städtischen Richtlinien dürfen Beschäftigte der Landeshauptstadt München genehmigungsfrei nur Geschenke im Gegenwert von maximal 15 Euro annehmen.[12] Reiter gab an, dass Oberbürgermeister Christian Ude die Reise genehmigt habe, was dieser bestätigte.[13]
Als Leiter des Referats für Arbeit und Wirtschaft der Stadt München übernahm er nach der Auflösung des Tourismusamts im Jahr 2013 das Amt des Festleiters des Münchner Oktoberfests von Gabriele Weishäupl.[14]
Reiter ist verheiratet und Vater dreier Kinder.
Weblinks[]
- Persönliche Website von Dieter Reiter
- Berthold Neff: Nachfolger gefunden – Dieter Reiter soll Wirtschaftsreferent werden.. sueddeutsche.de vom 5. September 2008
- Dieter Reiter ist Referent für Arbeit und Wirtschaft. Landeshauptstadt München, Referat für Arbeit und Wirtschaft
Einzelnachweise[]
- ↑ Reiter und Schmid: Das Duell um den Münchner OB-Sessel. Abendzeitung online vom 5. November 2010, abgerufen am 26. April 2011
- ↑ Lisa Sonnabend und Beate Wild: Gestatten, mein Name ist Reiter. sueddeutsche.de vom 25. Oktober 2011, abgerufen am 25. Oktober 2011
- ↑ Lisa Sonnabend und Beate Wild: Gestatten, mein Name ist Reiter. sueddeutsche.de vom 25. Oktober 2011, abgerufen am 25. Oktober 2011
- ↑ Willi Bock: Dieter Reiter: Der nächste Ude. Abendzeitung online vom 21. Oktober 2010, abgerufen am 26. April 2011
- ↑ Peter Fahrenholz: Ich will Oberbürgermeister werden. sueddeutsche.de vom 23. Januar 2011, abgerufen am 26. April 2011
- ↑ Peter Fahrenholz: Der Mann nach Ude. sueddeutsche.de vom 25. Oktober 2011, abgerufen am 25. Oktober 2011
- ↑ Dominik Hutter und Silke Lode: Dieter Reiter einstimmig gewählt. sueddeutsche.de vom 12. Dezember 2011, abgerufen am 17. Dezember 2011
- ↑ Lisa Sonnabend und Beate Wild: Gestatten, mein Name ist Reiter. sueddeutsche.de vom 25. Oktober 2011, abgerufen am 25. Oktober 2011
- ↑ Matthias Kristlbauer: Dieter Reiter wechselt in den SPD-Ortsverband Au. merkur-online.de vom 18. März 2011, abgerufen am 26. April 2011
- ↑ Lisa Sonnabend und Beate Wild: Gestatten, mein Name ist Reiter. sueddeutsche.de vom 25. Oktober 2011, abgerufen am 25. Oktober 2011
- ↑ Silke Lode und Frank Müller: Günstige Verbindung, Sueddeutsche.de vom 20. Juni 2013
- ↑ Landeshauptstadt München: Richtlinien zum Verbot der Annahme von Belohnungen oder Geschenken (PDF; 145 kB) vom 1. Juli 2007, abgerufen am 21. Juni 2013
- ↑ Silke Lode: Reiter wegen Gratis-Reise unter Druck, Sueddeutsche.de vom 20. Juni 2013
- ↑ http://www.welt.de/regionales/muenchen/article109270787/Der-neue-Wiesn-Chef-und-die-Angst-vorm-Anstich.html