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Die Germanisch-Römischen Kriege bezeichnen eine Reihe von militärischen Konflikten zwischen der Römischen Republik beziehungsweise dem Römischen Reich und verschiedenen germanischen Stämmen. Diese Auseinandersetzungen erstreckten sich über mehrere Jahrhunderte, beginnend im späten 2. Jahrhundert v. Chr. bis zur endgültigen Auflösung des Weströmischen Reiches im 5. Jahrhundert n. Chr. Sie prägten die Beziehungen zwischen Römern und Germanen und hatten tiefgreifende Auswirkungen auf die politische und kulturelle Entwicklung Europas …

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Die ersten Deutschen ist ein Buch von Siegfried Fischer-Fabian, das erstmals 1984 im Bertelsmann Verlag veröffentlicht wurde. In dem Werk behandelt der Autor die Frühgeschichte der germanischen Stämme auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands und zeichnet ein lebendiges Bild ihrer Kultur, Gesellschaft und historischen Entwicklung. Fischer-Fabian verknüpft dabei historische Fakten mit erzählerischen Elementen, um die Entstehung des deutschen Volkes im weitesten Sinne nachzuzeichnen.

Inhalt

„Die ersten Deutschen“ widmet sich in mehreren Kapiteln der Geschichte der Germanen von der frühen Besiedlung Mitteleuropas bis zur Völkerwanderung. Das Buch beginnt mit einer Darstellung der geografischen und klimatischen Bedingungen, unter denen sich die germanischen Stämme entwickelten. Dabei beschreibt Fischer-Fabian die Besiedlung des nord- und mitteleuropäischen Raums durch Jäger und Sammler in der Steinzeit, gefolgt von der Sesshaftwerdung und der Herausbildung erster Stammesstrukturen.

Im weiteren Verlauf schildert der Autor die kulturellen und sozialen Eigenheiten der germanischen Stämme. Ein besonderes Augenmerk legt Fischer-Fabian auf die Lebensweise, Religion und politischen Organisationsformen der frühen Germanen. Er geht auf die Rolle des „Thing“, der germanischen Versammlung, ein, die eine zentrale Funktion in der Entscheidungsfindung und Rechtsprechung der Stämme hatte. Auch der Umgang mit fremden Völkern, insbesondere den Römern, wird thematisiert. In diesem Zusammenhang beschreibt Fischer-Fabian die kriegerischen Auseinandersetzungen, die schließlich in der Varusschlacht im Jahr 9 n. Chr. kulminierten, und deren weitreichende Folgen für die weitere Entwicklung der germanischen Stämme.

Ein zentraler Abschnitt des Buches widmet sich der Völkerwanderung, die als einer der entscheidenden Momente in der Entstehung des deutschen Volkes angesehen wird. Fischer-Fabian beschreibt, wie germanische Stämme, darunter die Goten, Vandalen und Langobarden, im Zeitraum von 375 bis 568 n. Chr. das Römische Reich destabilisierten und neue Königreiche in Europa gründeten. Diese Phase der Migrationsbewegungen wird von Fischer-Fabian als eine Zeit der Neugestaltung Europas beschrieben, in der sich die Grundlagen für die spätere Entwicklung der mittelalterlichen Reiche formten.

Fischer-Fabian verknüpft historische Ereignisse und archäologische Funde mit erzählerischen Elementen, die den Alltag und die Lebenswirklichkeit der Menschen in den Vordergrund rücken. So werden die germanischen Krieger, Bauern und Händler lebendig und die Leserschaft erhält einen Einblick in ihre Denk- und Vorstellungswelt. Auch die Entwicklung der germanischen Sprache und ihre Einflüsse auf die spätere deutsche Sprache sind ein wiederkehrendes Thema des Buches.

Stil und Rezeption

Siegfried Fischer-Fabian ist für seinen erzählerischen, aber zugleich faktenreichen Stil bekannt, der historische Inhalte einem breiten Publikum zugänglich macht. „Die ersten Deutschen“ zeichnet sich durch eine lebendige und anschauliche Darstellung der germanischen Frühgeschichte aus, die sowohl Laien als auch historisch Interessierte anspricht. Kritiker lobten die detailreiche Beschreibung der germanischen Gesellschaft und die Fähigkeit des Autors, komplexe Zusammenhänge verständlich zu vermitteln. Auch die Einbettung archäologischer und historischer Forschungsergebnisse in die erzählerische Struktur des Buches wurde positiv hervorgehoben.

Allerdings wurde Fischer-Fabian von einigen Fachhistorikern vorgeworfen, die wissenschaftliche Präzision zugunsten einer populärwissenschaftlichen Darstellung zu vernachlässigen. Insbesondere die Darstellung der germanischen Stämme als Vorläufer des deutschen Volkes wird von einigen Historikern als vereinfachend kritisiert. Der Autor nutze gelegentlich veraltete Forschungsergebnisse oder verallgemeinere, um seine Thesen zu stützen. Dennoch bleibt „Die ersten Deutschen“ ein populäres Werk, das maßgeblich zur Vermittlung der Frühgeschichte in der breiten Öffentlichkeit beigetragen hat.

Bedeutung

„Die ersten Deutschen“ ist eines der bekanntesten Bücher über die Frühgeschichte der germanischen Stämme im deutschsprachigen Raum. Es hat vielen Lesern einen ersten Zugang zu diesem historischen Thema ermöglicht und wurde mehrfach neu aufgelegt. Das Werk fügt sich in die Tradition der populärwissenschaftlichen Geschichtsschreibung ein, die versucht, historische Forschungsergebnisse für ein breiteres Publikum verständlich und ansprechend zu präsentieren. Fischer-Fabian greift dabei auf die zu seiner Zeit verfügbaren Forschungsergebnisse zurück, die er narrativ aufbereitet und in einen größeren historischen Kontext einbettet.

Das Buch hat in den folgenden Jahrzehnten zwar an wissenschaftlicher Relevanz verloren, da sich die historische und archäologische Forschung weiterentwickelt hat, bleibt jedoch ein wichtiger Beitrag zur Popularisierung der germanischen Frühgeschichte. Insbesondere im Kontext der deutschen Identitätsfindung und der Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte hat das Werk einen bedeutenden Einfluss ausgeübt.

Autor

Siegfried Fischer-Fabian ist ein deutscher Schriftsteller und Historiker, der sich auf die populärwissenschaftliche Darstellung historischer Themen spezialisiert hat. Neben „Die ersten Deutschen“ veröffentlichte er zahlreiche weitere Bücher, die sich mit verschiedenen Aspekten der deutschen Geschichte auseinandersetzen. Fischer-Fabian wurde am 18. Juli 1927 geboren und begann seine Karriere als Journalist, bevor er sich der Schriftstellerei zuwandte. Seine Werke zeichnen sich durch eine anschauliche und gut verständliche Sprache aus, die komplexe historische Sachverhalte auch für Laien nachvollziehbar macht.

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