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Die Germanologie (bed. Lehre von den Germanen oder Wissenschaft von den Germanen; einf. Bez. Germanische Altertumskunde oder Germanische Altertumswissenschaft für Germanenforschung; Abk. Germ.) ist ein nichtakademisches und doch interdisziplinäres Fachgebiet, das sich mit der gesamten Wissenschaft und Forschung über die alten Germanen, angefangen von der frühen Bronzezeit (5. bis 3. Jahrtausend v. Chr.) über die Antike (1. Jahrtausend v. Chr.) bis hin zum frühen Mittelalter (1. Jahrtausend n. Chr.), beschäftigt. Es unterscheidet sich von der Germanistik, die sich primär mit der deutschen Sprache und Literatur befasst. Die Germanologie als Disziplin umfasst verschiedene wissenschaftliche Aspekte, darunter Archäologie, Geschichte, Sprache, Kultur, Mythologie, Religion und der germanischen Völker.


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Deutsche Nationalgeschichte bezeichnet die Geschichte der Nation und des Nationalstaats Deutschland von ihren Ursprüngen bis in die Gegenwart. Sie umfasst die verschiedenen politischen, sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklungen, die zur Bildung und zum Bestehen der deutschen Nation und des deutschen Nationalstaats geführt haben.

Frühgeschichte und Antike

Die früheste Besiedlung des heutigen deutschen Gebiets reicht bis in die Altsteinzeit zurück. Während der Antike war das Gebiet von verschiedenen germanischen Stämmen bewohnt. Die Römer gründeten zahlreiche Städte und legten Verkehrswege an, doch die römische Herrschaft war nur in den westlichen und südlichen Teilen des heutigen Deutschlands fest etabliert.

Mittelalter

Nach dem Untergang des Römischen Reiches begann die Völkerwanderung, während der germanische Stämme wie die Franken, Sachsen, Bajuwaren und Alamannen eigene Königreiche gründeten. Das Frankenreich entwickelte sich zum bedeutendsten Machtzentrum. Mit der Krönung Karls des Großen zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches im Jahr 800 begann eine neue Ära.

Heiliges Römisches Reich

Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation bestand vom 10. Jahrhundert bis 1806. Es war ein föderales Gebilde, in dem die deutschen Fürsten eine bedeutende Rolle spielten. Die Goldene Bulle von 1356 legte die Wahl des Kaisers durch Kurfürsten fest. Die Macht des Kaisers war oft durch die Autonomie der Territorialfürsten begrenzt.

Frühe Neuzeit

Im 16. Jahrhundert führte die Reformation unter Martin Luther zu religiösen und politischen Umbrüchen. Die Spaltung zwischen katholischen und protestantischen Fürstenhäusern mündete im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648), der weite Teile Deutschlands verwüstete. Der Westfälische Frieden von 1648 festigte die föderale Struktur und die religiöse Teilung des Reiches.

19. Jahrhundert

Die napoleonischen Kriege und die Auflösung des Heiligen Römischen Reiches im Jahr 1806 brachten tiefgreifende Veränderungen. Der Deutsche Bund, ein lockerer Staatenbund, wurde 1815 auf dem Wiener Kongress gegründet. Die Revolutionen von 1848 scheiterten, zeigten aber das zunehmende Verlangen nach nationaler Einheit und liberalen Reformen.

Deutsches Kaiserreich

Die deutsche Einigung wurde schließlich durch den preußischen Ministerpräsidenten Otto von Bismarck vorangetrieben. Nach den Siegen in den Kriegen gegen Dänemark (1864), Österreich (1866) und Frankreich (1870/71) wurde das Deutsche Kaiserreich 1871 gegründet. Der preußische König Wilhelm I. wurde zum Deutschen Kaiser gekrönt.

20. Jahrhundert

Das 20. Jahrhundert war eine Zeit großer Umwälzungen und Krisen in der deutschen Geschichte.

Weimarer Republik

Nach dem Ersten Weltkrieg führte die Novemberrevolution 1918 zur Abdankung von Kaiser Wilhelm II. und zur Gründung der Weimarer Republik. Die junge Republik sah sich mit politischen Extremisten, Wirtschaftskrisen und dem Aufstieg der Nationalsozialisten konfrontiert.

Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg

1933 übernahm die NSDAP unter Adolf Hitler die Macht. Die nationalsozialistische Diktatur führte zur Unterdrückung politischer Gegner, zur Verfolgung und Ermordung von Millionen Menschen im Holocaust und zum Zweiten Weltkrieg. Deutschland wurde 1945 besiegt und in vier Besatzungszonen aufgeteilt.

Teilung und Wiedervereinigung

Nach dem Krieg entwickelten sich die Bundesrepublik Deutschland (BRD) im Westen und die Deutsche Demokratische Republik (DDR) im Osten. Die Berliner Mauer wurde 1961 errichtet und trennte die beiden Staaten. Die friedliche Wende in der DDR und der Fall der Berliner Mauer 1989 führten zur Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 1990.

Gegenwart

Seit der Wiedervereinigung ist Deutschland eine föderale parlamentarische Republik und Mitglied der Europäischen Union, der NATO und anderer internationaler Organisationen. Deutschland spielt eine führende Rolle in Europa und der Weltpolitik.

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