MHG Heiztechnik

MHG Heiztechnik GmbH
Rechtsform	GmbH
Gründung	2005
Sitz	Buchholz in der Nordheide
Leitung	Julian Bonato (Technik, Administration, Finanzen) Frank Schellhöh (Marketing und Vertrieb)
Mitarbeiterzahl	135 (2013)
Umsatz	ca. 30 Mio. Euro (2013)
Branche	Heiztechnik
Website	www.mhg.de

Die MHG Heiztechnik GmbH ist ein deutscher Anbieter heiztechnischer Systeme. Das Produktportfolio beinhaltet sowohl Lösungen für fossile Energieträger wie Öl und Gas als auch für erneuerbare Energien wie Solar- und Umweltwärme. Eine Pionierstellung nimmt das Unternehmen bei Hybridsystemen ein. Die Produkte werden deutschlandweit sowie in 35 anderen Märkten vertrieben. Dazu zählen unter anderem die Schweiz, Großbritannien, Irland,Österreich, Italien, Spanien, Griechenland, Belgien und Russland.

Unternehmensgeschichte

Die Anfänge des Unternehmens reichen bis zur Gründung der Wagner Hochdruck-Dampfturbinen-AG (WAHODAG) im Jahr 1927 zurück. Sie stellte Schiffsdampfturbinen und -kessel her. Im Jahre 1953 erfolgte die Übernahme durch den Fahrzeug- und Maschinenbaukonzern MAN und die Aktiengesellschaft wurde in eine GmbH umgewandelt. 1969 wurde der erste Brenner für haushaltsübliche Heizanlagen vorgestellt. 1977 erfolgte unter dem Eindruck der Ölkrise die Markteinführung des Raketenbrenners, der auf der Basis der Blaubrennertechnologie Heizöl zu Gas umwandelte. Das Produkt wurde in Zusammenarbeit mit der Deutschen Forschungsanstalt für Luft- und Raumfahrt (DFVLR) unter der Federführung von Winfried Buschulte entwickelt, weshalb der Ölbrenner auch als Raketenbrenner bezeichnet wurde. Für die Entwicklung des Blaubrenners wurde Professor Buschulte drei Jahre später von dem damaligen Bundesforschungsminister Riesenhuber mit dem Technologie-Transfer-Preis ausgezeichnet. Aufgrund des großen Potenzials, Energie einzusparen und Schadstoffe zu minimieren, zeichnete das Umweltbundesamt den Raketenbrenner 1981 als ersten Ölbrenner mit dem Umweltzeichen „Blauer Engel“ aus.

Nach Markteinführung entwickelte sich der Raketenbrenner zu einem der meist verbreiteten Brenner. Der Grund hierfür war seine besonders effiziente Umwandlung von Heizöl in Gas und seine universelle Kompatibilität mit Heizkesseln unterschiedlichsten Fabrikats und verschiedener Altersklassen. Vor allem Letzteres führte dazu, dass der Raketenbrenner gern für die Modernisierung veralteter Heizungsanlagen eingesetzt wurde.

1997 übernahm die MAN Heiztechnik GmbH mit EWFE den ersten Hersteller von Gas-Brennwertgeräten in Deutschland und positionierte sich so als Brennwertspezialist in der Heizungsbranche. Die ersten Gas-Brennwertgeräte auf Basis des EWFE–Know-hows führte die MAN Heiztechnik GmbH dann 2003 auf dem deutschen Heizungsmarkt ein. Die aus dieser Gerätesparte entstandene ProCon GWB-Baureihe entwickelte sich in der Folge zu einem Klassiker auf dem Markt für Gas-Brennwertgeräte.

2005 führten die Geschäftsführer Juan-Carlos Gil-Söffker und Markus Niedermayer einen Management-Buy-out durch. die Damit wurde die MAN Heiztechnik GmbH an neuen Gesellschafter Markus Niedermayer, die Haspa Beteiligungsgesellschaft für den Mittelstand und die Beteiligungsgesellschaft Südholstein (Bad Segeberg) übertragen. Seitdem firmiert das Unternehmen als MHG Heiztechnik GmbH.

2008 ging die MHG Heiztechnik eine Partnerschaft mit dem Wärmepumpenhersteller KuK Energietechnik aus Rostock ein. Als Ergebnis der Kooperation präsentierte MHG 2009 auf der ISH Frankfurt das erste hybride Heizsystem auf dem Heizungsmarkt. Dieses ermöglichte durch die Kombination von Brennwerttechnik mit einer Luft/Wasser-Wärmepumpe eine besonders ressourcenschonende Wärmeerzeugung auf Basis Erneuerbarer Energien.

Nach dem Standortwechsel der MHG Produktion und Logistik aus dem Hamburger Freihafen an den Standort Buchholz in der Nordheide in Niedersachsen in 2010, vollzog sich auch ein Wandel in der MHG Geschäftsführung. So stieß 2012 Julian Bonato, der vom Heiztechnikunternehmen Vaillant kam, als zweiter geschäftsführender Gesellschafter zur MHG Heiztechnik. Nach dem Wechsel von Markus Niedermayer in den Aufsichtsrat der MHG in 2013, übernahm schließlich Frank Schellhöh die Verantwortung für die Bereiche Marketing und Vertrieb und bildet seitdem zusammen mit Julian Bonato die Führungsspitze des Unternehmens. Frank Schellhöh war zuvor, ebenfalls in der Position des Geschäftsführers, bei Wavin, dem europäischen Marktführer für Kunststoffrohrsysteme, tätig.

Zur MHG Heiztechnik gehört die 100 prozentige Tochter Intercal Wärmetechnik GmbH. Zudem hält sie Beteiligungen an der MHG Heiztechnik (Schweiz) GmbH in Krummenau und der MHG Heating Ltd. mit Sitz in Tadworth/UK. Das Unternehmen beschäftigt heute 135 Mitarbeiter.

Produkte

Die MHG Heiztechnik stellt klassische und moderne Heizsysteme her, die auf fossilen und regenerativen Energieträgern basieren. Neben den aktuellen Raketenbrennern in mittlerweile dritter Generation zählen zu den klassischen Systemen die Öl-Brennwertgeräte der EcoStar- und EcoSmart-Baureihe sowie die Gas-Brennwertgeräte der ProCon GWB- und E-Baureihe.

Zu den modernen Heizsystemen zählen das Wärmepumpen-Hybridsystem , welches die Nutzung verschiedener Energiequellen in einem System zur Wärmegewinnung ermöglicht. Das Produkt eignet sich aufgrund seiner Energieeffizienz und Flexibilität sowohl zur Beheizung von Neu- als auch von Altbauten. Eine integrierte Regelung sorgt dafür, dass passend zur aktuellen Außentemperatur die jeweils wirtschaftlichste Wärmequelle eingesetzt wird.

Als erstes Heizgerät seiner Gattung stellte MHG 2009 auf der Internationale Sanitär- und Heizungsmesse die Hybrid-Wärmezentrale vor. Das Produkt zielt auf die Ergänzung bereits vorhandener System ab, wie z.B. fertiger Heizsysteme in Altbauten, bei denen eine Umrüstung im Rahmen einer Sanierung sonst zu hohen Kosten führen würde. Das Produkt ist das erste hybride System, das neben der bisher genutzten Kombination aus Gas-Brennwertkessel, Wärmepumpe und Solarpufferspeicher auch einen Pufferspeicher mit Wärmetauscherschlange integriert.

Seit 2010 bietet das unternehmen mit dem EcoStar Hybrid als Voll-Hybrid-Lösung eine integrierte Kombination von einer Luft/Wasserpumpe und einem energiesparenden Öl-Brennwertkessel an. 2013 kam mit dem ProCon Streamline Hybrid eine wandhängende Hybridlösung mit einem Gas-Brennwertkessel hinzu. Die Produkte sind speziell für die Sanierung bestehender Öl- und Gasheizungen in Ein- und Zweifamilienhäusern konzipiert. Die Systemregelung wählt jederzeit die wirtschaftlichste Energiequelle aus. Bei Bedarf lässt sich jederzeit zusätzlich eine thermische Solaranlage einbinden.

Im selben Jahr führte MHG die ThermSelect auf dem Heizungsmarkt ein, eine hybride Wärmepumpe, die erstmalig eine Erd- und eine Luftwärmepumpe in einem kompakten Gerät vereint. Diese erreicht durch die Nutzung der Luft bei warmen Temperaturen und des Erdreichs an kalten Tagen deutlich höhere Jahresarbeitszahlen als eine reine Sole/Wasser- oder Luft/Wasser-Wärmepumpe. Durch die innovative Regelungstechnik entscheidet das Gerät anhand der Außentemperatur automatisch, ob das Erdreich oder die Außenluft kosteneffizienter als Energiequelle genutzt werden kann. Dank der regenerativen Energieerzeugung der Wärmepumpen kann bei gleichzeitigem Bezug von grünem Strom aus regenerativer Quelle die Wärmeerzeugung allein auf Basis Erneuerbarer Energien gewährleistet werden.

Neben diesen Systemen bietet MHG Heiztechnik Produkte für weitere Wärmesysteme (Gas, Öl, Solarthermie) an.

Weblinks

• Webpräsenz der Firma Abgerufen am 3. April 2014