Encyclopædia Wiki

Die Germanisch-Römischen Kriege bezeichnen eine Reihe von militärischen Konflikten zwischen der Römischen Republik beziehungsweise dem Römischen Reich und verschiedenen germanischen Stämmen. Diese Auseinandersetzungen erstreckten sich über mehrere Jahrhunderte, beginnend im späten 2. Jahrhundert v. Chr. bis zur endgültigen Auflösung des Weströmischen Reiches im 5. Jahrhundert n. Chr. Sie prägten die Beziehungen zwischen Römern und Germanen und hatten tiefgreifende Auswirkungen auf die politische und kulturelle Entwicklung Europas …

MEHR ERFAHREN

Encyclopædia Wiki
Advertisement

Der Begriff DDR-Mentalität ist ein Sammelbegriff für spezifische, durch die Sozialisation in der SED-Diktatur herbeigeführte und nach Ende des SED-Regimes fortdauernde[1] Persönlichkeitsmerkmale[2] und auch -störungen der DDR-Bürger, die nach der Wende in Abgrenzung zu den Bürgern in Westdeutschland offenbar wurden.

Geschichte[]

Die Bürger in der sowjetischen Besatzungszone erlebten zwei totalitäre Diktaturen in Folge: Der Diktatur in der Zeit des Nationalsozialismus folgte das stalinistisch geprägte SED-Regime, das bis zum Ende der Ära Ulbrichts als totalitär bezeichnet werden kann. Die stalinistischen Strukturen blieben aber auch unter Generalsekretär Honeckers Vorsitz des Staatsrates erhalten und die Unterdrückungsmechanismen des MfS wurden ausgeweitet und verfeinert.

In der DDR fand keine echte Auseinandersetzung mit der Nazidiktatur statt. Nach der DDR-Rhetorik war die DDR selbst ein antifaschistischer Staat und die noch lebenden Nazis befanden sich ausschließlich im Westen hinter dem „Antifaschistischen Schutzwall“, so dass eine Aufarbeitung nach dieser Ideologie als obsolet erklärt werden konnte. Zudem hätte eine wirkliche Aufarbeitung auch offene Diskussion zum Thema der Schuld an den Naziverbrechen auch durch Mitläufertum und blinden Gehorsam zur Folge gehabt, eine Diskussion, die die DDR-Führung als eine existentielle Bedrohung gefürchtet haben musste, da diese Verhaltensweisen das Bestehen von Diktaturen allgemein, auch der eigenen, bedingen.

So lebe nach dem Prager Analytiker Michael Sebek die nie aufgearbeitete „Tyrannei in den Charkteren Überlebender weiter“, etwa in Form von autoritären Familienstrukturen oder Fremdenhass. Sebek sieht die „seelische Unsicherheit, die nach der Befreiung von Diktaturen“ entstehe, als Ursache an für die Präferenzen „unreifer Persönlichkeiten“ für „starke Autoritäten, die neue Sicherheit versprächen“.[3]

Nach dem Leipziger Psycholoanalytiker Jochen Schade sei durch das kommunistische Credo des "Alle sind gleich" die „Ausprägung eigenständiger Persönlichkeiten“ weitgehend verhindert worden.[3]

Leitbild[]

Die DDR-Führung erstrebte nach stalinistischem Vorbild den totalitären Zugriff auf das Leben seiner Bürger, durchdrang alle Aspekte des Lebens und beeinflusste im erheblichen Maße die Entwicklungen der Persönlichkeiten hinsichtlich der Schaffung der „sozialistischen Persönlichkeit“ zu einem vollwertigen Mitglied der sozialistischen Gesellschaft. Nicht Individualität, sondern allein die Leistung als Teil des Kollektivs eines Bürgers zählte.

Prägung[]

Bereits Kinder wurden an staatliche Verbände und Organisationen durch Eide und Teilnahmeverpflichtungen gebunden. Es sollte ein neuer Menschentyp geschaffen werden, der die vorherrschende Staatsideologie des Marxismus-Leninismus kritikfrei verinnerlichte und statt individueller Interessen die gesellschaftlich und planwirtschaftlich vorgeschriebenen Ziele verfolgte und aktiv mit vorantrieb. Das Alltagsleben war zudem nicht nur von dauernder ideologischer und politischer Beeinflussung geprägt, sondern auch von der Verfolgung politisch Andersdenkender.[4]

So hinterließ die SED-Parteidiktatur nicht nur eine marode Infrastruktur, „sondern auch Ruinen in den psychischen Landschaften seiner Bewohner. Häuser sind schnell saniert, psychische Beschädigungen dagegen heilen nur langsam.“[5]

Forschung[]

Eine vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung publizierte empirische Studie aus dem Jahr 2015 von Tim Friehe, Markus Pannenberg und Michael Wedows weist „nachhaltige Implikationen des DDR-Systems auf die Persönlichkeiten ihrer Bürger“ nach, etwa dass zwischen Personen, die 1989 in der DDR lebten und Menschen aus der BRD „Verhaltensdifferenzen“ und „signifikante Unterschiede in den Persönlichkeiten“ bestünden. DDR-Bürger seien im Vergleich z. B. „mehr neurotisch“ und „weniger offen“. Zudem seien diese Persönlichkeitsstrukturen relativ stabil über die Zeit und würden bis zu einem gewissen Grad auf die nächste Generation weitergegeben.[6]

Siehe auch[]

  • DDR-Psychologie
  • Ossi und Wessi

Literatur[]

Weblinks[]

Einzelnachweise[]

  1. Tim Friehe, Markus Pannenberg, Michael Wedow:Let Bygones be Bygones? Socialist Regimes and Personalities in Germany, Berlin 2015, S. 29.
  2. Jana Hauschild: Persönlichkeit von DDR-Bürgern Ein Land, zwei Seelen., spiegelonline.de, Stand: 9. Juni 2016, abgerufen am 23. November 2016.
  3. 3,0 3,1 Ein Land auf der Couch – Psychologen blicken der Ex-DDR in die Seele. In: Leben und Umwelt – Psychologie. Bild der Wissenschaft, 28. November 2000, abgerufen am 17. Dezember 2016.
  4. Tomas Plänkers, Ingrid Kerz-Rühling:Sozialistische Diktatur und psychische Folgen. Psychoanalytisch-psychologische Untersuchungen in Ostdeutschland und Tschechien, Tübingen 2000, S. 38
  5. Tomas Plänkers, Ulrich Bahrke, Monika Baltzer:Seele und totalitärer Staat: Zur psychischen Erbschaft der DDR, Gießen 2005, S. 1
  6. Tim Friehe, Markus Pannenberg, Michael Wedow:Let Bygones be Bygones? Socialist Regimes and Personalities in Germany, Berlin 2015, S. 28–29.
Advertisement