Cherusker waren ein germanischer Stamm, der in der frühen römischen Kaiserzeit eine bedeutende Rolle spielte. Sie sind vor allem bekannt durch ihren Anführer Arminius, der in der Schlacht im Teutoburger Wald im Jahr 9 n. Chr. einen entscheidenden Sieg über die Römer errang.
Geschichte
Die Cherusker lebten im Gebiet des heutigen Nordwestdeutschlands, ungefähr zwischen den Flüssen Weser und Elbe. Ihre genaue Herkunft und frühe Geschichte sind weitgehend unbekannt, aber sie werden von römischen Schriftstellern wie Tacitus und Strabon erwähnt.
Schlacht im Teutoburger Wald
Der bekannteste Moment in der Geschichte der Cherusker ist die Schlacht im Teutoburger Wald. Unter der Führung von Arminius (Hermann der Cherusker) gelang es den vereinigten germanischen Stämmen, drei römische Legionen zu vernichten. Dieser Sieg stoppte die römische Expansion in das Gebiet östlich des Rheins und hatte weitreichende Folgen für die Geschichte Europas.
Nach der Schlacht
Nach der Schlacht im Teutoburger Wald kämpften die Cherusker weiterhin gegen die Römer und andere germanische Stämme. Internen Konflikte und Machtkämpfe schwächten den Stamm jedoch. Arminius wurde schließlich von eigenen Stammesangehörigen ermordet, vermutlich wegen seines zunehmenden Machtanspruchs.
Niedergang
Im Laufe des 1. Jahrhunderts n. Chr. verloren die Cherusker zunehmend an Einfluss. Andere germanische Stämme wie die Chatten und die Sachsen gewannen an Bedeutung. Im 2. Jahrhundert n. Chr. verschwanden die Cherusker schließlich aus den historischen Quellen, möglicherweise wurden sie in andere Stämme integriert oder unterworfen.
Kultur
Über die Kultur der Cherusker ist nur wenig bekannt. Wie viele germanische Stämme lebten sie wahrscheinlich in dörflichen Gemeinschaften und betrieben Landwirtschaft. Sie waren für ihre Kriegergesellschaft bekannt, in der Mut und Kampfgeschick hoch geschätzt wurden.
Bedeutung
Die Cherusker, insbesondere durch die Figur des Arminius, spielten eine zentrale Rolle in der frühen Geschichte der Auseinandersetzungen zwischen Germanen und Römern. Ihr Sieg in der Schlacht im Teutoburger Wald gilt als einer der größten Rückschläge für das Römische Reich und als entscheidender Moment in der europäischen Geschichte.
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Literatur
- Max Ihm: Cherusci. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band III,2, Stuttgart 1899, Sp. 2270–2272.
- Peter Kehne: Zur Lokalisierung, Organisation und Geschichte des Cheruskerstammes. In: Michael Zelle (Hrsg.): Terra incognita? Die nördlichen Mittelgebirge im Spannungsfeld römischer und germanischer Politik um Christi Geburt. Akten des Kolloquiums im Lippischen Landesmuseum Detmold vom 17. bis 19. Juni 2004. Philipp von Zabern, Mainz 2008, ISBN 978-3-8053-3632-2, S. 9–29.
- Günter Neumann, Reinhard Wenskus, Rafael von Uslar: Cherusker. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 4, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1981, ISBN 3-11-006513-4, S. 430–435.
- Wolfgang Will: Römische 'Klientel-Randstaaten' am Rhein? In: Bonner Jahrbücher. Band 187, 1987, S. 1–61, hier S. 44–55 (Digitalisat).