Auguste Jorns (* 6. Oktober 1877 in Hannover; † 7. Februar 1966 ebenda) war eine deutsche Sozialpolitikerin.[1]
Leben[]
Auguste Jorns war die Tochter eines aus Osterode am Harz stammenden Eigentümers eines Kupfer-Walzwerkes und die Schwester der Kunsthistorikerin Marie Jorns.[1]
Erst im Alter von 30 Jahren legte sie ihre Abiturprüfung ab und studierte anschließend Volkswirtschaft in Freiburg im Breisgau und Berlin. Wenige Jahre vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges promovierte sie über die Bewegung der Quäker.[1]
Zurück in Hannover wurde sie 1917 als Nachfolgerin von Adelheid von Bennigsen Leiterin des Christlich-sozialen Frauenseminars des Deutsch-Evangelischen Frauenbundes (bis 1942). Als Mitglied der Deutschen Volkspartei war sie von 1919 bis 1933 eine der ersten Bürgervorsteherinnen im hannoverschen Stadtparlament. Sie war maßgeblich beteiligt am Aufbau des Wohlfahrts- und Jugendamtes in Hannover.[1]
1952 wurde sie zur ersten Vorsitzenden des Frauenarbeitskreises der Christlich Demokratischen Union Deutschlands (CDU) gewählt und engagierte sich im Zentralvorstand der niedersächsischen CDU.[1]
Ehrungen[]
- Auguste Jorns wurde mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet.[1]
- Nachdem der Rat der Stadt Hannover 1999 beschlossen hatte, neue Straßen überwiegend nach Frauen zu benennen, die in der Geschichte der Stadt eine bedeutende Rolle gespielt haben, wurde im August 2011 eine Broschüre herausgegeben, die Angaben über bisherige Straßenbenennungen nach weiblichen Persönlichkeiten gibt und eine Reihe von Personen listet, nach denen zukünftig Straßenbenennungen erfolgen sollten. Unter letzteren ist auch eine Kurzbiographie zu Auguste Jorns enthalten.[2]
Schriften[]
- Auguste Jorns (Vorwort): Festschrift zum 25jährigen Bestehen des Christlich-Sozialen Frauenseminars des Deutsch-Evangelischen Frauenbundes in Hannover, Berichte aus der Arbeit ehemaliger Schülerinnen des Christlich-Sozialen Frauenseminars des Deutsch-Evangelischen Frauenbundes in Hannover, Selbstverlag: Deutsch-Evangelischer Frauenbund e. V., Hannover: Wedekind-Straße 26 , [1930]
Literatur[]
- Hiltrud Schroeder (Hrsg.): Sophie & Co. Bedeutende Frauen Hannovers. Biographische Portraits, Hannover: Fackelträger-Verlag, 1991, ISBN 3-7716-1521-6, S. 240f.
- Karin Ehrich, Christiane Schröder (Hrsg.): Adlige, Arbeiterinnen und ... Frauenleben in Stadt und Region Hannover vom 17. bis zum 20. Jahrhundert, in der Reihe Materialien zur Regionalgeschichte, Bd. 1, Hannover-Region, Kommunalverband Großraum Hannover, Bielefeld: Verlag für Regionalgeschichte, 1999, ISBN 3-89534-292-0, S. 181ff.
- Dirk Böttcher: Jorns, (1) Auguste, in: Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 189 u.ö.; online über Google-Bücher
- Dirk Böttcher: Jorns, (1) Auguste, in: Stadtlexikon Hannover, S. 325
- Christine Kannenberg, Sabine Poppe (Redaktion), Petra Utgenannt (Gestaltung): Bedeutende Frauen in Hannover. Eine Hilfe für künftige Benennungen von Straßen, Wegen, Plätzen und Brücken nach weiblichen Persönlichkeiten, Broschüre, hrsg. vom Referat für Frauengleichstellung sowie vom Fachverband Planen und Stadtentwicklung, Landeshauptstadt Hannover, August 2011; online als PDF-Dokument
Einzelnachweise[]